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„Zwischen den Jahren“ an die Nordsee

Na, so ganz egal ist das mit dem Wetter natürlich nicht, denn eine Woche waagerechter Regen ist im Kasten nicht so doll – du kriegst die Klamotten nicht trocken. Aber wie sollen wir wirklich wissen, wie das Wetter an der Nordsee ist, wenn wir nicht hinfahren? Also machen wir das.

26.12.2022 Emden

Nach ein paar schönen, entspannten Weihnachtstagen packen wir am 26. in Ruhe unseren Drösel. Unser erstes Ziel ist Emden, bis dahin brauchen wir nur gut drei Stunden, also lassen wir es langsam angehen. Im Emder Binnenhafen standen wir schon einmal, denn von dort lässt sich das Städtchen gut zu Fuß erkunden. Außerdem, vielleicht haben wir ja Glück und stehen in der ersten Reihe, dann ist der Blick über das Wasser toll.

Die Fahrt verläuft – weitgehend – ereignislos. Allerdings meldet sich eine Fehlermeldung zum Adblue System und die Motorkontrollleuchte geht an. Nix gut. Das müssen wir später wohl klären.

In Emden angekommen ist uns das Glück ist uns nicht ganz hold, aber wir bekommen überhaupt einen Platz, obwohl es schon recht voll ist. Das ist ja nie sicher und wir hatten schon einen Parkplatz am Außenhafen als Ausweichmöglichkeit im Blick – den wir jetzt nicht brauchen.

Das wäre der Blick aus der ersten Reihe
Das wäre der Blick aus der ersten Reihe

So parken wir in der zweiten Reihe, halten einen kurzen Plausch mit den Nachbarn und machen uns auf, etwas zu Essen zu finden. Was uns auch gelingt, nachdem wir durch die kleine Stadt getingelt sind. Aber zunächst müssen wir natürlich DEN Klassiker fotografieren – dat Otto Huus.

Muss
Muss

Dank irgendeinem Gesetz dürfen Städte in bestimmten Fällen eigene Ampelmännchen kreieren. Das machen auch die Emder und widmen ihrem „Nationalhelden“ ein grünes Licht:

Herr Waalkes als Ampelmännchen
Herr Waalkes als Ampelmännchen

Unser Weg führt uns an verschiedenen Gaststätten vorbei. Am Ende entscheiden wir uns für einen Griechen – der aber keinen Platz mehr für uns hat. So landen wir bei einem kleinen Italiener, der sich auf alle Fälle als Glücksgriff erweist: Nudeln und Pizza in „sehr lecker“.

27.12.2022 Hochzeitstag mit Überraschung

Im Binnenhafen ist es nie ganz ruhig: eine Eisenbahnbrücke in der Nähe, durchfahrende PKW und sich unterhaltende Spaziergänger. Das wissen wir ja vorher und schlafen trotzdem gut und lang. Als ich aufstehe und mir einen Kaffee kochen will, stutze ich, weil die Kaffemaschine Im Waser steht. Ich mache es nicht spannend: wir hatten sie nach dem Reinigen im Drösel aufbewahrt … auch bei -8 Grad. Und offensichtlich bleibt irgendwo drinnen in der Brüheinheit Wasser, das diese jetzt zum Platzen gebracht hat. Mist.

Adblue Meldung im Nacken, Kaffeemaschine kaputt … irgendwie doof. So telefoniere ich mit einem Citroen Händler, der meint, wir könnten damit wohl fahren. Sollten aber weiter auf Meldungen achten. Und wenn das System anfängt, eine Kilometerzahl herunterzuzählen, sollten wir nach Hause fahren, denn dann schaltet das Auto irgendwann ab. Reparieren könne er das jetzt aber nicht. Nun gut. Wir entscheiden, unsere Strecke evtl. zu verkürzen und dafür vielleicht an schönen Plätzen länger zu verweilen, um unser Glück nicht herauszufordern. Und einen Mediamarkt gibt es auch in der Nähe, da werden wir das Problem Kaffeemaschine lösen.

Aber jetzt erstmal raus ein Café suchen, um einen ebensolchen nebst Frühstück zu bekommen. Im „Cafétje“ werden wir fündig und werden freundlich und lecker bedient.

Frühstrück "draußen"
Frühstück „draußen“

Anschließend geht es zum Mediamarkt, wo wir der Senseo treu bleiben. Kaffeepads haben wir noch reichlich und uns schmeckt’s.

Norden / Norddeich

Nächster Stopp ist Norddeich. Da waren wir noch nie, sind immer irgendwie dran vorbeigerutscht. Aber auf der Suche nach Stellplätzen, die im Winter offen sind, habe ich den Wohnmobilhafen Norddeich entdeckt. Schön groß bietet er reichlich Platz für große und kleine Womos und liegt in fußläufiger Entfernung zum Strand.

Auf dem Weg dorthin lädt unser Akku dank Booster in einer Stunde ungefähr das nach, was wir in der Nacht verbraucht haben. Sehr schön. Noch schöner: die Adblue Warnmeldung wird nicht wiederholt. Wird weiter beobachtet.

Nachdem wir unseren Platz gefunden haben, spazieren wir Richtung Strand. Norddeich existiert vermutlich nur für Touristen, die Hauptstraße ist quasi die Meile. Links und rechts Restaurants, Souveniergeschäfte, Fahrradverleih. Eine Seehundstation und ein Meerwasserbad runden das Angebot ab.

Der Strand selbst ist, typisch für die deutsche Nordseeküste, mit Steinen im Betonbett befestigt. Und hier haben sie entlang der Promenade immer wieder Stufen ins Wasser gebaut. Da lässt es sich bei schönem Wetter sicher gut verweilen. Wir genießen den frischen Wind, das gute Wetter und die Tatsache, dass das Wasser gerade da ist.

Wasser ist heute auch da :)
Wasser ist heute auch da 🙂
Das Wetter spielt mit
Das Wetter spielt mit

Auf dem Rückweg gibt es noch ein großes, leckeres Stück Kuchen, das hatte uns beim Hinweg schon angelacht. Und das ist so mächtig, dass es heute keinen Auswärtsfisch mehr gibt, sondern nur noch eine Schnitte im Womo 🙂

"Omas Käsekuchen"
„Omas Käsekuchen“

28.12.2022 Schietwetter – weiter nach Bensersiel

Als wir aufwachen, regnet es und es ist grau. Hm. Was tun? Erstmal einen Kaffee trinken – die „Neue“ tut brav ihren Dienst. Saunatag im Meerwasserbad? Seehundstation? Lacht uns beides nicht so richtig an. Aber zum Rausgucken ist der Stellplatz doof. Also packen wir kurzerhand zusammen, holen auf dem Weg ein paar Brötchen und schauen, ob wir in Bensersiel unterkommen. Der Platz hatte uns beim ersten Mal so gut gefallen, weil er den Blick auf die Nordsee bietet. Wenn man also schon nicht rauskann, kann man wenigstens rausgucken. Bensersiel selbst ist nicht so attraktiv, aber hey, es gibt was zu essen und zu gucken. Spazieren kann man auch. Und es gibt Klos und Duschen am Stellplatz. Wat willze mehr.

Als wir auf den Platz zurollen sehen wir, dass er nur locker bevölkert ist. Yess. Und kaum haben wir eingeparkt, fährt aus der ersten Reihe jemand weg und macht „unseren“ Platz frei. Doppelyess.

Man kann schlechter stehen
Man kann schlechter stehen

Nach dem Frühstück mit frischen Brötchen und Rührei packen wir uns ein und spazieren in die Stadt, ein paar Besorgungen machen und Schiffe gucken.

Irgendwo dahinten muss Langeoog sein
Irgendwo dahinten muss Langeoog sein

Zwischenzeitlich kommt der Regen dann doch noch waagerecht, und zurück im Drösel beginnt das Aufhängen nasser Klamotten in die wenigen Lücken. Dafür entschädigt die Aussicht.

Diesmal in der ersten Reihe
Diesmal in der ersten Reihe

Britta kocht, wir essen und vergammeln den Rest des Tages, zum Beispiel mit dem Schreiben dieser Zeilen.

29.12.2022 – Bensersiel

Wir schlafen hervorragend und beschließen eine kurze Tour nach Esens, um ein paar Besorgungen zu machen – Bensersiel ist nicht so richtig üppig ausgestattet. Für das Fahrrad ist uns das Wetter aber doch zu ungemütlich, also nehmen wir den Bus. Knapp wird es, weil wir die richtige Haltestelle nicht sofort finden, aber der freundliche Busfahrer hält extra nochmal für uns. Sehr nett.

Auf der Rückfahrt haben wir denselben Fahrer und er erinnert sich an uns. „Wieso haben Sie denn nicht Hin- und Rückfahrt gekauft? Da hätten Sie doch Geld gespart?“. Na, weil wir es nicht besser wussten. Und dann fragt er noch, ob wir nicht auch die Kurkarte hätten – haben wir – wenn wir die vorgezeigt hätten, hätten wir nochmal Geld gespart. Na, wieder was gelernt.

Wir gehen noch lecker Fisch essen und chillen den Rest des Tages im und am Drösel.

30.12.2022 – Bensersiel

Wir bleiben, und so passiert nichts, was hier viel Worte wert wäre. Ich spaziere mit dem Fotoapparat herum, weil es trocken ist, Britta kauft ein. Gute Arbeitsteilung 🙂

Also gibt es ein paar Fotos.

31.12.2022 – Bensersiel

Leider hat mich Corona erwischt – Quarantäne im Wohnmobil. Den Jahreswechsel verschlafen wir eher.

1.1.2023 – Abreise

Quarantäne im Wohnmobil ist dann doch doof. Wir reisen also vorzeitig ab. Den lockeren Plan, noch nach Bremerhaven ins Klimahaus zu fahren, verschieben wir auf ein andermal.

+++ Ende +++

 

 

3 Kommentare

  1. Irene Hinderkinck Irene Hinderkinck

    ich glaube,nach Bensersiel fahre ich auch mal.
    morgen bin ich in Oldenburg bei Freunden.

  2. Hach, einfach von der Fahrt und dem Aufenthalt an der Nordseeküste zu lesen macht schon ein bisschen Erholung aus 😀 und kitzelt die Vision für den nächsten eigenen Urlaub am Sehnsuchtsort wach. 🤓🫶

    • admin admin

      Howdy, wie schön. Das freut mich und ist ja ein Bisschen das Ziel 🙂

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