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3 Wochen Kroatien – Chill- und Roadtrip

Der „große“ Urlaub geht dieses Jahr nach Kroatien. Volle drei Wochen haben wir Zeit. Da bleibt also trotz der für zwei Tage geplanten An- bzw. Abreise genug Zeit, ein paar schöne Punkte anzusteuern und an dem einen oder anderen auch zu verweilen. Gute Tipps von lieben Menschen haben wir so viele dabei, dass wir die trotzdem nicht alle schaffen werden – das soll ja hier nicht in Urlaubsstress ausarten 🙂

Neben dem Reisebericht mit ein paar Fotos gibt es am Ende eine kleine Statistik und Kosteninformation sowie einen kurzen Abschnitt mit Links und Tipps, die uns bei der Vorbereitung hilfreich waren.

Samstag, 11.09.2021 – Erste Etappe bis Prien am Chiemsee / Bernau

Wuppertal - Bernau - 735 km
Wuppertal – Bernau – 735 km

Wir sind früh wach, frühstücken eine Kleinigkeit und weil Drösel natürlich bereits am Vorabend fertig gepackt ist, starten wir gleich um 8:15 in Richtung Bäcker, wo wir ein paar Brötchen für die Reise besorgen. Dann geht es noch „zum Kaißner“, unserem örtlichen Metzger mit 24h „Wurst-O-Mat“ für frische Würstchen und Steaks, bevor wir in die lange Autobahnstrecke starten.
Insgesamt verläuft die erste Etappe ganz entspannt, zumal durch ein paar nervige kleinere Staus und Regengüsse „aufgelockert“. Eine kleine Episode rund um den neuen Wechselrichter könnte an dieser Stelle noch erwähnt werden, aber die bekommt einen eigenen Artikel: Projekt Kaffeemaschine.

In Prien am Chiemsee habe ich bei der Vorplanung einen Stellplatz ausgemacht, der jedoch bei unserer Ankunft eigentlich eher eine Baustelle ist. Wir kurven noch etwas herum, finden aber kein geeignetes Plätzen. Also konsultieren wir die diversen Apps und dürfen gegen ca. 18:30 Uhr an der Shell-Tankstelle bei Bernau für 7,- Euro stehen.

Stellplatzidylle
Stellplatzidylle

Die Gebühr bekommen wir in Form von Verzehrbons zurück. Unser Abendessen stellt die nahe gelegene Gourmetküche von Burger King bereit und danach fallen wir auch bald rechtschaffen müde in die Koje. Die Autobahn ist durchaus vernehmlich, aber wir schlafen gut.

Sonntag, 12.09.2021 – Zweite Etappe: Umag

Bernau - Camping Park Umag - 459 km
Bernau – Camping Park Umag – 459 kmBernau – Umag – 459 km

Bereits um kurz nach Sieben stehen wir im Bistro der Shell Tankstelle und tauschen unsere Verzehrbons bei den fröhlichen Damen hinter der Theke mit geringer Zuzahlung gegen ein kleines Frühstück samt leckerem Kaffee. Dann geht es auch schon wieder los.

Bei herrlichem Wetter genießen wir die Fahrt durch das Alpenpanorama. Jetzt wird sich zeigen, ob die beim ADAC vorgebuchten Vignetten bzw. Maut für Österreich und den Karawankentunnel „funktionieren“. Ist schließlich alles digital (was in Deutschland bekanntlich Neuland ist). Lediglich für Slowenien haben wir einen klassischen Aufkleber für die Windschutzscheibe bekommen.

Anreisepanorama
Anreisepanorama

Am Karawankentunnel wird es dann doch etwas aufregend – ist schließlich unser „erstes Mal“. Die Dame beim ADAC sagte, wir sollten die linke Spur nehmen, und so steht es auch auf dem Ausdruck, den sie uns mitgegeben hat. Soweit, so gut. Aber alle (!) anderen Wohnmobile, egal, ob klein oder groß, stehen rechts in der langen Schlange. Da braucht es schon ein gewisses Vertrauen in die Aussage der Dame. Wir bleiben links und alles passt. Puhhh…

Gegen frühen Mittag kommen wir in Umag an, wo wir als erstes eine kroatische SIM Karte mit „unlimited Internet“ kaufen wollen. Da hatte ich mich im Vorfeld erkundigt: T-Mobile bietet „unlimited Internet“ für Touristen, prepaid für eine Woche und aktuell rund 11,40 Euro (Links und Tipps siehe unten im letzten Abschnitt). Kaufen können soll man die Karte in Tankstellen, Postschaltern, Lebensmittelläden … Da Sonntag ist, versuchen wir es in zwei Tankstellen – ohne Erfolg. Aber eine Dame meint, wir sollten ins Kaufland fahren und es im dortigen Zeitschriftenkiosk versuchen. Cool … Kaufland ist sonntags geöffnet, und so kriegen wir das hin.

Große Freude - Unlimited Internet
Große Freude – Unlimited Internet

Jetzt also endlich zum ersten Campingplatz. Ich hatte mir vorbereitend welche angeschaut, aber jetzt vor Ort sind wir doch etwas überfordert und nehmen dankbar den spontanen Tipp einiger erfahrener Urlauber an, die uns auf dem Parkplatz begegnen: wir sollten zum Camping Park Umag – den nehmen wir jetzt einfach. Der ist mit 480 Plätzen zwar größer (und familienfreundlicher) als geplant. Aber jetzt ist es egal, wir sind genug gefahren und so suchen wir uns ein schattiges Plätzchen in der ruhigeren Abteilung und „kommen an“.

Schattiges Plätzchen

Den Rest des Tages verbringen wir mit dem Auskundschaften des Platzes, Abendessen, kitschigem Sonnenuntergang und Duschen.

Kunst oder Dusche?
Kunst oder Dusche?
Badestelle
Fake News – für die Ansicht muss man den Ausschnitt sorgfältig wählen
Geht immer 🙂

Montag, 13.09.2021, Camping Park Umag

Geil. Knapp 20 Grad am frühen Morgen, frische Brötchen vom Bäcker, ein bis drei Kaffee… so soll das sein. Wir starten chillig in den Tag, heute steht kein Programm an, außer Wasser, Sonne, Essen … und natürlich die lose Planung der nächsten Tage, denn lange werden wir uns in Umag nicht aufhalten.

Haustier

Dienstag, 14.09.2021 – Grožnjan und Rovinj

Umag - Grožnjan - Rovinj - 75 km
Umag – Grožnjan – Rovinj – 75 km

Grožnjan

Das nächste Ziel ist Grožnjan, das heute einen Status als Künstlerdorf hat, und dessen Besuch uns empfohlen wurde.
Wie so oft, wenn wir weitertingeln, sind wir früh wach. Nach dem Frühstück ist das Auto schnell gepackt, zum Parken dient ein großer Schotterplatz direkt am Dorf. Wir könnten dort übernachten, wenn es uns im Ort gefällt. Mit  40-70 Sachen – was eben erlaubt ist – geht es also über Land.

Schattenparker

Grožnjan ist wirklich einen Besuch wert. Schmale Gassen, in denen verschiedenes Kunsthandwerk entsteht und gerne auch verkauft wird. Außerdem natürlich das allgegenwärtige Olivenöl.

Malerisch
Batman
Allgegenwärtig
Plattenlager
Fahrradkunst
Mehr Fahrradkunst

Aber wie das mit alten, kleinen Orten so ist, sie sind relativ flott erkundet. So entscheiden wir bei einem sehr leckeren Kaffee mit Aussicht, nicht zu bleiben, sondern stattdessen gleich unser nächstes Ziel Rovinj anzusteuern. Wir verlassen Grožnjan gerade rechtzeitig vor dem großen Besucheransturm.

Käffchen mit AussichtKäffchen mit Aussicht

Rovinj

Rovinj wurde uns von so ziemlich jedem/r empfohlen, dem/r wir von unseren Istrien-Reiseplänen erzählt haben. Die Bilder im Internet versprechen eine schöne, auf einer Halbinsel gelegene Altstadt.

Wir entscheiden uns für den Campingplatz Camp Porton Biondi, der fußläufig (25 Minuten) zur Altstadt liegt. Laut Park4Night müsse man sein Wohnmobil beherrschen und es solle auch nicht zu groß sein… und tatsächlich bekommen wir einen Stellplatz, den ich nur mit reichlich Rangieren und Einweisung schadlos erreiche 😊

Trügerische Idylle
Trügerische Idylle
Größenbeschränkung
Größenbeschränkung

Wir wollen erst am späten Nachmittag/frühen Abend in den Ort starten. Tipp: dann sei was los, tagsüber sei der Ort eher verschlafen. Außerdem … bei 30 Grad ist Städtegucken auch nicht so witzig. Also kaufen wir im Laden ein Brot und eine getrüffelte Salami und schlemmen das mit Knoblauch-Olivenöl, vergammeln den restlichen Nachmittag, duschen und ziehen irgendwann los.

Die erste Häuserfront der Altstadt auf der Halbinsel erinnert sofort an Venedig. Nicht verwunderlich, erlebte Rovinj seine Blütezeit unter venezianischem Einfluss und der Kirchturm – Wahrzeichen der Stadt – wurde nach dem Vorbild des Campanile in Venedig gebaut.

Venezianischer Einfluss

Das Pflaster der engen Gassen ist glattpoliert von unzähligen Füßen und Karren und hinter jeder Ecke lauert noch ein schönerer Anblick.

„Meile“
Regional
Alt und modisch
Platz für Zwei

Die Straßen füllen sich, überall wird fotografiert, geschaut, gekauft, gegessen und getrunken.

Wohnen in der Tourizone
Flächennutzungsplan

Partnerlook in witzig
Partnerlook in witzig

Laue Nacht

Es ist einfach ein herrlicher Tourisommerabend, auf den wir gerne zurückblicken.

Blaue Stunde
Blaue Stunde

Mittwoch, 15.09.2021 – Cres

Rovinj - Camping Bijar / Cres - 124 km
Rovinj – Camping Bijar / Cres – 124 km

Es dauert eine Weile, bis der Straßenlärm verebbt (klingt fast wie zuhause), aber dann schlafen wir doch ganz gut und nach dem Frühstück rangiere ich Drösel rückwärts wieder aus dem engen Stellplatz. Heute geht es nach Cres, ins Camping Bijar. Wieder ein Tipp eines lieben Bekannten: der Platz sei relativ naturbelassen und biete auch wieder keinen Platz für große Wohnmobile, dafür Stellplätze im Pinienwald.

Der aufregendste Teil der Strecke ist die Fähre. Wir hätten sicher auch online Tickets buchen können, aber wir vertrauen darauf, dass Nachsaison ist und wir die Tickets auch mit vertretbarer Wartezeit direkt an der Fähre kaufen können. Und so ist es auch. Wir haben Glück, dass wir ca. 20 Minuten vor Abfahrt der Fähre ankommen (OK, ein bisschen geplant war das schon, aber dass es funktioniert … :).
Der Ticketschalter ist ca. 300 Meter vor dem Terminal und vor uns stehen nur zwei Fahrzeuge, also bekommen wir unser Ticket sehr zügig. Das ist auch gut so, denn wir sehen, dass die Fähre ein Fahrzeug nach dem anderen verschluckt und schon fast voll ist, aber wir dürfen als eines der letzten Fahrzeuge drauf, nach uns kommt nicht mehr viel, dann geht es auch direkt los.

Wir passen noch
Wir passen noch
Fähre voll
Fähre voll

Wir genießen die Überfahrt bei herrlichem Wetter an Deck und sind gespannt auf Cres.

Tschüs Istrien
Tschüs Istrien

Auf Cres führt eine lange, schmale, kurvige Straße am Rand der Berge durch die ganze Länge der Insel. Bei der ersten Hälfte haben wir den Eindruck, sie existiere überhaupt nur dazu, uns durch unbewohnte Gegend in die Nähe der Zivilisation zu bringen. Und wahrscheinlich ist das genau so. Aber das felsige Gelände ist sehr sehenswert, wenngleich ich konzentriert die Straße im Blick halten muss und Britta einfach überwältigt ist – deshalb leider kein Foto.
Nach einiger Zeit wird der Belag besser und die Straße breiter – die Zivilisation hat uns wieder.

Am Camping Bijar angekommen finden wir den Platz so vor, wie nach der Beschreibung erwartet. Toll. Wieder dürfen wir uns selbst einen Platz suchen und wählen eine Parzelle etwa mittig zwischen Rezeption und Wasser. Direkt am Wasser ist sowieso alles belegt, aber zu nah wird es abends auch früh kühl.

Halb oben, halb unten :)
Halb oben, halb unten 🙂

Schnell packen wir aus, befestigen die Markise und nach einem leckeren Snack erkundschaften wir den Zugang zum Wasser: wir sind schwer begeistert. Wo in Umag alles zubetoniert war, sind hier ein paar Stege, die kleine Hafenanlage, und an der Bucht entlang auf Breite des Campingplatzes ein paar Treppen als befestigte Zugänge. Alles soweit möglich recht naturbelassen.
Das glasklare Wasser lädt sofort zum Baden ein und die Temperatur schätzen wir auf ca. 24 Grad. Geilomat, rein mit uns.

In echt so ...
In echt so …
Vergleichsweise „naturnah“

Danach folgt wieder das Übliche: chilliges Ausklingen des Tages mit Duschen, Abendessen und noch einem Rundgang über den Platz. Gucken was wo ist.

Da hinten liegt Osor
Da hinten liegt Osor
Mobilheime im Wald
Mobilheime im Wald, Mietboote im Wasser

Ab 21:00 Uhr wird es ruhig. Ganz ungewohnt „schallern“ die verschiedenen Geräusche leise durch den Wald, als würden sie von den Pinienwipfeln wie von einer Zimmerdecke reflektiert. Es verspricht eine ruhige Nacht zu werden.

Osor machen wir morgen mal.

Donnerstag, 16.09.2021 – Osor

Die Nacht hält ihr Versprechen. Es ist absolut ruhig und wir schlafen sehr gut. Leider sind die Wetteraussichten heute nicht berauschend, Wolken und Regen sind angesagt, morgen soll es sogar gewittern. Teilen der Bevölkerung (von Drösel) schlägt das auf die Stimmung, hätten sie doch lieber den Tag „mit dem A… in der Sonne“ (Zitat) verbracht. So ist das Frühstücksgespräch mit möglichen Planänderungen gefüllt. Aber dann gehen wir erstmal schwimmen. Das Wasser ist schließlich nicht schlechter als gestern 🙂 Und tatsächlich hebt das die Stimmung um ein paar Grad.

Anschließend spazieren wir nach Osor. Das ist immerhin der Vorteil von Bewölkung … man kann auch mittags Städte – respektive Dörfer – besichtigen, ohne einen mittleren Sonnenstich zu bekommen.
Auf dem kurzen Weg von Bijar nach Osor liegt eine Klosterruine, deren offenliegende Gräber schon seltsam anmuten. Normalerweise sind die ja immer von schweren Grabplatten verschlossen, und so falle ich doch tatsächlich – fast – in eines herein, werde aber von Britta noch soeben gerettet.

Klosterruine zwischen Bijar und Osor
Gräber im Kloster
Tückische Gräber im Kloster

Nachdem ich dieses Abenteuer überlebt habe, öffnet sich das Panorama von Osor vor uns. Mehr ist auch nicht 😀

Blick auf Osor auf dem Weg von Bijar kommend

Da sich zwischenzeitlich der Hunger regt und Britta gestern von einer Camperin sämtliche kulinarischen Angebote Osors empfohlen bekommen hat, wählen wir beherzt das erste Angebot – eine Pizzaria. Und was soll ich sagen … auf meiner ist ein Olivenöl, wie ich selten eines gekostet habe. Hammer. Allerdings die Reaktion des Pizzabäckers, auf meine Frage, ob wir davon etwas kaufen könnten, auch: „Nä“ – mit wildem Kopfschütteln. Haben wir gelacht.

Brittas Pizza war ebenfalls reichlich belegt, der Rahm war vielleicht etwas gut gemeint, es gibt die nächsten Tage nix mehr.

Legga
Legga

Der Rest vom Dorf ist schnell erzählt. Altes Dorf eben, kaum Einwohner, viel Geschichte. Und wie immer nett anzusehen. Der einsetzende Regen ist letztlich nur sehr dünn, es bleibt warm, also alles noch halb so schlimm.

Um die Ecke vom Marktplatz
Heute mal Regen
Eins der Lokale
Eins der Lokale
Alter Friedhof, noch in "Funktion"
Alter Friedhof, noch in „Funktion“

Zurück im Drösel beginnt die Operation „Klamotten trocknen“, das ist immer eine kleine Herausforderung bei Regen.

 

Freitag, 17.09.2021, Rijeka und Camp Kozica

Kamp Bijar - Kamp Kozica - 157 km
Camping Bijar – Camp Kozica – 157 km

Der Tag ist geprägt von Planänderungen. Und schlechtem Wetter.

Insgesamt haben wir auf unserer Reise nur wenige „feste“ Ziele. Das eine war Umag zu Beginn aus den oben erläuterten Gründen. Ein anderes sind die Plitvicer Seen, ein bekannter Nationalpark, den wir besuchen wollen. Und so wollten wir uns nach Camp Bijar laaangsam in Richtung der Seen treiben lassen. Um dort aber früh ankommen zu können, brauchen wir einen Campingplatz „in der Nähe“. Dafür haben wir auf Empfehlung Camp Kozica vorgesehen, aber eigentlich erst später, um die Seen nicht am Wochenende zu machen.
Aufgrund der düsteren Wetterprognose haben wir gestern jedoch entschieden, den dritten Tag Camp Bijar zu streichen und stattdessen einen Städtetrip nach Rijeka zu unternehmen, bevor wir zum nächsten Campingplatz weiterfahren. In der Stadt stört uns der verhangene Himmel hoffentlich nicht so sehr, es soll auch nur mäßig regnen.

Es geht den gleichen Weg über die Länge der Insel zurück zur Fähre, und unterwegs kriegen wir so richtig auf die Mütze. Das Gewitter erwischt uns voll: wenn Blitz und Donner gleichzeitig um dich herum zuschlagen, ist das schon ein Erlebnis. Das durfte ich in der Intensität bisher erst einmal vom Schiff aus vor Amsterdam erleben.

Um uns herum geht zeitweise die Welt unter, aber das vergeht und wir sind wieder rechtzeitig an der Fähre, um mit kurzer Wartezeit zurück aufs Festland zu schippern.

Ohne Worte :)
Ohne Worte 🙂
Tief hängende Wolken über Istrien

Entlang der Küstenstraße geht es anschließend bei abwechselnd leichtem bis strömendem Regen nach Rijeka. Dort habe ich per Park4Night einen großen Parkplatz ausgemacht, der für den Kasten genügend Platz bieten sollte. Aber … der ist voll. Und weil es weiter gießt wie aus Eimern ist das offensichtlich der Wink des Schicksals, dass wir heute keinen Städtetrip unternehmen sollen. Also wieder Planänderung und weiter zum Camp Kozica. Unterwegs bunkern wir noch ein paar Lebensmittel – Britta gelüstet es nach Kartoffeln.

Camp Kozica ist wieder sehr naturbelassen und nur mäßig belegt, als wir ankommen. Die „erste Reihe“ ist natürlich besetzt, aber wir finden einen passenden Platz gleich in zweiter Reihe und dazu noch so, dass wir recht freien Blick auf’s Wasser haben. So schön standen wir bisher noch nicht.

Zimmer mit Aussicht

Vermutlich bleibt uns der Blick erhalten, denn an dieser Stelle ist die Wiese sehr buckelig und schräg. So steuern mehrere später kommende Camper den Platz zwar an, ziehen dann aber doch weiter.
Der Küstenstreifen ist hier komplett steinig/felsig, nur zwei kleine Treppen führen ans Wasser. Traumhaft schön. Und so hebt sich die Stimmung.

Küste bei Camp Kozica
Krk im Hintergrund, Krmrn im Vordergrund
Krk im Hintergrund, Krmrn im Vordergrund

Britta köchelt dann noch eine schnelle Kartoffel-Möhren-Mettwurst-Eintopfsuppe, die bringt die Stimmung vollends ins Lot.

Wir können noch etwas draußen sitzen, Regen und trockene Perioden wechseln sich ab, aber der Wind nimmt zu und treibt den Regen unter die Markise. Dazu dämmert es langsam, also räumen wir ein und werden dabei von einem freundlichen Herrn mit Kühltasche angesprochen, der selbstgepresstes Olivenöl, Käse aus eigener Herstellung und Eier vom eigenen Hof anbietet. Wir dürfen probieren und das Öl kommt dem von meiner Pizza verdammt nah, so nehmen wir spontan einen Liter, dazu ein Viertel Käse und so ist das Abendessen auch schon wieder gesichert.

Lokales: Olivenöl und Käse direkt vom Erzeuger

Der Herr gibt uns noch Ausflugstipps für die Region und macht uns auf den Wind – Bora – aufmerksam, der doch noch zunehmen soll, so packen wir auch die Markise wieder weg – sicher ist sicher.
Und während wir warm und trocken in Drösel hocken, pfeift draußen der Wind. Morgen soll es schöner werden.

Samstag, 18.09.2021 – Camp Kozica

Heute ist Abhängen angesagt. Das Wetter ist prima, wir schwimmen, lesen, essen … Nix zu berichten also, deshalb einfach nur ein paar Bilder 🙂

Krk in der Morgensonne
Sonne-Wolken-Mix den ganzen Tag
Badestrand
Terrassenförmige Stellplätze im Abendlicht

 

Sonntag, 19.09.2021 – Höhlenpark Grabovača und Bärenrefugium in Kuterevo

Camp Kozica - Höhle Grabovaca - Bear Refugee - 132 km
Camp Kozica – Höhle Grabovača – Bear Refugee – 132 km

Nach einer Nacht, die von zu vielen Mücken und spät anreisenden Gästen, die dann noch lautstark auspackten und parlierten, geprägt war, machen wir Drösel startklar, kaufen noch ein Brot, begleichen unsere Rechnung und starten in einen aktionsreichen Tag.

Ich habe oben ja erwähnt, dass der Öl- und Käseverkäufer uns ein paar Tipps für den Weg zu den Plitvicer Seen gegeben hat, von denen wir uns heute das Refugium für Braunbären in Kuterevo vornehmen. Bei der Internetrecherche dazu hat Britta noch eine sehenswerte Höhle entdeckt, die mit einem kleinen Umweg zu erreichen ist. Das ist also der Plan, um die Seen nicht am Sonntag zu besuchen, uns diesen aber schon zu nähern.

Die Höhle erreichen wir über verschlungene Wege – Tempo 40 – inmitten der so typischen, felsig-kargen Landschaft. Am Parkplatz kaufen wir die Tickets und laufen von dort aus zum Treffpunkt am Eingang der Höhle Samograd.

Irgendwo darunter ist die HöhleIrgendwo darunter ist die Höhle

Auf zur Höhle
Auf zur Höhle

Der Höhlenpark Grabovača besteht aus mehreren Höhlen, von denen eine, eben die Höhle Samograd, für touristische Zwecke hergerichtet ist. Sie darf nur mit Führung besucht werden, was einerseits wirklich interessant und unterhaltsam gestaltet ist, andererseits aber auch der Sicherheit der Besucher und dem Schutz der Höhle dient.

Vom Treffpunkt geht es steile Treppen hinab ins 8 Grad kühle Gewölbe voller über viele Jahre gewachsener Strukturen. Insgesamt steigen wir ca. 400 teilweise abenteuerliche, glitschige Stufen rauf und runter und überwinden auf 345,8 m Länge mehrfach ca. 70 Höhenmeter. Und dann das Ganze wieder zurück. Macht schließlich einen schönen Po.

Wir lernen unter anderem, dass es nur drei Farben in der Höhle gibt: Weiß vom Kalk, Rostorange vom Eisen und Schwarz vom Aluminium und Guano (Fledermauskot). Alles andere sind entsprechende Mischfarben aus diesen.

Die Fotos sind vom Smartphone und von mittlerer Qualität, aber sie sollen ja auch nur einen kleinen Eindruck vermitteln. Wer sich für die Höhle interessiert, findet unter dem Link oben mehr Infos und schönere Bilder.

Abenteuerliche Treppe
Abenteuerliche Treppe
Drei Farben
Drei Farben
1 mm pro Jahr wachsen die Strukturen
1 mm pro Jahr wachsen die Strukturen

Anschließend lassen wir uns vom Höhlenguide noch ein Lokal empfehlen, in dem wir nicht nur lecker essen, sondern ich – Achtung, Anekdoteneinschub – eine wichtige Erkenntnis erlange:
Ich hatte mich am ersten Tag in Umag beim Studium der dortigen Speisekarte etwas darüber erschreckt, dass der Fleischteller mit 1.000 Gramm angegeben war. Da dachte ich, puh, ist es das, was der gemeine Camper von Kroatien erwartet? Fleisch im Überfluss? Das hat mich so abgeschreckt, dass ich bisher immer Fisch oder Octopus gegessen habe. Aber heute war mir nach dem angebotenen Spanferkel und ich fragte also, wie ich denn 1 KG Fleisch essen sollte?
Nun … es wird in der Speisekarte der Kilo-PREIS angegeben … die Menge darf man dann entsprechend selbst wählen. Tsts. Wieder was gelernt. Und sehr gelacht.

Danach geht es ein Stück zurück und dann Richtung Kuterevo, wo wir das besagte Bärenrefugium besuchen. Die Straßen werden noch abenteuerlicher und noch mehr Tempo 40 – ich gewinne fast den Eindruck, wir sollen ermuntert werden, die mautpflichtigen Straßen zu nutzen 🙂

Das Bärenrefugium beherbergt und versorgt auf ehrenamtlicher, von Spenden getragener Basis Bären, die aufgrund unterschiedlicher Schicksale von der Mutter getrennt wurden oder aus anderen Gründen ohne die Hilfe der Menschen nicht überleben können. Mehr auch hier hinter dem Link.

Die Reihenfolge und Zeitplanung unserer heutigen Tour sollte uns erst am späten Abend hierher bringen, da die Bären am frühen Morgen oder späten Nachmittag aktiv und somit zu sehen seien. Wir starten im „Babygehege“.
Die gesamte Anlage hat ein wenig den Charakter „Villa Kunterbunt“, was sicher den begrenzten Mitteln aber vor allem der Kreativität und bunten Herkunft der freiwilligen Helfer geschuldet ist. Wir finden es insgesamt ganz charmant.

Zum Babygehege
Zum Babygehege

Und wir haben Glück, alle acht derzeit beherbergten Bären zeigten sich. Die kleinen in Spiellaune mit Blubberblasen im Wasser, die großen beim Spiel, beim Fressen, beim Baden, beim Faulenzen.

Ich kooommmee
Blubberblasen
Spielerische Kämpfe
Beim Bad
Nach dem Bad

 

Nach dem Bad

Als es dunkel wird, müssen wir die Gehege verlassen, tragen uns ins Gästebuch ein, geben eine Spende und dürfen die Nacht auf dem Parkplatz verbringen.

Kaum sind wir im Auto, regnet es Hunde und Katzen.

Montag, 20.09.2021 – Slunj/Rastoke, wo die Feen wohnen

Bear Refugee - Slunj - 107 km
Bear Refugee – Slunj – 107 km

Die Nacht schlafen wir trotz – oder wegen? – des heftigen Regens hervorragend. Es kann allerdings auch an meiner erfolgreichen Mückenjagd liegen. Etliche Leichen pflastern meinen Weg, aber nix summt in dieser Nacht.

Leider ist aber der Regen geblieben, es ist lausige 7 Grad kalt – kein Wetter für die Plitwicer Seen, wie wir finden. Britta erinnert sich an einen weiteren Tipp des Öl- und Käseverkäufers: Rastoke. Hier soll es eine Miniversion der Wasserfälle geben, gegen Nachmittag soll es aufklaren und morgen insgesamt besseres Wetter sein. Also, wieder Planänderung: Rastoke ist das Ziel. Es liegt ca. 30 KM hinter den Plitwicer Seen und wir finden auch einen kleinen Stellplatz, Kamp Puškarić, in fußläufiger Entfernung zu den Sehenswürdigkeiten.

Wir richten uns ein und ziehen in den Ort Rastoke, aber nach ein paar Fußminuten kehren wir zunächst in das „Bistro Central“ ein und essen sehr leckere Forelle und Pleskavica (die kroatische Frikadelle), die wir anschließend mit einem ebenfalls sehr leckeren Eis aus der nahen Eisdiele krönen. Google mit seinen lokalen Services und Bewertungen ist dabei für uns oft sehr hilfreich, so auch dieses Mal.

Jetzt aber weiter. Wir finden die Wasserfälle und alte Mühlen in einem kleinen Gebiet, das für Touries mit allen Infos ausgestattet ist. Gegen einen kleinen Obolus treten wir ein und finden eine Art Freilichtmuseum, in dem Kornmühlen und Gerätschaften zur Tuchherstellung ausgestellt sind. Das Ganze umgeben von vielen kleinen und größeren Wasserfällen, natürlichen und künstlichen Wasserläufen und Staubecken, die für den Betrieb der Mühlen sorgten.

Der Sage nach leben hier die Feen, die somit auch allgegenwärtig in unterschiedlich sehenswerter Kunst gestaltet sind. Insgesamt ein schöner Ausflug, wenngleich hier alles etwas abgerockt erscheint. Oder von altem Charme geprägt. Je nach Standpunkt 🙂

Wasserfälle von Rastoke

Es gibt noch einige deutlich höhere Fälle, aber die könnten wir nur über den Fluss hinweg von der anderen Straßenseite sehen – da sind wir aber nicht.

Eine kleine Höhle erreichen wir über glitschige Treppen und Wege, es hat schließlich bis eben geregnet und die Wasserfälle sorgen so oder so für ein feuchtes Klima.

Abenteuerliche Treppen auch hier

Schon auf der Fahrt an den Plitwicer Seen vorbei stellten wir fest, dass der Drehort der Winnetou-Filme in der Gegend entsprechend vermarktet wird, jede Pension, jedes Restaurant heißt irgendwie Winnetou. Und auch in Rastoke wurden Szenen gefilmt, mit irgendeinem lokalen Schauspieler. Den Namen habe ich schon wieder vergessen. So darf Winnetou auch hier nicht fehlen.

Pappkamerad

In einem kleinen Gärtchen finden sich reichlich Feenfiguren…

Feen wohnen in Rastoke

… und irgendwie gehören Zwerge wohl auch dazu.

Zwergenaufstand im Feenland

Zum Abschied – oder zur Begrüßung – winkt am Eingang eine kleine Fee, die in einer Art Bilderrahmen sitzt. Und jede/r, wirklich jede/r – also auch ich – knipst durch 🙂

Fee zum Gruße

Das Wetter bessert sich tatsächlich, die Temperaturen klettern auf stattliche 15 Grad, und so spazieren wir zurück zum Auto und verbringen den Rest des Tages gemütlich in und um Drösel.

Dienstag, 21.09.2021 – Plitwicer Seen, Camping Lika

Slunj - Plitvicer Seen - Kamp Lika - 109 km
Slunj – Plitvicer Seen – Camping Lika – 109 km

Der Tag startet wieder mit 7 Grad, tatsächlich hatten wir gestern Abend das erste Mal die Heizung an. Aber der Wetterbericht verspricht weiterhin trockenes, teils bewölktes Wetter mit Temperaturen um 15 Grad ab Mittag. Also fast ideal für einige Kilometer zu Fuß.

Um halb neun sind wir startklar und eine halbe Stunde später erreichen wir den Parkplatz am Eingang 1 oder Nord an den Plitwicer Seen. Alles ist gut ausgeschildert und wir haben uns im Vorfeld über die möglichen Touren informiert. Unsere Wahl fällt auf Tour C. Sie zeigt einen großen Teil der Seen und Wasserfälle, beinhaltet eine Fahrt im Elektroboot und erlaubt den Rückweg mit dem Bus. Und mit 8 Kilometern Fußweg eine Strecke, die wir packen werden 🙂

Unsere gewählte Tour
Unsere gewählte Tour

Und, was soll ich sagen, was nicht schon hundertfach geschrieben steht? Wir finden ein wirklich überwältigend schönes Stück Natur. So viele Seen, große und kleine Wasserfälle, Wasserläufe … absolut faszinierend, was die Natur sich da ausgedacht hat. Die Wege sind in großen Teilen als Holzstege ausgebaut, die teils direkt über den kleineren Wasserfällen verlaufen, so dass diese direkt unter uns hindurchrauschen. Andere Strecken sind befestigte Wege, mal mehr, mal weniger eben. Gutes Schuhwerk ist empfehlenswert. Natürlich sind wir nicht die einzigen Besucher, aber wenn wir Schulklassen oder Busladungen meiden, ist es angenehm zu laufen. Alle, so auch ich, machen inflationär Fotos, schließlich ist ein Anblick schöner als der andere. Weil die großen, „typischen“ Wasserfälle oft genug zu sehen sind, spare ich mir die hier und zeige stattdessen lieber ein paar Details. Ganz ohne Übersichten geht es aber natürlich nicht.

Das ist der Silbersee – wenn ich mich nicht irre. Und wer mag, schaut sich einfach nochmal die alten Winnetou Filme an, oder zumindest diesen kleinen Zusammenschnitt. Ich gestehe, es ist so lange her, dass ich die Filme gesehen habe, dass ich die Szenen nicht erinnere. Aber dank Youtoube kein Problem. So sieht es da aus.

 

Das Wasser ist glasklar, schimmert türkisblau – oder türkisgrün? Überall kann man hindurchsehen und findet Forellen oder alte Baum- und Pflanzenreste.

 

 

Die vielen toten Bäume geben dankbare Fotomotive ab.

 

Die lebenden aber auch.

 

Ein paar Wasserfälle gibt es jetzt aber doch.

Befestigte Wege …

 

… oder Holzstege bilden die Touren. Dieser Blick von oben lässt sich auf dem Rückweg kurz vor dem Ausgang sehen.

 

Am Ende der Tour wissen wir dann doch, was wir gelaufen sind, es ging einige Meter rauf und wieder runter, auch die abenteuerlichen Treppen in irgendwelche Höhlen waren wieder mit dabei, und so ruhen wir uns erstmal bei einem Kaffee im Drösel aus, bevor es wieder auf die Straße geht. Tatsächlich der erste „autarke“ Kaffee aus der Senseo – ich erinnere an das „Projekt Kaffeemaschine“ 🙂

Für morgen steht wieder die Küste auf dem Plan, wir wollen insgesamt noch etwas weiter in den Süden. Ob wir nochmal eine Stadt einplanen, einen weiteren Nationalpark, haben wir noch nicht festgelegt. Aber die Gegend um Šibenik verspricht auf der Insel Murter wieder schöne kleine Campingplätze, das passt immer. Für heute ist uns das aber zu weit, wir fahren nur noch ca. eine Stunde in die Richtung und übernachten auf einem kleinen, privat geführten Stellplatz „Camping Lika“ – mitten im Nichts. Selbst hier im Nichts können wir noch in 300 m Entfernung eine Portion Ćevapčići bekommen, und das tun wir dann auch.

Fernfahrerromantik
Fernfahrerromantik
Cevapcici auf Pappteller
Ćevapčići auf Pappteller

Die Bora bläst kalt von Norden, deshalb verkriechen wir uns anschließend direkt im Kasten und werfen die Heizung an.

Mittwoch, 22.09.2021 – Murter

Camping Lika - Murter - 104 km
Camping Lika – Murter – 104 km

Ich habe jetzt mal nachgesehen, wie hoch Lika liegt: das sind ca. 560 m. Und entsprechend ist es morgens wieder 9 Grad frisch, aber frohen Mutes ziehe ich kurze Klamotten an und fange mir dafür den Kommentar „mutig“ ein. Aber, für Murter sind bis 24 Grad angesagt – schauen wir mal.

Die Fahrt führt uns rauf und runter durch die Berge, und wieder sehen wir überall die Apachen reiten.

Winnetou lässt grüßen
Winnetou lässt grüßen

Murter ist ist der Name der kleinen Insel, die wir als Ziel ausgesucht haben, und gleichzeitig auch der Hauptort. Unseren Stellplatz haben wir wieder über Park4Night ausgesucht, wenngleich die Kommentare schon „interessant“ sind: Plaza Slanica, ein einfacher Platz mit Außenduschen. Und warmem Wasser, wenn die Sonne scheint 🙂 Aber diesen „Freistehcharme“ mögen wir ja, also lassen wir uns darauf ein.

Wir finden den Platz nach kleineren Schwierigkeiten. Es gibt so viele hier, die auch ähnlich heißen, da müssen wir genau schauen, und sind erstmal falsch. Aber dann – Tada – der Sommer hat uns wieder. Meine Klamotten sind genau richtig. (Naja, fast, es weht ein kühler Wind, aber über solche Details sehen wir hinweg.)

Stellplatzidylle
Stellplatzidylle

Zu Mittag grillen wir ein paar Würstchen und probieren Ofenkartoffeln im Omnia-Ofen. Wer das nicht kennt … das ist DER Camperofen, den mutmaßlich fast jeder hat. Eine überteuerte Aluform, die aber vom Brötchen-Aufbacken über Aufläufe bis Kuchen oder Brot für alles funktioniert. Nun, die Kartoffelecken werden nicht wirklich cross – oder zumindest nur dort, wo sie am Rand anliegen. Egal, wir haben reichlich Knobi, Olivenöl und Kräuter der Provence dran, sie sind gar und schmecken uns sehr gut.

Erster Versuch - aber lecker
Erster Versuch – aber lecker

Anschließend sehen wir uns das Dorf an, das einen eigentümlichen Spagat zwischen ursprünglichem Fischerhafen, mondänem Yachthafen und touristischer Fressmeile schafft. Aber irgendwie sehr nett.

Hafen von Murter
Zu Tisch, bitte
Zu Tisch, bitte
Das Runde und das Eckige

 

Schwarz – Rot – Gold
Die fahren auch raus (vermutlich nacheinander …)
Deko

Wir gönnen uns ein sehr leckeres Eis, kaufen noch ein Brot und spazieren wieder zum Platz, dort wartet schließlich noch der Abwasch. Und die Außendusche, die Britta gleich nutzt, um die Sonnencreme abzuspülen und gleichzeitig einen Schwatz mit einer Camperin in der Nähe zu halten …

Mmmmmhhhhh
Außendusche funktioniert
Außendusche mit Ansprache

Wir bemerken, dass alle ihre Stühle und Tische wegpacken, also tun wir das auch. Vermutlich ist das sicherer, denn die Bora beginnt wieder zu pusten.

Für morgen gibt es noch keine Pläne.

Donnerstag, 23.09.2021 – Immer noch Murter

4:57 – 5:16 Mückenjagd (alle bis auf eine erwischt)

6:30 Plärrendes Kind

Kaffee 🙂

Alle nicht geschmiedeten Pläne haben wir konsequent ausgeführt. Deshalb gibt es auch nix zu berichten 🙂

Britta war am und im Wasser, ich habe ein paar Einkäufe erledigt und bin mit der Kamera herumspaziert. Essen, abwaschen. Abends haben wir noch einen kleinen Sundowner in der schönen Bucht genommen. Deshalb wenig Text und nur ein paar Bilder.

eure Yachten in jeder Richtung
Woanders nicht ganz so mondän
Größerer Reparaturbedarf
Größerer Reparaturbedarf
Feigen – liegen so zum Trocknen am Hafen rum
Wunderschöne Küste – Links hat sich jemand einen Traum in Beton verwirklicht
Sundowner
Sundowner

Freitag – Sonntag, 24.09.21 – 26.09.21 – Weiter Murter

Das Wetter hält sich, es gefällt uns hier, insofern konservieren wir unsere Nicht-Aktivität. Das ist also der erste große „Chill-Teil“ der Reise. Dank unseres lieben Stellplatznachbarn O. aus OF (Name der Redaktion bekannt) kann ich hier mit seiner freundlichen Genehmigung ein Drohnenbild zeigen, das er von unserem Stellplatz angefertigt hat.

Fast mittig - das sind wir
Fast mittig – das sind wir

Ansonsten passieren selbstverständlich weitere aufregende Dinge:

Wir füttern Haustiere …

Brotzeit
Ameise vs. Krümel
Scheint auch was zum Essen zu sein

… spazieren zum Baden an die nächste Bucht …

Sonntagsausflügler
Durchblick
Rote Erde und roter Fels prägen das Bild
Das lockt

… und erleben offensichtlich das Saisonende. Das ganze Wochenende ist von irgendwelchen Festlichkeiten geprägt, wir kriegen leider nichts Genaues heraus, weil die Leute, die ich anspreche, kein Englisch sprechen. Aber die Eisbude macht heute – Sonntag – zu, die Restaurants haben Freitag wohl eine Aktion gemacht: du bekommst für 30 Kuna (gut 4 Euro) einen Löffel und ein Glas und kannst dich „durchfuttern“. Das wurde uns aber nur erzählt. Heute ist noch eine Segelregatta mit traditionellen Holzbooten, und das ist ein ziemlicher Menschenauflauf und echte Volksfeststimmung.

Warten auf das Startsignal
Kaum tönt das Startsignal, werden ratz-fatz die Segel gesetzt
Der Start gelingt unterschiedlich gut
Etwas knubbelig

 

Schlussbild

 

Morgen werden wir wohl weiterziehen, Šibenik steht für den Montag-Vormittag auf dem Programm. Und dann werden wir noch ein Stück die Küste hochfahren und uns einen neuen Platz suchen.

Campingnachbarn

Da wir insgesamt 5 Nächte auf dem Platz in Murter verbringen, lernen wir einige der Campingnachbarn auch näher kennen und verquatschen viele Stunden mit dem Paar, sich den Traum vom frühzeitigen Ruhestand erfüllen kann und lange Reisen unternimmt (und schicke Drohnenfotos macht). Genauso viele Stunden verquatschen wir mit dem Paar aus Spanien, das dort im Aufbau eines eigenen Campingplatzes ist und in Kroatien Familienbesuch mit Urlaub verbindet. Sehr tolle Menschen, danke dass wir euch kennen lernen durften. Und wenn es uns nach Spanien treibt, schauen wir uns den Platz gerne an.

Montag, 28.09.2021 – Šibenik und Kamp Bakija

Murter - Šibenik - Camp Bakija - 89 km
Murter – Šibenik – Kamp Bakija – 89 km

Wir verabreden uns mit den „Spaniern“ für den Abend in Pakoštane. Sie wollen mit ihrem Adoptivkätzchen, das sie am Platz liebgewonnen haben, zum Doc, wir nach Šibenik – und abends weiterquatschen 🙂

Park4Night führt uns auf einen großen Parkplatz nahe dem Hafen und nahe der Altstadt. Der ist mit 10 Kuna die Stunde bezahlbar und tatsächlich laufen wir nur wenige Minuten, bis wir in die schmalen Gassen von Šibenik eintauchen.

Altstadt mit Katedrala sv. Jakov und St. Michaels Festung
Altstadt mit Katedrala sv. Jakov und St. Michaels Festung
Menü für Haustiere?

Wir sind früh dran, die Touristen trudeln erst nach und nach ein, die Verkaufsstände werden aufgebaut. Wenngleich wir es hätten lesen können, bin ich doch von den vielen Stufen in Šibenik überrascht. Es gibt wenige Gassen, die keine Stufen haben, ansonsten langgezogene Stufen und Treppen überall. Die glattpolierten Steine erinnern uns an Rovinj und wir arbeiten uns am Rathaus vorbei in Richtung der Festung St. Michael.

Treppen verbinden alles
Rathaus mit Dame
Katedrala sv. Jakov mit Dame

Über den Dächern der Stadt, am Fuß der Festung, liegt ein ungewöhnlicher Friedhof. Die Gräber sind in den Boden eingelassen und mit schweren Platten verschlossen, oder es sind Sarkophage, Gruften, Kolumbarien … alles aus schwerem Stein. Sehr sehenswert.

Über den Dächern der Stadt
Friedhof am Fuß von St. Michael
Plastikblumen und Figuren schmücken die Gräber

Wir machen uns auf den Rückweg und beenden den Bummel in einem Restaurant am Kai mit einem leckeren Mittagessen, das wieder von einem noch leckereren Eis abgerundet wird.

Katzen überall
Katedrala sv. Jakov

Auf geht es in Richtung Pakoštane zum verabredeten Platz. Aber wir können ihn trotz intensiver Suche nicht finden. Zwischenzeitlich erfahren wir, dass die Spanier nicht kommen können, also schauen wir nach einem anderen Platz in der Nähe, werden aber mit dem engen Angebot nicht glücklich, nachdem wir jetzt so lange großzügig und locker gestanden haben. Den nächsten Versuch starten wir beim Kamp Bakija in der Nähe von Biograd und haben mehr Glück. Der Platz bietet vielfältige Parzellen, liegt direkt am Meer und wir stehen in der dritten Reihe. Morgen wird in der ersten Reihe was frei, das haben wir schonmal angemeldet.

Dienstag – Freitag, 28.09.2021 – 1.20.2021 – Kamp Bakija

Noch vor dem Frühstück verlässt ein Kastenwagen den besten Platz am Platz und was-haste-was-kannste schmeißen wir alles ins Auto und parken um. Das ist wirklich ein schöner Platz, direkt am Meer, schwer zu toppen.

Bestplatz nach Umparkaktion
Kurz nach Sonnenaufgang
Kurz nach Sonnenaufgang
Etwas weniger kurz nach Sonnenaufgang

Was gleichzeitig bedeutet, dass wir uns hier bis zur notwendigen Heimreise nicht mehr wegbewegen. Denn was soll danach noch kommen? Ach ja, die Spanier kommen 🙂
Sie haben zwischenzeitlich eine Katze adoptiert – Poppy – und beim Tierarzt untersuchen und medizinisch versorgen lassen. Der hat ihnen auch gleich die Papiere fertig gemacht, mit denen sie mit dem neuen Haustier nach Spanien einreisen dürfen. Da der Tierarzt hier am Ort Biograd ist, bleiben sie bis zum 30. auch hier am Platz, und so verbringen wir noch viele schöne gemeinsame Stunden.

Oder stapeln Steine 🙂

Steinbalance

Wir lernen auch auf diesem Platz wieder viele nette Menschen kennen: die Berliner, die das Konzept „Van mit Aufstelldach“ testen, um später mit einem Selbstausbau die richtigen Schwerpunkte zu setzen, das Paar mit einem Hund, der doppelt so viel Fell wie erforderlich hat und dieses deshalb um sich herum in Falten legt (Shar Pei), die Holländer, mit denen wir ein herrliches Kauderwelsch sprechen, die Österreicher mit dem Tipp zur Abreise, die Deutschen mit dem Tipp für den Rückreise-Übernachtungsplatz … Camperleben eben.

Freitag, 1.10.21 – Liezen

Kamp Bakija - Liezen - 589 km
Kamp Bakija – Liezen – 589 km

Am Freitag ist es dann so weit, dass wir die Heimreise antreten. Der Kommentar des Österreichers „Samstag fahren alle“, auf meine Frage nach Tipps zur besten Zeit für Grenzübergang ohne Stau, lässt uns den Tag so planen, dass wir ihn noch fast ganz genießen können. Nachts fahren wir nicht gerne, aber in den Abend, das scheint uns sinnvoll.

So starten wir um 16:00 Uhr, geben im Lidl leere Dosen zurück und und kaufen noch ein paar Mitbringsel. Liezen in Österreich ist unser Ziel. Ein guter Tipp, denn auf dem Weg gibt es nicht so viele Plätze. Und mit rund 600 Kilometern eine gute erste Etappe. So verabschieden wir uns von Kroatien, kommen ohne Wartezeit über die Grenze nach Slowenien und sind auch ruck-zuck an der Grenze nach Österreich. Von dem Panorama sehen wir natürlich nichts mehr und erreichen kurz vor 23:00 Uhr den Stellplatz – der sehr klein und leider voll belegt ist. Na gut, ein großer Parkplatz ist direkt nebenan, und so richtig kriege ich nicht raus, ob es nun legal, geduldet oder verboten ist, dort zu stehen. Wir bleiben für die Nacht und werden nicht gestört.

Samstag, 2.10.21 – Wuppertal

Liezen - Wuppertal - 826 km
Liezen – Wuppertal – 826 km

Nach einem schnellen Frühstück geht es um 7:30 Uhr weiter. Britta macht noch schnell ein Beweisfoto 🙂

Stellplatz belegt - Ausweichmöglichkeit ...
Stellplatz belegt – Ausweichmöglichkeit Parkplatz …

Das Panorama ist wieder sehenswert, an der deutsch-österreichischen Grenze können wir einfach durchfahren.

Morgens mehr Panorama als nachts
Morgens mehr Panorama als nachts

Die Straßen werden voller, schlechter, und eine Baustelle reiht sich an die nächste. Trotzdem kommen wir überwiegend gut voran und erreichen nach gut 9 Stunden die Heimat.

So endet der Bericht hier – aber wir kommen sicher wieder.

Statistik

Bordcomputer:

Wen es interessiert, hier noch ein paar Zahlen

  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 71 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 9,6 l/km
  • Gesamte Fahrzeit: 49,23 h
  • Zurückgelegte Kilometer: 3.530

Google Timeline

Zurückgelegte Kilometer nach Google Timeline: 3.506 – das ist nah beieinander 🙂

Kosten

Ich bin kein Typ für Quittungssammeln, aber da wir alles mit Kreditkarten bezahlt haben, habe ich die Daten mal ausgewertet. Eine gewisse Unschärfe liegt im Ergebnis, weil ich ein paar Stellplätze bar bezahlt habe und vergesslich bin … aber ungefähr sollte es hinhauen:

Kosten
Kosten

Internet

Wir navigieren mit Google Maps, nutzen das gerne in den Städten zum Nachschlagen, ich schreibe diesen Blog und lade entsprechend Bilder hoch, dazu der „normale“ Social Media Kram und das eine oder andere Youtube Video oder was aus der Mediathek. Und das macht dann in Summe in diesem Fall gerne mal 79 GB für drei Wochen. Deshalb sind die Karten vor Ort so ein wichtiges Thema für uns.

 

Internetjunkie
Internetjunkie

 

Tipps und Links

Hier führe ich ein paar Tipps auf, die ich in der Vorbereitung hilfreich fand.

Maut und Vignetten

Die Reise lässt sich „vorbuchen“. Das bedeutet, dass die erforderlichen Gebühren vorab entrichtet werden, so dass lästige Wartezeiten minimiert werden. Wir wollten nicht über Pässe oder mautfreie Straßen fahren, also war das für uns eine gute Sache.

Tipp: auch wenn man das alles googlen und selbst buchen kann … ich bin dann irgendwann entnervt zum ADAC in die Geschäftsstelle gefahren. Die Dame kannte sich aus, hat auf wichtige Punkte hingewiesen, alles erledigt. In 20 Minuten war ich durch, unser Nummernschild war digital hinterlegt (Österreich, Karawankentunnel) und ich hatte die Aufkleber für Slowenien in der Hand. Lediglich die Rückreise durch den Karawankentunnel ließ sich nicht vorbuchen. Für diese Dienstleistung muss man auch kein ADAC Mitglied sein.

Unlimited Internet

Wer auf dieser Blogseite schon gestöbert hat weiß, dass wir keinen Fernseher haben, aber internetabhängig sind 🙂
Wenn wir was gucken, wird das gestreamt, außerdem wollen die Smartphones gefüttert werden, ich lade meine Bilder hoch und schreibe diesen Blog gleich so, wie er entsteht. Wir schauen also im Ausland immer, welcher Anbieter gute Datentarife anbietet.
Diesmal bin ich bei „https://marijanbloggt.at/“ fündig geworden, konkret auf der Unterseite „Der beste Internet-Tarif für deinen Kroatienurlaub“ 

Der Artikel ist zwar bereits vier Jahre alt, enthält aber Links auf aktuelle Infos. Auf dieser Basis bin ich auch durch weitere Recherche zur Entscheidung für T-Mobile, respektive Hrvatski Telekom, gelangt.

„Unlimited“ bedeutet in diesem Fall 75 GB für eine Woche. Das langt uns 🙂

Tipp: erkundigt euch nach den Öffnungszeiten der großen Einkaufszentren. Kaufland in unserem Fall hatte sonntags auf, hat einen großen Parkplatz, und hatte die Karte.

 

 

 

 

 

 

3 Kommentare

  1. Irene Hinderkinck Irene Hinderkinck

    Ganz tolle Fotos 🥰, schöne Zeit euch

  2. admin admin

    Vielen Dank, liebe Irene.

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