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14 Tage und 2.185 Kilometer Frankreich – Loireschlösser und Atlantik

Hallo zusammen,

unsere zweite größere Tour, sozusagen unser Jahresurlaub, führt uns nach Frankreich. Das wird jetzt aber kein ausführlicher Reisebericht, ich zeige nur die Etappen auf und gebe einige wenige Infos zu den Orten und Stellplätzen. Die jeweiligen Links können euch als Ausgangspunkt für weitere Recherchen dienen. Ausführliche Reiseberichte gibt es zu Frankreich wirklich genug 🙂

Übersicht

Zunächst die Route grob per Google Maps. Leider lässt die Tourplanung nur 10 Einträge zu, daher teile ich die Karte in drei Abschnitte. Die jeweilige Überschrift enthält den Link auf die Google Maps Karte des Abschnitts.

Teil 1 – Wuppertal – Tours

Wuppertal - Tours
Wuppertal – Tours

Teil 2 – Tours – Le Tréport

Tours - Le Tréport
Tours – Le Tréport

Teil 3 – Le Tréport – Wuppertal

Le Tréport - Wuppertal
Le Tréport – Wuppertal

 

Tag 1 – Wuppertal – Crespin

Wir starten am Freitag pünktlich um 16:00 Uhr und nehmen die Route über Belgien, vorbei an Mons überqueren wir die Grenze auf der E42, die dort zur A2 wird. Unser erstes Ziel ist Quarouble, weil es dort den ersten Automaten zum Erwerb einer SIM Karte des Anbieters „Free“ gibt. Wir wollen die 100 GB für 29,95 kaufen, prepaid für einen Monat. Da wir aber erst nach 20 Uhr ankommen und der Automat in einem Kiosk steht, übernachten wir in Crespin. Der Stellplatz liegt direkt neben dem Friedhof. Spooky, aber totenstill 🙄.

Crespin Stellplatz
Der Friedhof
Der Friedhof

Tag 2 – Quarouble – Chantilly

Am Morgen erwerben wir in einem Laden „Le Nimrod“ in Quarouble die besagte Telefonkarte. Ich hangele mich durch das Menü und gebe Acht, nur einen Monat, nicht einen Laufzeitvertrag abzuschließen. Beim späteren Lesen der Bestätigungsmail bin ich nicht mehr sicher, was es geworden ist … das wird die Zeit zeigen.

Schloss Chantilly und das zugehörige Pferdemuseum sind die ersten Sehenswürdigkeiten der Tour.

Schloss Chantilly
Schloss Chantilly
Im Pferdemuseum
Im Pferdemuseum

Unser Campingplatz ist ein paar Kilometer entfernt in Saint-Leu-d’Esserent „Camping Campix“ – auf Empfehlung eines lieben Arbeitskollegen. Und die Empfehlung ist klasse, der Platz liegt in einem alten Steinbruch, ist weitläufig und bietet schattige wie sonnige Plätze unter Bäumen, an Felsen… toll.

Schloss Chantilly und das Pferdemuseum sind den Besuch wert.

Tag 3 – Schloss ChambordBlois

Da die Zahl der Schlösser eine Auswahl erfordert, haben wir vorab Schloss Chambord ausgesucht. Ein richtiges Märchenschloss mit vielen Türmen und Verzierungen. Wirklich sehenswert, von außen wie von innen.

Schloss Chambord
Schloss Chambord

Zur Übernachtung und als nächstes Tage Ziel haben wir Blois auserkoren. Der Stellplatz ist ein einfacher Parkplatz am Stadtrand. Nicht sonderlich attraktiv, bietet aber Ent- und Versorgungsmöglichkeit und liegt fußläufig zur Stadt.

Da wir relativ früh am Abend dort ankommen, erlaufen wir uns das Städtchen mit seiner verwinkelten Innenstadt, altem Fachwerk, diversen Kirchen und dem Stadtschloss und entscheiden, das dringend empfohlene Zaubereimuseum auszulassen und am nächsten Tag weiterzuziehen.

Blois
Blois

Tag 4 – Chaumont-sur-Loire – Camping Municipal

Wir füllen noch ein paar Vorräte auf und fahren entspannt an der Loire entlang ein paar Kilometer bis Chaumont-sur-Loire. Der Camping Municipal soll laut Park4night Plätze direkt am Wasser bieten, und da wir noch vor Mittag dort sind, finden wir auch einen solchen Platz.

Chaumont-sur-Loire
Chaumont-sur-Loire

Wir verbringen den Tag mit Nichtstun, spazieren am Abend noch zum Stadtschloss, aber da wir erst eine knappe Stunde vor Schließung dort sind, sparen wir uns die 17,- Euro pro Person.

Der Sonnenuntergang wie auch der Morgennebel im Sonnenaufgang sind an diesem Platz wunderbar kitschig schön 😎

Chaumont-sur-Loire - Sonnenuntergang über der Loire
Chaumont-sur-Loire – Sonnenuntergang über der Loire
Chaumont-sur-Loire - Nebel am Morgen
Chaumont-sur-Loire – Nebel am Morgen

Tag 5 – Schloss ChenonceauAmboise

Schloss Chenonceau ist das zweite „geplante“ Schloss. Ich hatte es ausgeguckt, weil es mit einer Brückenkonstruktion im Wasser steht und somit einen ganz anderen Eindruck vermittelt als viele andere. Der Eindruck bestätigt sich innen und wir sind erstaunt, wie unterschiedlich die Schlösser trotz der vielen wiederkehrenden Elemente der Inneneinrichtung doch sind.

Schloss Chenonceau
Schloss Chenonceau
Schloss Chenonceau - Weinkeller - 1962 - ein guter Jahrgang
Schloss Chenonceau – Weinkeller – 1962 – ein guter Jahrgang

Unser Campingplatz liegt in Amboise auf einer Loireinsel. Wir hatten gehofft, wieder ähnlich schön zu stehen wie zuvor, aber leider gibt es keine Plätze direkt am Wasser, es ist ein normaler, sortierter Platz, dennoch schön mit Schatten spendenden Bäumen, ordentlichen Einrichtungen und einer Einkaufsmöglichkeit für das Frühstück.

Wir spazieren am Abend durch das Städtchen, das teils in den Fels gebaut ist. Sehr sehenswert wieder einmal, aber auch heute sparen wir uns weitere Eintrittsgelder für das Stadtschloss oder das Kloster.

Amboise - vom anderen Loireufer
Amboise – vom anderen Loireufer
Amboise
Amboise – Wohnungen in den Fels gebaut

Tag 6 – Tours – Pontorson

Wir haben entschieden, dass wir nun genug Schlösser und Städte an der Loire gesehen haben und wollen an den Atlantik. Einen kurzen Zwischenstopp legen wir noch in Tours ein, um die dortige Kathedrale zu besichtigen. Sehr lohnenswert.

Tours - Kathedrale
Tours – Kathedrale

Richtung Atlantik war der ursprüngliche Plan, bei Arramanches mit den alten Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg den Kulturteil abzuschließen. Aber durch einen Bericht bin ich darauf aufmerksam geworden, dass man die Normandie nicht besuchen darf, ohne Mont St. Michel gesehen zu haben. Also bauen wir das ein. Wichtigster Tipp ist, das früh am morgen an einem Wochentag zu tun, also parken wir nach einer etwas mühsamen Anreise kostenlos auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Pontorson 20 Minuten vor dem Kloster. Alle Stellplätze näher dran sind sehr teuer … und bieten auch nur die Nacht 🙂

Pontorson - Stellplatz beim Supermarkt
Pontorson – Stellplatz beim Supermarkt

Tag 7 – Mont St. MichelBatterie Longues sur Mer

Wir brechen um 8:15 nach Mont St. Michel auf und stellen fest, früh zu kommen ist eine gute Idee, denn wir sind nicht die ersten in der Schlange zum Kloster. Aber die löst sich schnell auf und wir machen die Tour mit dem Audioguide durch ein wirklich beeindruckendes Gemäuer des Mittelalters.

Mont St. Michel
Mont St. Michel
Mont St. Michel
Mont St. Michel

Anschließend suchen wir uns einen Stellplatz bei Longues-sur-Mer, direkt oben auf den Klippen mit einem wunderbaren Blick aufs Meer.

STellplatz - Longues-sur-Mer
Stellplatz – Longues-sur-Mer

Ein kleiner Rundweg führt an mehreren Bunkeranlagen vorbei, die wir teils betreten können. Durch den Blick aus einem Bunker, der wie ein Augenschlitz in einem Helm wirkt, bekommen wir ein beklemmendes Gefühl. Wie mag sich der Soldat gefühlt haben, der hier die Landung der Alliierten kommen sah?

Batteries - Longues-sur-Mer
Batteries – Longues-sur-Mer
Batteries - Longues-sur-Mer
Batteries – Longues-sur-Mer
Batteries - Longues-sur-Mer
Batteries – Longues-sur-Mer

Tag 8 – Arromanches-les-BainsHonfleurÉtretat

Nach einem wunderbar kitschigen Sonnenaufgang starten wir früh und sehen uns in Arromanches-les-Bains noch die Überreste von Port Mulberry an. Zudem sind die alten Bunker auch hier überall präsent.

Sonnenaufgang - Stellplatz - Longues-sur-Mer
Sonnenaufgang – Stellplatz – Longues-sur-Mer
Arromanches - Port Mulberry
Arromanches – Port Mulberry

Auf der Küstenstraße hangeln wir uns gen Norden, kürzen aber irgendwann über die Schnellstraßen und ein Stück Autobahn ab. In Honfleur finden wir keinen brauchbaren Parkplatz, um ein paar Stunden zu flanieren, nur ein Stellplatz für 11 Euro bietet sich an. Für 24 Stunden ist das vertretbar, aber so ist es uns zu teuer und wir starten wieder durch gen Étretat.

Hier entscheiden wir, statt des Parkplatzes am Bahnhof den Camping Municipal zu wählen, so können wir wieder Wasser bunkern, duschen…

Nach dem Essen spazieren wir in den Ort und erklimmen die Steilküste für sehr beeindruckende Aussichten auf die berühmten Felsen. Außerdem ist gerade auflaufendes Wasser mit kräftigem Wind, starkem Wellengang – wir lieben das. Herrlich. Mal gucken, ob wir einen Tag länger bleiben.

Étretat
Étretat
Étretat
Étretat

Tag 9 – Saint-Valery-en-Caux

Wir bleiben nicht sondern ziehen ein paar Kilometer weiter. In St. Valery-en-Caux wollen wir einen Stellplatz aufsuchen, der direkt am Meer unter den Klippen liegt. Man solle früh anreisen, weil er sehr begehrt ist, und tatsächlich ist schon gegen 12 Uhr ein reges Kommen und wenig Gehen. Die erste Reihe mit direktem Meerblick ist voll, die hinter einem Gestrüpp bietet noch ein paar Plätze.

Stellplatz St.-Valery-en-CauxStellplatz St.-Valery-en-Caux

Obwohl es Samstag ist, ist das Städtchen recht beschaulich, sehr angenehm. Wir essen am Hafen sehr gut, bummeln, lassen den Tag vergehen.

Hafen St.-Valery-en-Caux
Hafen St.-Valery-en-Caux
Heimkehrender Fischer
Heimkehrender Fischer

Tag 10 – Veules-les-Roses

Nur ein paar Kilometer weiter stellen wir uns auf einen großen Wiesenparkplatz oben auf den Klippen. Haben sogar Glück, dass ein Platz mit Meerblick frei wird und nehmen den gleich in Beschlag. Wir brauchen diesmal etwas mehr Höhenausgleich und stellen fest… dass wir wohl einen Teil unserer Keile in, vermutlich, Étretat vergessen haben. Naja, wir stehen gut und laufen ins Städtchen, das sich wirklich als Juwel entpuppt, wie es zu lesen war.

Den Nachmittag vergammeln wir in der Sonne auf dem Platz.

Stellplatz auf den Klippen über Veules-les-Roses
Stellplatz auf den Klippen über Veules-les-Roses
Veules-les-Roses
Veules-les-Roses

Tag 11 – Le Tréport

Le Tréport haben wir 2013 schon besucht und es ist eines der geplanten Ziele unserer Reise, weil Britta hier ein Stück Trauerarbeit für eine verstorbene Freundin leistet.

Le Tréport
Le Tréport

StrandhäuschenStrandhäuschen

Le Tréport und Mers-les-BainsLe Tréport und Mers-les-Bains

Wir stellen uns auf den Campingplatz und spazieren in den Ort, der jetzt in der Nachsaison deutlich ruhiger ist als im August. Mit der Seilbahn fahren wir auf den Felsen und genießen die Aussicht. Dann fahren wir auf den Felsen bei Mers-les-Bains und legen eine kleine Schatulle zu Füßen der Statue „Note Dame de la Falaise“ ab. Anschließend besuchen wir noch das Örtchen und klappern die Orte unseres damaligen Urlaubs ab. Alles noch da 🙂

Notre Dame de la FalaiseNotre Dame de la Falaise

Tag 12 – Bunker „Le Hourdel“ Wo die Somme in den Atlantik mündet

Auf unserer Weiterreise gen Norden wird es immer teurer, wenn wir Campingplätze suchen. Und das tun wir so jeden zweiten, spätestens dritten Tag. Hier scheint das Feriengebiet der Franzosen zu sein, lange Sandstrände, nicht die Kiesstrände bei den Felsen. 30-40 Euro keine Seltenheit. Aber bei der Suche finden wir einen Parkplatz an der Somme-Mündung, direkt in einem Naturschutzgebiet. Und der stellt sich als echter Glücksgriff heraus: wir finden ein großes Flussdelta mit Robben, einem alten Bunker, Dünen, Sand, Kies… Ein herrliches Fleckchen, an dem wir den Tag bei herrlichem Wetter abgammeln. Wir würden gerne einen zweiten Tag bleiben, aber die nahe gelegene Fabrik erzeugt einen hochfrequenten Pfeifton, der für uns schwer zu ertragen ist. Also ziehen wir am nächsten Morgen weiter.

Bunker Le Hourdel Bunker Le Hourdel

Robben am Ufer der SommeRobben am Ufer der Somme

Sonnenuntergang an der Somme
Sonnenuntergang an der Somme

Tag 13 – „Camping de la Mer“ zwischen Stella Plage und Merlimont Plage

Der nächste „bezahlbare“ Campingplatz liegt genau zwischen zwei Orten, die künstlich angelegt als Badeorte wirken. Und nach 70er Bausünden aussehen. Egal. Der Platz liegt in den Dünen im Sand, das gefällt uns sehr gut. Er ist auch den 70ern entsprungen – und seitdem nicht renoviert. Die sanitären Anlagen sind entsprechend alt, aber sie werden ordentlich sauber gehalten. An diesem Tag ist es sehr windig, der Aufgang durch die Düne zum Meer wirkt wie eine Düse und wir werden ordentlich gesandstrahlt. Am Nachmittag setzt etwas Regen ein.

Durch die Düne zum Atlantik
Durch die Düne zum Atlantik
Ordentlich windig
Ordentlich windig

Der nächste Tag bietet etwas ruhigeres Wetter, aber zwischenzeitlich ruft die eine oder andere Pflicht in der Heimat, so entschließen wir uns zum Aufbruch und beenden unsere Reise.

 

+++ Ende +++

 

 

 

4 Kommentare

  1. Irene Hinderkinck Irene Hinderkinck

    Toller Reisebericht, kann man gut verfolgen und auf den meisten Plätzen auch schon gewesen.Das mit der SIM-Karte ist mal ein Tip für uns.

    • admin admin

      Vielen Dank, freut mich, wenn ich euch einen Tipp geben konnte 🙂

  2. Jörg H. Jörg H.

    Ein ganz toller Reisebericht!! Vielen Dank, daß ich diese Reise dadurch miterleben durfte!

    • admin admin

      Hallo Jörg,
      Vielen Dank für deinen Kommentar, es ist für mich selbst auch ein Tagebuch, ich weiß sonst selbst nicht mehr, wann was war, bei so vielen Eindrücken 🙂
      Viele Grüße Michael

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