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„Schwarz ist Rot und Plus ist Minus“ – Einbau des Batteriecomputers

Hallo zusammen,

wer bei der Überschrift nicht stutzig wird, sollte vom Selbsteinbau an der Elektrik besser die Finger lassen. Schließlich ist Elektrik heikel und imstande, dein Fahrzeug abzufackeln. Das Nachfolgende ist also keine Anleitung, schon gar nicht übernehme ich irgendeine Gewähr für irgendwas. Ist auch etwas viel Text geworden … 🙂

Dieser Beitrag dient im Wesentlichen dazu, ein Bild der Batterien beim aktuellen (Modelljahr 2019) Globecar Campscout zu zeigen. Warum? Ich will einen Batteriecomputer einbauen und muss dafür vorkonfektionierte Kabel kaufen, da mir das Werkzeug zum Crimpen dicker Kabel fehlt. Also muss ich „eigentlich“ erst messen. Andererseits will ich das Fahrzeug auch nicht tagelang ohne Sitz da stehen haben. Ich habe also auf Verdacht gekauft, aber falls jemand auf der Suche ist … bitteschön (leider nur Handyfotos im fast Dunklen).

Neben dem Batteriecomputer wollte ich aber auch den Zugang für eventuelle künftige Erweiterungen (Wechselrichter, mobiles Solarpanel) erleichtern, also habe ich noch zwei Terminals mit je 4 x M6 Schraubgewinden zusätzlich eingebaut. Die erreiche ich nun einfach durch Abnehmen der hinteren Abdeckung und muss nicht mehr den Sitz abbauen.

Jetzt aber ein paar Bilder:

Ich habe mir ein Holzbrettchen geklöppelt, das genau in den Ausschnitt hinter den Batterien passt. Darauf habe ich den Messshunt und die beiden Terminals befestigt. Der Platz rechts dient möglicherweise mal für die Befestigung eines Solarreglers.
Das dicke Kabel unten links am Shunt (Beschriftung „Batt-Only“) kommt von der vorderen Batterie, ist 50cm lang. Etwas zu lang. Ich hatte noch ein 30cm Kabel gekauft, das war zu kurz, weil so 22 Quadratmillimeter doch ziemlich steif sind.
Vom Shunt oben (Beschriftung „Load“) habe ich ein 10cm Kabel an das Minus-Terminal gelegt. Die doofen Kabelbinder dienen der Entlastung. Sagte ich schon, dass 22 mm2 sehr steif sind? Vielleicht hätte ich besser ein Masseband gekauft.
Das rote Plus-Kabel ist 30cm und ließ sich mit sanfter Gewalt an der hinteren Batterie befestigen. Der dicke Moppel rechts dient als Schutz gegen Durchscheuern.
Das braune Kabel, das von unten kommt, geht zu den Verbrauchern im Fahrzeug. Das habe ich von der Batterie abgenommen. Es ist also die Last und entsprechend am Minus-Terminal befestigt.

In diesem Zustand habe ich erstmal alles getestet, bevor ich den Sitz wieder eingebaut habe. Ob ich die Anzeige noch in mein Panel baue, habe ich noch nicht entschieden. Mir reicht ja eigentlich die App auf dem Smartphone. Mal schauen, vielleicht gibt es hier dann ein Update.

Welchen Batteriecomputer habe ich nun verwendet?

Victron Energy BMV 712 Smart

Ich habe lange die üblichen Verdächtigen recherchiert. Also Votronic und Victron Energy, außerdem Blue Battery. Den Ausschlag für Victron Energy gegenüber Votronic hat letztlich das eingebaute Bluetooth Modul gegeben, ein Bauteil weniger (beim Victron hätte ich ein Bluetooth Modul zusätzlich einbauen müssen).
Über Blue Battery habe ich zu wenig Erfahrungsberichte gefunden. Da er ungefähr preisgleich mit Victron Energy ist, schien mir das sicherer.
Update vom 8.8.20: Inzwischen gibt es den Victron Shunt auch als „Smart Shunt“. Bei diesem sind Elektronik und Bluetooth Modul direkt am Shunt angebaut, so dass auf das Display verzichtet werden kann. Wer also die Informationen nur über die App abrufen möchte, kann hier rund 40,- Euro sparen.

Bei Fraron.de habe ich die Kabel günstig gefunden, dazu hatten sie die Terminals, so habe ich dort auch den Batteriecomputer bestellt. Angenehm am Rande: ich hatte dummerweise zwei Bestellungen (eine abends um 22:00, eine morgens gegen 7:00) ausgelöst, weil ich noch zwei Teile vergessen hatte. Um die Versandkosten zu optimieren habe ich bei der zweiten Bestellung darum gebeten, die Sachen möglichst gemeinsam zu senden. Und was soll ich sagen? Da sitzen offensichtlich noch Menschen, die die Kommentare auch lesen. Prompt bekam ich die bereits gezahlten (Paypal) Versandkosten erstattet. Toller Service.

Ausbau des Sitzes

Für den Ausbau des Sitzes gibt es hinreichend Anleitungen im Web, ich selbst bin im Wohnmobilforum fündig geworden. Deshalb hier nur eine kleine Übersicht.

Fahrtrichtung ist oben.

1: drei gleiche Schrauben, konischer Kopf – Torx

2: zwei gleiche schrauben, zylindrischer Kopf – Torx

3: dort gehen die am Sitz befindlichen Schrauben durch, 13-er Mutter. Etwas fummelig, die Nuss sollte „lang“ sein, da die Schraube recht lang ist und die Nuss sonst nicht greift

4: Mutter mit Anschlag zum Einrasten des Drehsitzes, dazu kommt gleich ein Extrabild, 20er Maulschlüssel. Ist auch etwas fummelig, der Sitz muss um 90 Grad gedreht werden, dann kann die Schraube nach oben entfernt werden.

5: Hier sind die „Last“ Anschlüsse, die zur Fahrzeugelektrik gehen (und nach Einbau des Batteriecomputers am Shunt befestigt werden). Die obere Batterie hat keine Lastanschlüsse, nur das Kabel zur Parallelschaltung.

6: Hier habe ich mein Plus-Kabel angeschlossen.

Arbeitszeit

Insgesamt hat die ganze Aktion ca. 3 Stunden gedauert. Beim Herausnehmen und Wiedereinsetzen des Sitzes hatte ich Hilfe. Den kann man zwar alleine schaffen, aber er ist doch recht unhandlich.

 

 

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