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Solartasche – mobil Energie ernten

Hallo zusammen,

wie im Artikel „Stromversorgung – erste Erfahrungen mit Verbrauch und Ladeverhalten“ beschrieben, kommen wir mit unserer Akkukapazität von 190 Ah in zwei Akkus rund drei Tage autark über die Runden. Dann müssen wir allerdings mindestens 3 Stunden fahren, um wieder in die Nähe von  100% Ladung zu kommen.

Für unseren nächsten großen Urlaub – zwei Wochen Frankreich – haben wir jedoch mehrere kurze Etappen geplant und uns deshalb entschieden, eine Solartasche anzuschaffen, mit der wir uns noch ein Stück unabhängiger machen. Denn frei stehen oder auf den einfacheren „Camping Municipal“ ist trotzdem vorgesehen. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Akkus auch dann immer nachgeladen werden (können), wenn wir den Kasten vor der Tür stehen haben (und die Solartasche einfach hinter die Frontscheibe legen).

Die Wahl ist auf die 120 WP Tasche von Wattstunde gefallen. Warum? Sie hat die Sunpower Module, von denen ich nur Gutes lese, außerdem den Solarregler von Victron Energy „SmartSolar MPPT 75/15“. Auch über den lese ich nur Gutes, zudem hat er – wie schon mein Batteriecomputer – Bluetooth eingebaut, so dass ich mit derselben App auf das Gerät zugreifen kann.

Als Einbauort wähle ich diesmal die Vorderseite des Beifahrersitzes. Die bietet ausreichend Platz, ist gut belüftet und gut zugänglich, so dass ich den Anderson Stecker bei Nicht-Gebrauch gut hinter der Blende verschwinden lassen kann (siehe Beitragsbild). Nicht zuletzt ist es aber auch hinten inzwischen etwas eng. Die mitgelieferten Kabel vom Solarregler zu den Akkus sind auch ordentlich lang, so komme ich locker um den Sitz, lege seitlich zwei Schleifen und brauche so auch nicht zu kürzen.

Anderson Stecker
Anderson Stecker

Der Anschluss gestaltet sich einfach, weil ich ja in weiser Voraussicht hinten die beiden Terminals liegen habe (Siehe „Einbau des Batteriecomputers„). Wieder montiere ich den Regler auf einem Holzbrett, daneben kommt eine Schraube, an der ich die Kabel zum Anderson Stecker mit einem Kabelbinder als Zugentlastung befestige. Leider wird es 22:00 Uhr, bis ich alles wieder ordentlich aufgeräumt habe, so besteht mein einziger Test in der Tatsache, dass nichts qualmt, eine blaue LED anzeigt, dass nichts leuchtet und ich mittels der App Verbindung aufnehmen kann (Bluetooth Pin Tipp: 000000). Natürlich muss ich gleich ein Update starten, aber dann kann ich den Regler auf AGM einstellen … und Feierabend machen.
Am Folgetag lege ich die Tasche hinter die Frontscheibe, aber es ist 6:30, also immer noch nichts zu sehen. Leider muss ich aber los, aber meine Frau berichtet zwischenzeitlich, dass was passiert, und abends sehe ich, dass die Akkus 100% geladen sind, den Ertrag kann ich in der App ablesen. Strike 🙂

Interessant auch – das wusste ich vorher nicht – die beiden Victron Energy Geräte vernetzen sich auch untereinander mittels Bluetooth und tauschen Daten aus. In diesem Fall nur die Batteriespannung, aber wer weiß, wofür es gut ist.
Ich bin zunächst zufrieden und gespannt, wie sich die Lösung in der Urlaubspraxis bewährt.

 

+++ Update 05.04.2021

Ich möchte heute mal ein kleines Update zu den Erfahrungen mit der Solartasche schreiben:

Grundsätzlich haben sich die Überlegungen zur Tasche als richtig erwiesen. Wir haben an vielen Stellen frei gestanden oder auch auf Campingplätzen die Kosten für Landstrom gespart. Der Ertrag der Tasche bei Sonne und richtiger Ausrichtung geht sogar über die nominellen 120 Watt knapp hinaus. Und wenn der Kasten nicht bewegt wird, kommt durch die Frontscheibe genügend Energie, die Akkus immer auf 100% zu halten.

Ist das Hantieren mit der Tasche lästig? Mir nicht. Wenn wir mit dem Kasten unterwegs sind, haben wir Zeit.

Wie ist es mit Diebstahlschutz? Den gibt es natürlich nicht. Wir lassen die Tasche nicht unbeaufsichtigt draußen.

Wie robust ist die Tasche? Nun, da habe ich leider einen Schaden gehabt. Ob es durch unsachgemäßes Handling passiert ist, weiß ich nicht. Aber irgendwann ließ die Leistung drastisch nach, maximal 30-40 Watt kamen noch heraus. Da die Tasche innerhalb der Garantie war, habe ich reklamiert und auch problemlos eine neue Tasche erhalten. Ich behandle sie seitdem etwas vorsichtiger, wenn ich sie hinter die Windschutzscheibe lege, auch gerne zu zweit, um sie nicht unnötig zu belasten.

Würde ich die Tasche wieder kaufen? Ja, für unser Nutzungsverhalten passt sie genau. Ich spare das Gewicht von fest montierten Platten und kann bei Bedarf Sonnenenergie tanken. Wenn wir mal nicht genügend fahren. Und habe im Winter immer volle Batterien. Sollte sich unser Nutzungsverhalten ändern, mögen die Karten neu gemischt werden.

 

3 Kommentare

  1. Jörg Jörg

    Sehr interessant und für Wohnmobilbenutzer eine prima Sache! Bleibt nur zu hoffen, dass ihr immer viel Sonne auf der Windschutzscheibe habt!

    • admin admin

      Guten Morgen,
      Bis jetzt hat es sich prima bewährt 🙂
      Aber optimal ist natürlich die Aufstellung draußen. Und auch diese Gelegenheit nutzen wir, so könnten wir die Akkus bislang jeden Tag vollladen.

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