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Stadt-Land-Meer – Roadtrip 2022 durch die Toskana

Hallo zusammen,

der Text ist sehr lang geworden, deshalb spendiere ich ein Inhaltsverzeichnis mit Sprungmarken zum jeweiligen Tag/Ort:

Tag 1 – Freitag, 2. September – Mühltal, 244 km
Tag 2 – Samstag, 3. September – Lieli, 421 km
Tag 3 – Sonntag, 4. September – Massa, 497 km
Tag 4 – Montag, 5. September – Camping Partaccia 1
Tag 5 – Dienstag, 6. September, immer noch auf dem Campingplatz
Tag 6 – Mittwoch, 7. September – Pisa + Lucca, 83 km
Tag 7 – Donnerstag, 8. September – Lucca + Camping Casa di Caccia, 95 km
Tag 8 – Freitag, 9. September – Bibbona
Tag 9 – Samstag, 10. September – Flaschenpost von Jakob
Tag 10 – Sonntag, 11. September
Tag 11 – Montag, 12. September – Saturnia, 119 km
Tag 12 – Dienstag, 13. September – Bolsena, 62 km
Tag 13 – Mittwoch, 14. September – Bolsena
Tag 14 – Donnerstag, 15. September – Pienza + Siena, 97 km
Tag 15 – Freitag, 16. September – Siena
Tag 16 – Samstag, 17. September – San Gimignano, 40 km
Tag 17 – Sonntag, 18. September
Tag 18 – Montag, 19. September – Volterra und Panzano, 88 km
Tag 19 – Dienstag, 20. September – Monte di Fo‘, 78 km
Tag 20 – Mittwoch, 21. September – Doch noch eine Bildungsreise?
Tag 21 – Donnerstag, 22. September – Como, 319 km
Tag 22 – Freitag, 23. September – Wuppertal, 845 km
Fazit und Statistik

 

Unsere diesjährige „große“ Reise führt uns in die Toskana. Mit den typischen Bildern von Zypressen und einsamen „Villen auf Hügeln“ im Kopf planen wir einen Roadtrip, der uns sowohl ans Meer als auch in verschiedene Städte und ins Land führen soll.
Da gefühlt außer uns jeder schon in der Toskana war, bekommen wir im Vorfeld viele Tipps für Orte abseits der großen Städte. Ob wir Florenz oder Pisa trotzdem einbauen, ist im Moment noch unklar.
Aus verschiedenen Gründen ist die Woche vor der Abreise ungewohnt dicht, aber immerhin denken wir sogar noch an die für Italien obligatorische Warntafel für den Fahrradträger.

Tag 1 – Freitag, 2. September – Mühltal, 244 km

Wie immer teilen wir die lange Anreise in Häppchen. Dieses Mal haben wir sogar doppelt Glück und können uns „durchfressen“. Kurz vor unserer Abreise fragt eine liebe Freundin aus der Nähe von Darmstadt, ob wir nicht für den Abend vorbeikommen wollen. Wollen wir. Und dort werden wir lecker begrillt und verbringen den Abend und den nächsten Morgen mit guten Gesprächen und leckerem Essen.
So gestärkt geht es in die zweite Etappe.

Tag 2 – Samstag, 3. September – Lieli, 421 km

Die zweite Etappe führt uns zu „den Schweizern“, die der geneigte Leser oder die geneigte Leserin bereits aus unserer Tour mit Julia im Juni kennt. Hier wird nicht gegrillt, sondern sie überraschen uns mit einem sehr typischen Schweizer Gericht: Käsefondue. Ist das lecker …
Und wieder gute Gespräche, eine ruhige Nacht und nach dem Frühstück: auf in die Toskana.

Nur echt mit der richtigen Käsemischung
Nur echt mit der richtigen Käsemischung

Tag 3 – Sonntag, 4. September – Massa, 497 km

Wir beginnen die dritte Etappe optimistisch, es gibt keine Verkehrsmeldung für den Gotthardtunnel. Was sich – natürlich – bis zu unserem Eintreffen ändert. Aber die Verzögerung beträgt nur rund 25 Minuten, da wollen wir nicht kleinlich sein. Ansonsten verläuft die Fahrt ohne Zwischenfälle, aber sie zieht sich dann doch und wir sind froh, als wir endlich von der Autobahn in den wuseligen Verkehr von Carrara eintauchen, bevor wir in Massa unser Glück beim Camping Partaccia 1 versuchen.

Gut zu erkennen von der Straße
Gut zu erkennen von der Straße
Gepflegte Rezeption
Gepflegte Rezeption

Für den Start unserer Reise habe ich ein Ziel gesucht, wo wir – am liebsten am Meer – zunächst die Reise abschütteln können, bevor wir uns auf den Roadtrip machen.
Der Campingplatz liegt fußläufig wenige Meter entfernt vom öffentlichen Strand, das war wesentliches Kriterium. Sie haben einen Platz für uns, der uns per vorausfahrendem Fahrradführer zugewiesen wird und da trinken wir erstmal ein Ankommbier bzw. einen Ankommwein. Wenn es sowas gibt 🙂
Der Platz ist groß, wir stehen, wie offenbar in Italien üblich, dennoch recht kuschelig.

Nach einer Erkundungsrunde führt unser Weg gleich an den Strand, der bei immer noch 28 Grad gut gefüllt ist. Das Wasser ist warm, das Panorama mit den Pinien und Bergen beeindruckend.

Wasser gefunden!
Wasser gefunden!
Panorama - denkt euch die Leute weg
Panorama – denkt euch die Leute weg

Carrara ist ja bekannt für seinen Marmor (wenngleich ich die Stadt in meiner Planung überhaupt nicht bemerkt hatte), und so liegen am Strand zur Befestigung riesige Marmorblöcke. Und die Wege sind geschottert – mit Marmor. Sehr cool. Auch die Bordsteine an der Straße sind aus Marmor. Das Zeug gibt es hier offensichtlich als Bruch- und Baumaterial überreichlich.

Strandbefestigung aus Marmor
Strandbefestigung aus Marmor
Schotterwege aus Marmor!
Schotterwege aus Marmor!

Tag 4 – Montag, 5. September – Camping Partaccia 1

Zum „Abschütteln der Reise“ hatte ich zwei Übernachtungen angedacht, aber der Morgen beginnt mit Brittas Ankündigung, wir würden jetzt packen und weiterfahren. Oops? Naja, jetzt ist Montag und der Steinbruch beginnt sein Tagewerk. Nicht ganz lautlos.

Mein Vorschlag, dass wir uns erstmal die Fahrräder schnappen – wofür haben wir die schließlich im vierten Jahr endlich dabei – und uns Carrara ansehen, findet Anklang. Der ganze Marmor wird da ja wohl nicht nur am Strand herumliegen sondern irgendwie und irgendwo auch verbaut sein. Und so ist es.

Gleich auf dem Weg in die Stadt kommen wir an einem großen Verladedock vorbei, wo der Marmor in die ganze Welt verschifft wird.

Statue des Arbeiters vor dem Verladedock
Statue des Arbeiters vor dem Verladedock

Weiter geht es auf die Piazza Gino Menconi, einen Platz, komplett aus Marmor, auf dem die Kirche „Pfarre der heiligen Familie“ steht.

Pfarre der heiligen Familie auf dem Piazza Menconi
Pfarre der heiligen Familie auf dem Piazza Menconi
Auf dem Kirchendach
Auf dem Kirchendach
Altarbilder, Boden, Treppen ... alles Marmor
Altarbilder, Boden, Treppen … alles Marmor
Detail an der Marmorkanzel
Detail an der Marmorkanzel
Funfact: die Kerzen werden per elektrischem Schalter entzündet - Nach Einwurf von Münzen, selbstverständlich
Funfact: die Kerzen werden per elektrischem Schalter entzündet – Nach Einwurf von Münzen, selbstverständlich

Weiter geht es in den Stadtkern über eine belebte Straße. Dort findet gerade der Markt statt, auf dem wir ein großes Baumwolltuch ergattern: Dröselorange und geeignet, die Sonne draußen zu halten, wenn wir es irgendwie an der Markise befestigen.

Ein Tuch 8 Euro - zwei für 15
Ein Tuch 8 Euro – zwei für 15

Sehr witzig: im kleinen Grün haben sie Hippos versenkt, als wäre die Wiese die Wasseroberfläche. Das ist natürlich was für mich.

Hippos im "Wasser" - was für eine Idee
Hippos im „Wasser“ – was für eine Idee

Weiter geht es zur Kathedrale von Carrara mit der großen Neptun Statue „El Gigante“. Die Kathedrale ist mal eben komplett aus Marmor …

Neptun vor dem Dom
Neptun vor dem Dom
Ein ganzer Dom aus Marmor...
Ein ganzer Dom aus Marmor…

Weiter geht es zur Piazza Alberica, noch so ein Riesenmarmorplatz mit Statue. Die Brunnen unter den Statuen führen übrigens Trinkwasser.

Statua die Beatrice d'Este auf der Piazza Alberico
Statua die Beatrice d’Este auf der Piazza Alberico

Anschließend befragen wir Google nach Restaurants in der Nähe und machen einen Glücksgriff: ein kleiner Familienbetrieb ist ganz in der Nähe – aber ohne Sitzplätze? Doof. Allerdings … die Leute stehen Schlange, das müssen wir eigentlich ausprobieren. Und so stelle ich mich an. Sie haben „irgendwas mit Pizza“, die Leute packen es in verschiedenen Varianten ein. Es gibt auch „richtige“ Pizza, aber wir entscheiden, einfach mal das zu nehmen, was alle nehmen. Und weil ich nicht weiß, wie das heißt, zeige ich vor der alten Dame – sie ist mindestens 170 Jahre alt – auf das Brot, die Pizza und „das andere“, was aus dem Ofen kommt. Das zaubert ihr ein Lächeln ins Gesicht und sie sagt „ah, Gnam Gnam“ (klingt wie unser Mjam-Mjam, also einfach nach „lecker“).

Und das war eine gute Entscheidung, es ist ein Stück Pizza in einem toskanisch typischen Öl-Brotteig mit einer Mischung aus – vermutlich – Ei und Käse, ebenfalls im Ofen ausgebacken (im Bild die große Backform). Und das Ganze wie ein Sandwich auf die Hand. Sehr lecker!

Gnam Gnam aus dem Familienbetrieb
Gnam Gnam aus dem Familienbetrieb
Gnam Gnam
Gnam Gnam

Auf der Rückfahrt entdeckt Britta noch eine sehenswerte kleine Seitenstraße voller Graffiti.

Eine ganze Nebenstraße voller Graffiti
Eine ganze Nebenstraße voller Graffiti
Weicher Marmor als Trittstufe :)
Weicher Marmor als Trittstufe 🙂

Ansonsten wollen wir die Hauptstraße vom Hinweg vermeiden, so führt Google uns durch abseitige Straßen. Überall sind, wenig verwunderlich, Betriebe zur Verarbeitung des allgegenwärtigen Marmors. Sehr beeindruckend. Und immer wieder, wenn wir zurückblicken, dieses faszinierende Panorama.

Abseits der Hauptstraße eine Marmorverarbeitung neben der anderen
Abseits der Hauptstraße eine Marmorverarbeitung neben der anderen
Da kann noch lange abgebaut werden
Da kann noch lange abgebaut werden

Wir gönnen uns noch ein Eis und beschießen den Tag mit der Entscheidung, doch noch einen Tag länger hier zu verweilen und mit Nichtstun zu verbringen.

Tag 5 – Dienstag, 6. September, immer noch auf dem Campingplatz

Wir setzen den Plan um: es passiert – nix. Essen, Baden, Kaffetrinken, Essen … so halt 🙂

Wir packen allerdings schon zusammen, weil wir morgens gleich früh los wollen, um möglichst früh in Pisa zu sein. Dazu gehört leider wieder das Entfernen von reichlich Taubendreck … immer wieder lecker.

Tag 6 – Mittwoch, 7. September – Pisa + Lucca, 83 km

massa-pisa-lucca

Wir starten um kurz nach sieben, lassen das Grauwasser zurück, tanken für – aus aktueller Sicht günstige – 1,749 Euro und starten in Richtung Pisa. Die Stadt selbst sei nicht so sehenswert, aber wenn wir schon so nah sind, wollen wir den schiefen Turm „mitnehmen“.

Es gibt einen für Wohnmobile geeigneten Parkplatz, ca. 2,5 km vom Turm entfernt, in der Via di Pratale 78, den wählen wir. Dort können wir übernachten oder für fünf Euro sechs Stunden stehen. Dafür entscheiden wir uns. Der Platzwart ist uns beim Ziehen des Parktickets behilflich und beantwortet – wie vermutlich zig Mal am Tag – die Frage, in welche Richtung wir den Turm finden.

Parking Autocaravan
Parking Autocaravan Via di Pratale 78

Die Richtung stimmt und nach einer runden halben Stunde erreichen wir die Innenstadt mit ihren Schaufenstern und erhaschen den ersten Blick auf den Turm.

Italienischer Chique
Italienischer Chique
Wir nähern uns an - der erste Zipfel
Wir nähern uns an – der erste Zipfel

Am Turm angekommen stellen wir fest, dass wir genau nichts wissen. Der Turm ist eigentlich nur der Glockenturm des Doms. Aber zusammen sind das schon ziemlich beeindruckende Bauten, wieder einmal ganz offensichtlich wieder aus Marmor errichtet. Davon gibt es hier ja genug 🙂

Unser erster Blick geht jedoch auf die Fontana die Putti. Und weil Britta zuhause auch gerne Putten aufstellt, ist das Bild obligatorisch.

Fontana Putti
Fontana di Putti

Es ist schon morgens recht voll, und – wirklich witzig – alle stehen da und machen „das“ Foto, in dem durch die Auswahl der richtigen Perspetive der Turm vom jeweiligen Protagonisten „gestützt“ wird. Wirklich alle. Wir haben Spaß und machen – natürlich – das Foto auch.

Alle, wirklich alle ...
Alle, wirklich alle …
In voller Pracht
In voller Pracht
Blick zurück, wenn man "es geschafft" hat :)
Blick zurück, wenn man „es geschafft“ hat 🙂

Da ist es nun – unsere Variante 🙂

1001 Mal gemacht, nur noch nicht von jedem
1001 Mal gemacht, nur noch nicht von jedem

Die Temperatur beträgt übrigens 32 Grad im Schatten … wir laufen aber durch die Sonne. Dementsprechend geschlaucht sind wir und suchen uns ein kleines Restaurant, in dem wir leckere Spaghetti mit Tomatensauce essen. Al dente ist hier Wirklichkeit: die Nudeln sind dicker, als wir sie kennen, und ganz haarscharf lange genug gekocht, um eben den „Biss“ zu haben. Google war auch bei dieser Suche wieder hilfreich mit seinen Bewertungen, wir sind sehr zufrieden.

Nächster Halt Lucca

Zurück am Auto holen wir erstmal Luft, bevor wir in Richtung Lucca starten. Erste Stellplatzwahl wäre auf einem Bauernhof gewesen, von dem aus wir mit dem Rad in die Stadt fahren wollten. Aber der ist ausgebucht. Der zweite Platz hat schlechte Bewertungen bei hohem Preis, und so entscheiden wir uns für den Parkplatz „Parking Autocaravan“ in der Nähe des Zentrums, der für Wohnmobile ausgewiesen ist. Hier gibt es nur frisches Wasser und eine Entsorgungmöglichkeit, dafür ist er auch günstig. Wir halten noch einen netten Kaffeplausch mit unseren neuen Nachbarn, nehmen eine Dusche und brechen ins Zentrum auf.

Lucca gefällt uns sehr, es ist eine lebendige Stadt, die nicht überall mit Touristennepp lockt, sondern einfach von den Menschen dort bewohnt und belebt wird. Die Geschäfte haben normale Preise. Auch hier ist die Kathedrale unser erster Anlaufpunkt. Die Dinger stehen halt immer im Zentrum und von da aus tingeln wir weiter.

Kathedrale von Lucca
Kathedrale von Lucca

Das Weitertingeln führt uns durch dämmerige Gassen auf die Piazza dell’Anfiteatro, wo sich die Restaurants am Rand aneinanderreihen und ein kleiner Kunstmarkt in der Mitte um Aufmerksamkeit buhlt. Hier werden wir auch ein Mitbringsel erstehen, aber dazu kann ich erst im Nachgang berichten.

Abendsonne in den hohen, schmallen Gassen
Abendsonne in den hohen, schmallen Gassen
Kunstmarkt und Restaurants
Kunstmarkt und Restaurants

Nachtrag: der Stand dort leicht rechts-mittig ist derjenige, wo wir für Julia ein kleines Armband erstehen. Natürlich kann ich das „aktuell“ schreiben, weil ich nicht weiß, ob Julia vielleicht mitliest. Jetzt sind wir zuhause und somit ist das Geheimnis gelüftet. Die Dame war so freundlich, mir das Fotografieren zu erlauben und erfreut sich dabei an ihrem tollen Aussehen mit der Lupenbrille 🙂

Das von uns ausgewählte Armband aus ihrer „Special Edition“ Glow in the Dark ist etwas kurz, und bekommen wir den Service einer individuellen Anpassung. Wir haben viel Spaß am Stand.

Die Künstlerin
Die Künstlerin
Individuelle Anpassung unseres Mitbringsels
Individuelle Anpassung unseres Mitbringsels
Glow in the Dark
Glow in the Dark

Die Restaurants haben ebenfalls moderate Preise. Auch wenn hier wieder freundliche Menschen auf jeweils ihr Restaurant aufmerksam machen, sind sie doch unaufdringlich und wir entscheiden uns für eines, wo der Typ einfach eine coole Socke ist. Glatze, Bart, Tattoos, Marvel-T-Shirt. Das kann nur gut werden. Und das wird es.

Nach dem Essen ist es dunkel und wir beginnen den Heimweg. Überall in der Stadt sind Papierskulpturen ausgestellt. Ich habe irgendwas drüber gelesen, aber wieder vergessen :).

Abendessen auf der Piazza dell'Anfiteatro
Abendessen auf der Piazza dell’Anfiteatro
Biennale 2022?
Biennale 2022?

Zurück im Drösel nehme ich gleich noch eine Dusche, dann packen wir die Ohrstöpsel in die Ohren und betten uns zur Nacht.

Tag 7 – Donnerstag, 8. September – Lucca + Camping Casa di Caccia, 95 km

lucca-bibbona

In der Nacht gibt es ein heftiges Gewitter. Es war nach der Schwüle zu erwarten und der Tag beginnt angenehm frisch. Der Wetterbericht verspricht 2-3 trockene Stunden zwischen 10:00 und 13:00 Uhr, also satteln wir die Pferde und brechen auf, um ein Frühstückscafé zu suchen. Google ist ein um’s andere Mal verwirrt, bringt uns aber unserem Ziel doch näher. Ein Teil des Weges führt über die Stadtmauer. Die wollten wir eigentlich erst mit vollem Bauch „in Angriff“ nehmen, aber der Blick von hier oben erlaubt ungewohnte Einsichten in die Stadt, zudem ist es unter den Bäumen noch angenehm kühl, also fahren wir einmal rund.
Wir sind überrascht, wie breit diese Stadtmauer ist, da war wohl viel Platz für viele Menschen zur Verteidigung. Die Mauer ist vollständig erhalten – nicht so häufig in Europa – und somit eine Besonderheit der Stadt. Touris wie Einheimische nutzen sie zum Flanieren, Ausruhen, Picknicken … whatever.

Herrliche Tour rund um Lucca
Herrliche Tour rund um Lucca
Von der Stadtmauer über die Dächer
Von der Stadtmauer über die Dächer
Einblick in aufwändig angelegte Gärten
Einblick in aufwändig angelegte Gärten

Nachdem wir die Stadt einmal vollständig umrundet haben, kehren wir in die Pasticceria Gelateria Momus Cafe ein. Der Tipp kam diesmal von Tripadvisor und war Gold wert: die Auswahl riesig, die Qualität hervorragend und die Betreiberfamilie äußerst zuvorkommend. Ein echtes Highlight. Wer es also mal nach Lucca schafft: unbedingt hingehen. Preis/Leistung war eher günstig, aber das „Platzgeld“ dafür diesmal umso heftiger. Egal, das war es uns wert.

Absoluter Tipp - Frühstück im Caffee Momus
Absoluter Tipp – Frühstück im Caffee Momus

Insgesamt hat es uns Lucca wirklich angetan.

Camping Casa die Caccia

Die Luft ist zwischenzeitlich wieder unerträglich schwül bei ca. 28 Grad, uns läuft die Suppe, alles ist durchgeschwitzt. Wir  entsorgen, zahlen die sehr moderaten 10 Euro Parkgebühr und machen uns wieder in Richtung Meer auf. Zuvor forsten wir im Supermarkt ein paar Vorräte auf, um dann in der Kühle der Klimaanlage langsam wieder zu trocknen.

Die Fahrt dauert knapp zwei Stunden, bis wir Camping Casa die Caccia erreichen. Diesmal haben wir wieder Glück und bekommen einen schönen Stellplatz für drei Nächte. Der Platz ist völlig anders angelegt als die Kuschelplätze, die wir bisher gesehen haben: hier sind lauter „Buchten“ und nach hinten versetzte Parzellen, so dass viel mehr Privatsphäre zwischen den Zelten und Wohnmobilen herrscht.

Eingangsbereich
Eingangsbereich
Nr 15 - etwas nach hinten versetzt
Nr 15 – etwas nach hinten versetzt

Nachdem wir aufgebaut haben, führt unser Weg erst einmal zur Erkundung rund um den Platz, dann aber schnurstracks ins Wasser. Und, was soll ich sagen, das ist ganz nach unserem Geschmack. Hier „fehlen“ die an unseren bisherigen Plätzen (den Juniurlaub mitgerechnet) vorgelagerten Wellenbrecher, so dass die Wellen „wie richtiges Meer“ auf den Strand rollen. Durchaus vergleichbar mit der Nordsee bei ruhigem Wetter, dabei aber sehr klar und warm. Und weil heute auch noch der Himmel bedeckt ist, lässt es sich sehr gut aushalten.

Nach dem Abendessen beginnt der Himmel zu leuchten. Offensichtlich aufgerissen … wir gehen gucken und: wow.

Der Himmel reißt auf - Bääm
Der Himmel reißt auf – Bääm

Während ich diese Zeilen schreibe ist es 22:00 Uhr, es wird „kühl“ – also vielleicht 23 Grad – die Brandung ist zu hören – fühlt sich nach Urlaub an 🙂

Tag 8 – Freitag, 9. September – Bibbona

In der Nacht wird die Brandung lauter, später werden wir feststellen, dass die rote Flagge weht. Aber zunächst kann ich mich nicht entscheiden, welche Brot- oder Brötchensorten ich zum Frühstück holen soll – also hole ich sie alle. Die Panini „Rosetta“ sind auch hier trocken wie gewohnt, aber sie haben dunkles Brot, das durchaus lecker ist. Und das Weißbrot sowieso. Ein kleiner Frühstücksgast wärmt sich derweil n der Morgensonne.

Frühstücksgast
Frühstücksgast

Bibbona

Anschließend schnappen wir uns die Räder und radeln in Richtung Bibbona. Es sind nur knapp fünf Kilometer, aber Google meint es mal wieder gut mit uns und schickt uns über Schotterwege und ausgespülte Straßen … sehr abenteuerlich und in der Ausprägung nicht wirklich unser Geschmack. Kürzeste Route im Fahrradmodus halt …

Bibbona ist ein kleines, auf einen Felsen gebautes Dorf. Alles steil, schräg, verwinkelt, wir fühlen uns an den Mont St. Michel erinnert, als wir durch die engen Gassen schlendern. Nur so voll ist es nicht 🙂 Tatsächlich fahren sogar Autos. Sehr kleine Autos.

Hier wird auch gewohnt ...
Hier wird auch gewohnt
Durchblick
Durchblick
Gitterzulage
Gitterzulage
Zwei Paar Schuhe - zwei Paar Socken. Passt.
Zwei Paar Schuhe – zwei Paar Socken. Passt.
Post bei Tag und bei Nacht?
Post bei Tag und bei Nacht?
Nur so
Nur so

Als wir genug gesehen haben, wählen wir für den Rückweg den Automodus und fahren auch weitgehend über Straßen, aber tatsächlich baut Google wieder ein paar Schotterstrecken oder plattgefahrene Wiese dazwischen. Tsts.

Am Platz angekommen trinken wir einen Schluck und wechseln zu den Badeklamotten, um uns im Meer abzukühlen. Aber … die Brandung ist tatsächlich so stark, dass wir nicht ins Wasser dürfen – und das auch nicht wollen. Wir setzen uns auf den Strand in die auslaufenden Wellen, aber selbst die haben noch eine enorme Kraft. Solche Wellen habe ich bislang nur am Atlantik gesehen – allerdings deutlich kühler 🙂

Rote Flagge - ich schätze Windstärke 5-6
Rote Flagge – ich schätze Windstärke 5-6

Wir machen anschließend noch den Fehler, einen Snack in der Strandbar zu nehmen – Cesar Salad aus Eisbergsalat … nuja, immerhin ist die Aussicht klasse.

Den Rest des Tages verbringen wir mit süßem Nichtstun und einem weiteren Wellenritt, äh, -bad.

Tag 9 – Samstag, 10. September – Flaschenpost von Jakob

Als ich aufwache und die Ohrstöpsel herausnehme, tost das Meer immer noch. Ich gehe mal gucken, wie es aussieht.
Die rote Flagge weht noch immer.

Mal guggn
Mal guggn (bin nicht ich)
Baden verboten
Baden verboten
Es wird nicht weniger
Es wird nicht weniger

Wie ich so herumschaue ärgere ich mich, dass irgendein *** 10 m vom Mülleimer entfernt eine leere Flasche hat stehenlassen. Ich will sie also in den Müll packen, da sehe ich, dass sie eine Flaschenpost enthält – Post von Jakob. Sie ist so gut verschlossen, dass ich sie nicht von Hand öffnen kann, also nehme ich sie mit zum Platz, wo wir sie öffnen.

Flaschenpost von Jakob
Flaschenpost von Jakob
Die Spannung steigt
Die Spannung steigt

 

Jakob M aus München hat mit seinen Eltern im August Urlaub in Korsika gemacht, und heute Nacht ist seine Post offensichtlich durch die stürmischen Wellen weit auf den Strand gespült worden.

Liebevoll gestaltet - ob da die Eltern geholfen haben?
Liebevoll gestaltet – ob da die Eltern geholfen haben?
Auf dem Bild ist die Post noch unterwegs
Auf der  Zeichnung ist die Post noch unterwegs

Sogleich marschiere ich zum Laden und kaufe eine Karte, die wir an Jakob schicken, liebe Grüße also nochmal von hier, vielleicht schaust du ja hier mal rein.

Tag 10 – Sonntag, 11. September

„Eigentlich“ müssen wir heute weiter, unsere Platzreservierung ist alle. Wir möchten jedoch nicht am Sonntag die Thermalquellen bei Saturnia besuchen, auch möchten wir Grosseto nicht in die Reise einbauen. Also fragen wir an der Rezeption, ob wir noch einen Tag bleiben können, und tatsächlich ist Platz Nr. 85 frei. Er liegt weiter hinten, in der Nähe der Duschen. Etwas kleiner, aber hey, egal. So genießen wir noch einen Tag am und im Wasser, das heute badefreundlicher ist.

Klein aber fein
Nr. 85 – klein aber fein

 

Tag 11 – Montag, 12. September – Saturnia, 119 km

Bis halb 10 haben wir alles zusammengepackt, gefrühstückt, bezahlt und starten Richtung Saturnia, wo wir die Schwefelquellen besuchen wollen. Google Maps haben wir zwischenzeitlich so eingestellt, dass Mautstraßen vermieden werden, und so geht es über abenteuerliche Straßen – zunächst über die „blaue“ Autobahn, also die kostenfreie. Hier willst du nicht freiwillig schneller als 110 fahren, so buckelig und löchrig ist die Strecke. Dann geht es über kleine Straßen die Hügel hinauf und wieder herunter, durch kleine Dörfer am Hang oder auf dem Berg, sehr schön anzuschauen. Diese Straßen sind allerdings noch abenteuerlicher, denn teilweise sind sie so uneben, dass wir aus dem Nicken nicht mehr herauskommen. Einmal kommt uns fast die Vorderachse ins Fahrerhaus – ich fahre knapp 50, 90 sind erlaubt. Aber dann erhaschen wir einen kurzen Blick von oben, bevor wir dran vorbei zum Stellplatz Alveare del Pinzi AA Camper fahren. Der Stellplatz ist groß, liegt recht schräg am Hang, hat aber Duschen und WC sowie eine kleine Gastronomie. Teils sind die Plätze terrassenförmig aufgeschüttet, meist aber nicht. Wir stellen uns deshalb ganz nach unten, da können wir den Kasten mit ein paar Keilen gut ausrichten.

Großer, schräger Schotterparkplatz
Großer, schräger Schotterparkplatz

Wir ersparen es uns, die Quellen in der Mittagshitze aufzusuchen, stattdessen quatschen wir mit anderen Campern, essen und trinken eine Kleinigkeit und ziehen gegen 17:30 Uhr los. Es sind nur gut 15 Minuten zu Fuß, dann sind wir direkt mitten in diesem faszinierenden Stück Natur. Jeder hat vermutlich schon einmal Bilder davon gesehen, es sind kaskadenartig abgestufte Sinterbecken, die von 800 l/min schwefelhaltigem, 37 Grad warmem Wasser durchflossen werden.

Es ist immer noch recht voll, aber wir finden ein schönes Plätzchen und genießen die Wärme, das Abendlicht und überhaupt. (Für „richtige“ Fotos war keine Gelegenheit, da müsst ihr die Suchmaschine eures Vertrauens bemühen.)
Ich werde übrigens morgen meine Badehose auswaschen – ohne Erfolg, soviel kann ich schon berichten (weil jetzt, wo ich das schreibe, schon morgen ist. Sozusagen.) 🙂

Wimmelbild
Wimmelbild
Spaß :)
Spaß 🙂
Dieses "Geröll" bildet den Boden. Was das ist? Keine Ahnung
Dieses „Geröll“ bildet den Boden. Was das ist? Keine Ahnung

Zurück am Platz duschen wir, aber wir haben das Gefühl, der „Duft“ ist hartnäckig. Egal. Wir wollen noch in den Ort, um dort eine Kleinigkeit zu essen, aber da es schon dunkel wird, machen wir bei der „nächstbesten“ Pizzeria Halt – was eine gute Wahl ist.

Tag 12 – Dienstag, 13. September – Bolsena, 62 km

Von Saturnia nach Bolsena
Von Saturnia nach Bolsena

Am Morgen haben wir immer noch den Schwefelgeruch in der Nase – und genug davon. Statt nochmal in die Quellen zu steigen, packen wir zusammen und machen uns auf nach Bolsena an den See. Die Straßen sind weiterhin abenteuerlich, aber die Toskana zeigt sich im Morgenlicht von ihrer besten Seite. So bin ich abgelenkt, als ich abbiegen muss, was uns einen kleinen Umweg beschert. Aber manchmal sind Umwege zufällig die richtigen, wir sehen ein wunderschönes Dorf, Grotte die Castro, das spektakulär am Hang gebaut ist. OK, auf dem Foto kommt das nicht so rüber, aber Durchfahren war ein Erlebnis 🙂

Grotte di Castro
Grotte di Castro

In Bolsena angekommen forsten wir zunächst die Vorräte auf, bevor wir am Camping Pineta nach einem Platz fragen. Pineta hatte ich zuvor recherchiert, es liegt fußläufig zum Ort und hat gute Bewertungen. Zuletzt haben die Nachbarn auf dem Stellplatz bei Saturnia positiv berichtet, sie kamen gerade von dort.

Wieder haben wir Glück und bekommen sogar eine Parzelle mit – wenn wir uns recken – Blick auf den See. Gelegen mal nicht unter Pinien sondern unter Laubbäumen, bilden diese ein natürliches Dach, so dass wir uns die Markise sparen können und angenehm schattig stehen.

Sehr lauschig mit Blätterdach
Sehr lauschig mit Blätterdach

Wir essen, machen Siesta und gehen baden. Der See hat trotz der Hitze ziemlich klares Wasser, das wird ihm auch bescheinigt. Es ist wieder warm, so dass wir es lange aushalten, bevor wir zum Spaziergang in den Ort starten.
Sicherheitshalber recherchiere ich, welche Eisdiele die besten Empfehlungen hat – und wir werden nicht enttäuscht.

Aber zunächst führt uns der Weg durch das, was wir wohl Einkaufszone nennen würden, aber natürlich trifft es das nur unzureichend.

Geschäftsstraße des neueren Stadtteils
Geschäftsstraße des neueren Stadtteils

Es reihen sich Geschäfte und Restaurants, bis wir am Ende die Eisdiele finden. Die Wahl fällt schwer, so viele ungewöhnliche Sorten, aber es sieht alles aus, als könnten wir uns nicht falsch entscheiden. So ist es denn auch, das Eis ist wirklich klasse und die freundliche Verkäuferin posiert für das Bild. Während ich das schreibe, recherchiere ich den Link auf die Seite und darf lesen, dass Lolla Gelateria Artiginale schon zwei Mal zur besten Eisdiele Italiens gewählt wurde. Respekt!

Empfehlung!
Empfehlung!

Direkt am Ende der „Einkaufsmeile“ liegt die Collegiata di Santa Christina, die wir uns anschauen. Drinnen werden wir von einer (geschäftstüchtigen) Dame angesprochen, ob wir die Katakomben sehen möchten – und das möchten wir. Den Eingang zu den Katakomben bildet der Sarkophag der Heiligen Christina, die Katakomben selbst sind der alte Friedhof der Stadt. Bisschen gruselig und wir hoffen, dass nicht gleich jemand die Hand aus einer der Grabnischen streckt 🙂

Sarkophag der Heiligen ChristinaSarkophag der Heiligen Christina

 

Katakomben - Friedhof unter der Kirche zur Heiligen Christina

Katakomben – Friedhof unter der Kirche zur Heiligen Christina

Kühl ist es dort unten, so sind wir froh, wieder Tageslicht zu sehen. Jetzt geht es steil hinauf in den alten Teil der Stadt mit der Festung. Wieder schmale Gassen, von den Bewohnern hübsch mit Blumen geschmückt. Überall hängt Wäsche, bieten Restaurants ihre Tische an, sitzen die Leute vor ihren Geschäften und führen Gespräche.

Die Auswahl der Fotos fällt mir schwer, zumal ja noch ein paar Städte auf unserer Route liegen. Ein wenig gleichen sich die Bilder, aber sie sind für uns jedesmal wieder faszinierend und hübsch anzusehen.

Wenn es so etwas wie eine Hauptgasse gibt, dann ist es wohl diese
Wenn es so etwas wie eine Hauptgasse gibt, dann ist es wohl diese
Hier wird Schmuck gefertigt und verkauft
Hier wird Schmuck gefertigt und verkauft
Ob die Türenn gleich groß sind?
Ob die Türenn gleich groß sind?
Auch hier wird gelebt und gewaschen
Auch hier wird gelebt und gewaschen
Überall treffen sich Einheimische beim Plausch
Überall treffen sich Einheimische beim Plausch
Wo man hoch muss, muss man wieder runter. Gut, dass es trocken ist
Wo man hoch muss, muss man wieder runter. Gut, dass es trocken ist

Wir meistern den Abstieg und bummeln zurück zum Platz, wo wir noch bei einem Glas Wein und einem profanen Bier auf einer Bank am See den Sonnenuntergang genießen.

Tag 13 – Mittwoch, 14. September – Bolsena

Am Morgen ist es etwas bedeckt, das Wetter soll schlechter werden. Wir holen ein frisches Croissant vom Büdchen und frühstücken, bevor wir wieder ans und ins Wasser gehen, denn noch ist es angenehm warm.

Zu Mittag schlendern wir wieder ins Dorf, schauen links und rechts, wo wir wohl speisen wollen, und entscheiden uns für die Antica Trattoria Pizzeria Del Corso. Britta bestellt Nudeln mit Lachs – denken wir – und ich eine Pizza Frutti di Mare. Die Kellnerin betont unsere Tagliagtelle di Salmone so seltsam. Klingt wie „tagliata“, was uns misstrauisch macht. Nun, tagliata bedeutet so viel wie „aufgeschnitten“ oder „in Scheiben“. Also gibt es Lachsstücke auf Rucola. Auch lecker. Unser Italienisch ist schon fantastisch.

Meine Pizza ist wie erwartet eine mit Meeresfrüchten – aber was für eine! Ich habe schon manche gegessen, aber diese ist so sensationell belegt, dass ich doch nochmal ein Foodfoto einbauen muss:

Pizza Frutti die Mare - sensationell belegt
Pizza Frutti die Mare – sensationell belegt
Hier gips die Pizza
Hier gips die Pizza

Wir schlendern – natürlich nicht, ohne noch ein Eis bei Lolla gegessen zu haben, wieder zurück. Da fällt mir eine interessante Ansammlung von Briefkästen und sonstigen Türen in der Wand auf. Da braucht der Briefträger schon starke Nerven 🙂

Hier braucht der Briefträger starke Nerven
Hier braucht der Briefträger starke Nerven

Zurück am Platz frischt der Wind auf. Britta geht nochmal baden, ich schreibe hier so vor mich hin und trinke Kaffee. Ansonsten habe ich mich mit der weiteren Planung beschäftigt, es soll jetzt langsam wieder nördlich durch die Toskana gehen, ein paar Städte habe ich mir ausgeguck. Mal schauen, welche es letztlich werden.

Für die Nacht ist Regen angesagt, also machen wir klar Schiff.

Tag 14 – Donnerstag, 15. September – Pienza + Siena, 97 km

bolsena-pienza-siena

Tatsächlich geht in der Nacht ein ordentliches Gewitter herunter, alles richtig gemacht 🙂

Heute soll es „endlich und reichlich“ die typischen Landschaften zu sehen geben, die einen Teil der Motivation für diese Reise sind. Über Pienza nach Siena soll eine schöne Panoramastrecke gehen, mit einem kleinen Umweg wollen wir noch Agriturismo Boccoleno „mitnehmen“, den meistfotografierten Ort der Toskana, wie ich gelesen habe.

Die Strecke ist wirklich wunderschön, wir können uns kaum sattsehen. Leider spielt das Wetter nicht so richtig mit, aber hin und wieder können wir am Straßenrand anhalten und Fotos machen – das Titelfoto des Beitrags ist so entstanden.

Wetter naht
Wetter naht

Dann liegt Pienza vor uns, wie so viele Orte hier auf einem Hügel.

Unesco Weltkulturerbe Pienza
Unesco Weltkulturerbe Pienza

Da wir nur über Mittag hier bleiben wollen, versuchen wir unser Glück auf dem kostenlosen und für Wohnmobile ausgeschilderten Pienza Area parcheggio Camper – und es ist uns hold. Gerade als wir ankommen, wird unsere Lücke frei.

Kostenloses Parken - Glück gehabt
Kostenloses Parken – Glück gehabt

Von dort geht es gleich Richtung Stadtmauer, aber bevor wir das Panorame genießen dürfen, fängt uns eine Schwester des Klosters ab, das wir gerade passieren. Sie bietet sehr geschäftstüchtig verschiedene Waren an, aber wir wollen erst einmal eine Runde durch das Dorf machen und uns einen Eindruck verschaffen, also vertrösten wir sie, worauf sie uns ihren Segen gibt.

Als wir die Stadtmauer erreichen, ist das Panorama überwältigend. Es zeigt den Blick über das Val d’Orcia und somit die ganze Schönheit der Toskana.

Panorama von der Stadtmauer
Panorama von der Stadtmauer

Entlang der Stadtmauer gibt es gemütliche Restaurants, aber auch kleine Betriebe, die zunächst gar nicht ins Auge springen, weil sie in einem Winkel der Mauer liegen.

Essen mit Aussicht
Essen mit Aussicht
Handgemachte Schuhe - diese seien für Damen
Handgemachte Schuhe – diese seien für Damen

Weiter nach innen finden wir Restraurants und Geschäfte im Überfluss. Der Ort ist belebt, aber überhaupt nicht hektisch und wir lassen uns treiben.

Essen ohne Aussicht
Essen ohne Aussicht
Lavendel, Lavendel, Lavendel
Lavendel, Lavendel, Lavendel – ob wir in der Seifenmanufaktur ein Mitbringsel erstehen?
Lokales
Lokales

Bevor wir eine Auswahl für unseren Mittagssnack oder lokale Einkäufe treffen, wollen wir zurück zum Kloster und schauen, was es mit den dortigen Angeboten auf sich hat. Also schellen wir und werden freudig von der Schwester begrüßt, die vermutlich nicht mit unserer Rückkehr gerechnet hat.

Das Kloster
Das Kloster

Normalerweise bieten sie ihre Waren draußen feil, aber weil schlechtes Wetter droht, haben sie nur einen Verkaufsraum im Kloster. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass die Schwester draußen die potenzielle Kundschaft anspricht.

Das Angebot ist klein aber fein: natürlich der Pecorino, der „ortsübliche“ Käse, den es an jeder Ecke zu kaufen und in jedem Restaurant auf der Speisekarte gibt. Dazu verschiedene Marmeladen, die den älteren Käseversionen die Schärfe nehmen. Aromatisiertes Salz, Schoko- und Pistaziencremes eines befreundeten Betriebes und atomatisiertes Olivenöl. Dazu noch Magnetnonnen (zum Anpinnen an Magnettafeln – mein Highlight).

Wir entscheiden uns für ein paar Dinge und die Schwester lässt uns wissen, dass sie ab sofort für uns beten, denn mit unserem Einkauf tragen wir ein Stück zum Lebensunterhalt des Ordens bei.

Einkaufen im Kloster
Einkaufen im Kloster

Anschließend nehmen wir noch einen Snack zu uns, eine Art Baguette mit Schweinebraten und Pecorino, bevor wir uns rechtzeitig auf die zweite Etappe begeben: das Wetter zieht sich weiter zu, fernes Donnergrollen lässt nichts Gutes ahnen, und das wollen wir lieber im Auto als im Dorf erleben.

Tatsächlich geht ein heftiges Gewitter über uns los, „mein“ Fotospot, für den wir einen kleinen Umweg fahren, ist nicht einmal zu sehen. Na denn. Müsst ihr halt Agriturismo Baccoleno googlen KLICK 🙂

Ein Bild gibt’s trotzdem noch:

Typisch und nicht ganz so typisch
Typisch und nicht ganz so typisch

Siena

In Siena gibt es zwei Stellplätze. Einer fußläufig zur Stadt für ca. 20 Euro, einer etwas außerhalb, dafür kostenlos. Weil beide eigentlich nur ein Parkplatz ohne weiteren Komfort sind, entscheiden wir uns für den kostenlosen Area sosta Camper in Belverde und Bustickets.

Parkplatz in Siena
Parkplatz in Siena

Wir halten noch einen Plausch mit unseren Nachbarn, die ebenfalls mit dem Bus ins Zentrum wollen, und haben somit für morgen einen Plan.

 

Tag 15 – Freitag, 16. September – Siena

Nach dem Aufstehen kaufe ich im nahe liegenden Kiosk 4 Bustickets, aber bevor wir die einsetzen, machen wir noch einen Abstecher zum ebenfalls nache liegenden Mc Donalds, um einen Kaffee zu trinken. Nicht, weil wir das nicht im Auto können, sondern, um, nun, dort die Toilette zu benutzen. Auch wenn wir eine im Auto haben, nutzen wir diese doch eher für das „kleine Geschäft“. Aber dann geht es mit dem Bus ins Zentrum und damit ins pralle Leben von Siena.

Viel haben wir über Siena gelesen, aber nichts ersetzt den eigenen Eindruck. Und tatsächlich weiß ich gar nicht so recht, wie ich die Stadt beschreiben soll. Hohe Gebäude bilden die Straßen und Gassen, dabei wechseln sich fast unbemerkt Wohnhäuser mit prachtvollen Gebäuden ab. Überall Geschäfte, Bistrots, Restaurants, Eisdielen. Und Autos, Moppeds, Fahrräder mischen sich bunt durch und mit den Fußgängern. Einheimische mischen sich mit Touristen. Sehr lebendig, sehr bunt. Siena ist ein weiteres Highlight dieser Reise.

Dank der hohen Mauern bleibt es kühl
Dank der hohen Mauern bleibt es kühl
Stehrümchen
Stehrümchen
Eisdiele kann auch Werbung - war sehr lecker
Eisdiele kann auch Werbung – war sehr lecker

Für Siena planen wir den ganzen Tag ein. Wieder (wie schon in Ravenna) gibt es ein „all inclusive“ Ticket für alle Sehenswürdigkeiten um den Dom. Das ist der Dom selbst, die Kypta, die Bibliothek, das Baptisterium, ein Gang durch das Dach des Doms, das Museum und die Fassade. Ein strammes Programm, aber wir haben die Zeit. Also los.

Der Dom selbst fasziniert uns über die Maßen. Schon die Frontseite ist ein Wunderwerk aus Schnitzereien. Unser Kölner Dom ist durchaus ein Stück größer, aber hier schinden die Erbauer ganz schön Eindruck.

In echt echt beeindruckend
In echt echt beeindruckend

Im Dom wird das Dach von schwarz-weißen Säulen getragen und der Boden ist voller Mosaike. Was wir nicht wussten: die werden nur im September und Oktober überhaupt für Touristen freigelegt, ansonsten sind zu zu ihrem Schutz abgedeckt. Sind wir tatsächlich mal zur rechten Zeit am rechten Ort.

Die Mosaike am Boden sind freigelegt
Die Mosaike am Boden sind freigelegt
Schwarzer Engel
Schwarzer Engel
Detail der Orgel
Detail der Orgel

Die Bibliothek enthält coole alte Gesangbücher. Gut, dass wir die heutzutage etwas handlicher haben.

Gesangbuch?
Gesangbuch?

Unser Ticket erlaubt uns auch den Aufstieg in den Dachstuhl, wenn man das bei einem Dom so nennen darf. Hier sind alte Handwerkzeuge ausgestellt, die für den Bau verwendet wurden.

Transportmöglichkeiten seinerzeit
Transportmöglichkeiten seinerzeit
Steinschnitzen, oder so
Steinschnitzen, oder so

Aber wir bekommen auch Ansichten in den Dom, die wir sonst eher nicht bekommen.

Seltene Einblicke
Seltene Einblicke

Im Museum finden sich dann reichlich Reliquien, verschiedene Kleidungsstücke und Altarschmuck. Besonders die Reliquien sind schon teils skurril.

Schneewittchen?
Schneewittchen?

In einigen Bereichen des Museums finde ich die Ausstellungsstücke sehr angenehm ins rechte Licht gesetzt.

Eingangsbereich des Museums
Eingangsbereich des Museums
Im Dom waren die Köpfe immer alleine ...
Im Dom waren die Köpfe immer alleine …

Das Ende unserer Tour beschließen wir in einem kleinen Restaurant mit einem Nudelgericht, Paccheri, die mit viel Olivenöl und einem Büffelmozzarella zubereitet sind. Sehr legga. Anschließend schlendern wir gemächlich in Richtung Bus, wählen dabei intuitiv die falsche Richtung und versuchen dort, einen anderen Bus zu bekommen. Aber das gestaltet sich nicht so einfach. Also zurück auf Los, dahin, wo wir gestartet sind. Wieder kommen wir nicht mit den Anzeigen klar. Viele Menschen warten auf Busse, Busse haben keine Nummern… wir suchen einen alternativen Abfahrtsort. Wieder keine Nummern an Bussen … wir sind irritiert und sprechen eine Dame an, die aufgrund ihrer Uniform „dazugehörig“ aussieht, und fragen nach unserem Bus. Sie schüttelt den Kopf, weil sie nur wenig englisch spricht. Tippt dann etwas in ihr Handy und sagt „Streik“. Na super. Da können wir lange nach fahrenden Bussen suchen. Also schauen wir jetzt nach einem Taxi, werden fündig … und investieren die gesparte Stellplatzgebühr in die Rückfahrt 🙂

Braucht jemand zwei Bustickets für Siena?

Zurück am Platz überlegen wir, ob wir weiterfahren, aber wir sind dann doch groggy und entscheiden uns für eine Dusche und eine weitere Nacht auf dem Platz. Strom haben wir ja genug – siehe auch 270Ah LiFePo4 DIY Akku – oder „Letzter Akt im Projekt Kaffeemaschine“ 🙂

Tag 16 – Samstag, 17. September – San Gimignano, 40 km

Siena - San Gimignano
Siena – San Gimignano

In der Nacht ist wieder Party auf dem Parkplatz, der wir mit Ohrstöpseln begegnen. Am Morgen regnet es leicht und wir entscheiden uns zur Weiterfahrt nach San Gimignani, respektive zum dortigen Camping Boschetto di Piemma in Santa Lucia. Es handelt sich wieder um einen Campingplatz, er hat ein Restaurant, einen Brötchenservice und gute Kritiken, zudem ist er nur ca. 2,5 km vom „mittelalterlichen Manhatten“ entfernt, wie San Gimignano wegen seines Panoramas mit vielen Türmen genannt wird. Und eine Busverbindung in die Altstadt startet direkt am Platz.

Wir werden sehr freundlich empfangen und dürfen einen Platz aus einer Auswahl aussuchen. Wegen des doch frisch gewordenen Wetters entscheiden wir uns für ein sonniges Plätzchen am Ende mehrerer geschotterter Stellplätze, von wor wir eine schöne Aussicht über das Tal haben. Und so sehen wir, dass dunkle Wolken in unsere Richtung ziehen, entscheiden uns also gegen Markise und Stühle.

Da steckt Regen drin
Da steckt Regen drin

Eine gute Entscheidung, denn wenige Minuten nach unserer Ankunft beginnt es heftig zu regnen. Das wettern wir bei einem frischen Kaffee ab, bevor wir später, als es trocken wird, ins Restaurant pilgern. Auf Nachfrage bekommen wir anstelle belegter Brote doch frische Spaghetti Bolo – genau das Richtige für den Moment.

Am Nachmittag klart das Wetter auf, also los in die Altstadt. Aber tatsächlich müssen wir zur langen Hose greifen und packen sicherheitshalber auch Jacken ein.

San Gimignani in voller Pracht
San Gimignani in voller Pracht

Die Busfahrt ist italienisch, keine Rücksicht auf Verluste, doch wir kommen heil an und betreten die Altstadt durch die Porta San Giovanni. Der Ort ist gut besucht und nimmt uns sofort in seinen Bann. Wieder sind die Gebäude anders, in jedem Blickwinkel sieht man die Geschlechtertürme und aus den Geschäften und Restaurants kommen verlockende Gerüche.

Hinter der Porta San Giovanni
Hinter der Porta San Giovanni
Lokale Leckereien allerorten - und immer Wildschweine
Lokale Leckereien allerorten – und immer Wildschweine
Ja der Chiantiwein ...
Ja der Chiantiwein …

Wir schlendern die Straße hoch und wie zufällig erinnere ich mich, dass in San Gimignano eine „Weltmeistereisdiele“ zu finden sein soll – nicht zu verfehlen wegen der längsten Warteschlange. Und so ist es. Aber die Schlange löst sich erstaunlich schnell auf, hinter der Theke tummeln sich auf kleinstem Raum um die 7 Leute und winken die Kunden in mehreren Reihen in den Laden. Die Auswahl ist riesig und voller unbekannter Kreationen, so geraten wir fast in Stress beim Bestellen. Aber wir schaffen das und werden mit einem wirklich sagenhaft leckeren Eis belohnt. Jaja, immer wieder Eis. Aber was wir hier auf der Reise bereits an Eis probieren durften … da müssen sich die Eisdielen in Deutschland noch ein wenig strecken.

Ca. 7 Leute hinter der Theke, die Kunden in zwei Reihen davor ...
Ca. 7 Leute hinter der Theke, die Kunden in zwei Reihen davor …

Neben vielen Souvenierläden buhlen aber auch sehr ansprechende Boutiquen und Lederwarengeschäfte um unsere Aufmerksamkeit. Wir müssen beide an uns halten, hier nicht tätig zu werden.

Da wäre ich doch fast schwach geworden
Da wäre ich doch fast schwach geworden

Beim Dahinschlendern erklimmen wir auch eine alte Festungsruine, die für Weinproben oder Konzerte genutzt wird. So auch heute.

Ein Wein mit Aussicht von der Festungsruine
Ein Wein mit Aussicht von der Festungsruine

Wir genießen nur die Aussicht.

Das ist die Aussicht für den Wein :)
Das ist die Aussicht für den Wein 🙂

Von hier oben kann man sehr schön hinter die Geschichte der Geschlechtertürme schauen, die alle unterschiedlich hoch sind. Details habe ich verlinkt, aber in aller Kürze sagte die Größe des Turms etwas über den gesellschaftlichen Stand der jeweiligen Besitzerfamilie aus, zudem diente er der Verteidigung.

Beim Herunterklettern kommen wir an diesem Schaufenster vorbei, mit den doch sehr nett umgesetzten Zypressen, wie wir finden.

Liebe für 17,- Euro mit Zypressen als Kulisse
Liebe für 17,- Euro mit Zypressen als Kulisse

Zum Abschluss noch ein Bild vom Platz vor dem Dom.

Piazza del Duomo ohne Dom (der ist hinter mir)
Piazza del Duomo ohne Dom (der ist hinter mir)

Da wir vergleichsweise spät dran sind, ist die letzte Führung des Doms „in einer Minute“, als wir am Ticketschalter stehen. Das ist knapp, also versuchen wir unser Glück beim Casa Camptelli, einem Geschichtsmuseum, das im Wesentlichen zeigt, wie die Damen und Herren seinerzeit so residiert haben. Aber auch da läuft bereits die letzte Vorstellung, so dass wir überlegen, ob wir morgen vielleicht noch einen Versuch starten.

Zurück am Platz hat sich dieser inzwischen gut gefüllt. Den einen oder anderen Nachbarn sehen wir tatsächlich nicht zum ersten Mal.

Stellplatz jwd
Stellplatz jwd

Tag 17 – Sonntag, 18. September

Der hyperaktive Nachbar fängt mitten in der Nacht (naja, zumindest deutlich vor 7) mit irgendwelchen Umbauten an seinem Platz an, sodass wir auch früh darüber nachdenken, ob wir nochmal nach San Gimignano reinfahren oder nicht. Es wird „oder nicht“. Stattdessen schnappe ich mir mein Fahrrad und finde in Komoot eine Strecke nach Certaldo, die rund 26 km und einige Höhenmeter haben soll. Die gehe ich an.

Als ich in San Gimignano vorbeikomme, sehe ich die Busladungen Menschen, die in die Stadt entlassen werden. Da wollen wir heute also sicher nicht mehr hin 🙂
Unterwegs grüßt mich der erste Radler, der mir entgegenkommt, ebenso ein Autofahrer, der hupt und winkt. Bin ich plötzlich berühmt oder haben die Italiener einfach Spaß am Radfahren? Egal, ich grüße freundlich zurück und freue mich des Lebens. Die Tour verläuft nicht ganz gemäß Komoot, ein paar Einbahnstraßen und Abzweige hat der Tourersteller wohl anders gefahren oder die Schilder wurden später installiert. So werden aus den 26 km rund 40, aber es ist eine schöne Tour.

Bescheidene Hütte unterwegs
Bescheidene Hütte unterwegs
Certraldo - Dorf auf Berg ;)
Certraldo – Dorf auf Berg 😉

Zurück am Platz hat Britta – frisch aus der Dusche und noch mit Handtuch umwickelt – Bekanntschaft mit unseren Solinger Nachbarn gemacht. Leider muss ich das Gespräch irgendwann unterbrechen und um eine Mahlzeit betteln, aber am Abend treffen wir uns nochmal und quatschen bei einem Glas Wein und ein paar Snacks.

Tag 18 – Montag, 19. September – Volterra und Panzano, 88 km

gimignano-volterra-panzano

Unser hyperaktiver Nachbar schläft heute länger, wir also auch. Nach dem Frühstück geht es los in Richtung Volterra. Die Stadt sei für ihre Kunst- und Gebrauchsgegenstänge sowie natürlich Souvenirs aus Alabaster bekannt, das wollen wir uns ansehen.
Über die inzwischen bekannten, kurvenreichen und buckeligen Straßen erreichen wir Volterra nach 35 Kilometern und einer knappen Stunde und können auf einem großen Schotterparkplatz für 6 Euro 5 Stunden stehen. Über eine lange Treppe erreichen wir die Altstadt und finden diese scheinbar verschlafen vor.

Die alten Stadtzentren liegen immer hoch ...
Die alten Stadtzentren liegen immer hoch …
Nix los?
Nix los?

Bis wir dann aber durch eine lange Straße wirklich ins Zentrum kommen, denn dort herrscht bereits Markt und entsprechender Trubel.
Volterra ist wieder eine sehr liebenswerte, lebendige Stadt. Für uns hat sich jetzt manifestiert, was wir mit „lebendig“ eigentlich meinen: Die Städte wie Lucca, Siena, und eben auch Volterra sind zwar touristisch auch mehr oder weniger überlaufen, aber in den Straßen sind auch die „normalen“ Geschäfte, Apotheken, Optiker, Bäckereien, die den Einheimischen ihre täglichen Einkäufe erlauben. Es sind eigentlich normale Städte, halt mit einer langen Geschichte. San Gimignano ist da anders, eher wie eine Museumsstadt: hier gibt es fast ausschließlich die Läden mit Käse, lokalen Fleischspezialitäten und Wein, die dafür im Übermaß. Und natürlich Souvenirläden. „Normales“ Leben ist hier zumindest nicht so offensichtlich, wie in den erstgenannten Städten. Keine Ahnung, ob das nachvollziehbar ist.

Auch spannend: in den Seitenstraßen können wir durch die Fenster und Türen in die Werkstätten der Künstler oder Handwerker sehen. So gibt es einen Gitarrenbauer, der bei lautstarken Gitarrensoli (Sic) seine Gitarren baut oder repariert. Ebenso finden wir ein Atelier mit rohen Alabasterbrocken und den Werkzeugen, die daraus die Werke schaffen lassen.

Alabasterwerkstatt
Alabasterwerkstatt

Wir schlendern erstmal weiter durch die Gassen, bleiben vor dem einen oder anderen Geschäft stehen und erfreuen uns an den teils wirklich schönen Werken.

Platz für ein paar Tische ist überall
Platz für ein paar Tische ist überall
Kunst, mindestens teils aus Alabaster
Kunst, mindestens teils aus Alabaster
Sehr ansprechende Galerie
Sehr ansprechende Galerie

Wir sehen, das Alabester durchscheinend ist, deshalb gibt es Lampen in den unterschiedlichsten Variationen aus dem Material.

Alabasterpo
Alabasterpo

Zurück am Markt finden wir einen Stand, der umgenutzte alte Langspielplatten (an dieser Stelle erklären es die Älteren den Jüngeren) als Kunstwerke verkauft. Verschiedene Motive, die teils mit den Plattentiteln korrespondieren, sind aus den Platten herausgeschnitten, so das das fertige Kunstwerk wie ein Scherenschnitt wirkt. Sehr cool.

Da hatte wieder jemand eine Idee
Da hatte wieder jemand eine Idee

Wichtiger als Kunst ist aber dann doch eher das Essen. Den vielen Restaurants zum Trotz hat uns ein Marktstand angelacht, der vermutlich als Familienbetrieb Schweinebraten oder Salsiccia im Brötchen (Panini) verkauft, dazu noch ein paar weitere Leckereien. Wir lassen uns zwei Brötchen unterschiedlich belegen und halbieren, dazu „irgendwas aus Mais“ (auch gebraten) – und das ist alles sehr lecker.

Rechts die Mamma, links die Tochter, mittig (Schwieger?)Sohn
Rechts die Mamma, links die Tochter, mittig (Schwieger?)Sohn
Yammi
Yammi

Britta findet für sich auch ein Andenken: Kleine, weiße Ohrstecker mit dem Motiv „Auge der Heiligen Lucia“.
Anschließend gibt es zur Abwechslung ein Eis, bevor wir zum Parkplatz zurückpilgern, um weiter nach Panzano zu fahren. Das soll unsere letzte Stadtbesichtigung werden, auch ein Tipp aus irgendeinem Reisebericht. Besonders schön sei der kostenlose Stellplatz, da er eine tolle Aussicht biete (dafür leider keinerlei Ver-/Entsorgung, keine Dusche, kein WC) und die Altstadt auch fußläufig erreichbar ist.

Panzano

Über Panzano selbst finden wir nicht viel zu lesen, außer, dass es einen „exzentrischen Metzger“ gebe, der mehrere Lokale betreibt, in denen es gerne mal „eine Mahlzeit am langen Tisch“ gibt.

Der Stellplatz liegt wirklich schön, die Aussicht gibt es aber nur mit sehr hohem Wohnmobil oder ganz hinten auf einem Fleck Wiese. Der Ort selbst verwirrt uns, ist anders aufgeteilt als die bisherigen, aber nach etwas Suchen finden wir tatsächlich den Metzger, der eine Gruppe Menschen mit irgendwelchen Dingen beschenkt, während im Hintergrund die lange Tafel bereitet wird. Aber da wir nicht angemeldet sind, ist das nix für uns, wir finden aber eine kleine Pizza/Pasta Schmiede, wo wir – man höre und staune – Pizza und Pasta essen. Auch sehr lecker.

Anonsten bietet Panzano nicht so viel, also gibt es jetzt nur „Aussicht“. Und morgen geht es weiter.

Kostenloser Platz mit Aussicht
Kostenloser Platz mit Aussicht
Aussicht hoch
Aussicht hoch
Aussicht runter
Aussicht runter

 

Tag 19 – Dienstag, 20. September – Monte di Fo‘, 78 km

Penzana-Monte-di-Fo

Nach einer sehr ruhigen Nacht trinken wir gemütlich unseren Kaffee und brechen Richtung Norden auf. Die ursprüngliche Idee, am Lago di Bilancino noch zwei Nächte zu verbringen, schmeißen wir aufgrund der sehr indifferenten Bewertungen des Platzes über Bord. Wobei das eine oder andere noch egal wäre, aber er liegt entgegen unserer ersten Annahme nicht einmal direkt am See. Stattdessen recherchieren wir einen kleinen Campingplatz in den Bergen, Camping il Sergente im Örtchen Monte di Fo‘.

Direkt nach dem Start forsten wir aber erst ein paar Vorräte im nahe gelegenen Coop in Panzano auf.

Der Spiegeltrick – „bleibende Erinnerung“

Und kaum sitzen wir wieder im Auto, tut es einen lauten Schlag. Das ist immer schwer zu orten, aber wir fahren erstmal weiter. Kurz darauf wieder… es klingt, als ob eine Scheibe geplatzt ist. Also halten wir an und schauen erstmal die Scheiben über Herd und Spüle an, das sind ja die einzigen Glasscheiben. Aber nichts. Also steigen wir aus … und sehen uns prompt einem Italiener gegenüber, der direkt hinter uns gehalten hat. Und er macht uns darauf aufmerksam, wir hätten mit unserem Auto seinen Spiegel beschädigt. Da dämmert mir, dass ich vom Spiegeltrick bereits gelesen und gehört habe, aber spontan sind wir erstmal in Aufregung und können gar nicht recht reagieren. Ich winke auf alle Fälle ab und signalisiere dem Italiener, dass das, was er vorgibt, nicht sein kann. Er zeigt mir einen Abriebstreifen am hinteren Teil unseres Fahrzeugs … der ist tatsächlich neu, aber deutlich höher als sein Spiegel. Ich winke erneut ab und wir steigen ins Auto und fahren weiter.
Erst dann kommt uns der Gedanke: war ein zweiter Mann im Auto? Kann eigentlich nicht, denn wir sind beide aus der Schiebetür ausgestiegen, dann ist die Fahrertüre weiter verriegelt. Trotzdem halten wir nochmal an und sehen nach den Wertsachen.

Später am Campingplatz werden nochmal die angebliche Spiegelschramme inspizieren und vorn an der Fahrertüre zwei neue Dellen finden. Diese stammen ganz offensichtlich vom Aufschlag eines Steins, dessen Geräusch uns beim zweiten Mal ja auch zum Anhalten bewogen hat. Vielen Dank, Wegelagerer, für diese bleibende Erinnerung.

Danke für nichts.

"Steinschlag" vom Spiegeltrick
„Steinschlag“ vom Spiegeltrick

Naja, irgendwann beruhigen wir uns wieder, zum Glück sind wir letztlich glimpflich davongekommen, im Netz findet man deutlich „massivere“ Vorgehensweisen.

Einfahrt zum Camping "Il Sergeante"
Einfahrt zum Camping „Il Sergeante“
Nomen est Omen
Nomen est Omen

Am Campingplatz angekommen zeigt uns die Betreiberin vier Plätze, von denen wir uns einen aussuchen, unser Lager aufschlagen und den Rest des Tages nach einem leckeren Essen – Restnudeln mit gebratener Salsiccia – auf uns zukommen lassen. Der Platz ist terrassenförmig am Hang angelegt, über uns steht noch ein Haus, unter uns sind Dauercamper und zur Vermietung bestimmte Mobilheime. Unser Internet vom Router bringt nix, aber zum Glück gibt es WLAN, das auch tatsächlich bis zu uns reicht. Anders wäre doof 🙂

Mal schauen, ob wir noch Nachbarn bekommen
Mal schauen, ob wir noch Nachbarn bekommen

Wir hängen den Nachmittag ab, verwenden die nur mit Anteilen von Warmwasser versetzten Duschen, und langsam wird es frisch, so ziehen wir uns relativ früh zurück in Drösel und legen das erste Mal die Decke über die Beine. Wer wir denn schon an Heizung denken?

Tag 20 – Mittwoch, 21. September – Doch noch eine Bildungsreise?

Die Nacht ist totenstill und zum Glück ist es nicht kälter geworden. Im Auto herrschen noch 15 Grad, so dass das Frühstück mit Decke gut funktioniert. Wenngleich der Gedanke an Heizung verlockend ist 🙂

Anchließend überlegen wir, ob wir doch noch die kleine Wanderung unternehmen wollen, die die Betreiberin uns gestern vorgeschlagen hat. So frage ich nach der Karte und bekomme derer gleich drei: 3,3 km „einfach“, 7,7 km „einfach“ und 11,8 km „mittelschwer“. Da fällt die Wahl doch leicht, wir wollen es ja nicht übertreiben.

Wir sollen uns an rot/weißen Markierungen orientieren – was nicht immer ganz offensichtlich ist. Aber soviel sei vorweggenommen: wir schaffen das.

Immer schön auf dem Weg bleiben
Immer schön auf dem Weg bleiben

Irritierend finden wir lediglich die Einschätzung als „einfach“, denn der Weg führt nicht nur teils sehr steil auf und ab, so dass es eher an Klettern als an Wandern erinnert, aber vor allem ist er so ausgewaschen und voller Felsbrocken – großer Felsbrocken – dass jeder Schritt gut gewählt sein will. Da sind die Sneakers, auch wenn es feste sind, nicht das rechte Schuhwerk.

Schwierigkeit: leicht
Schwierigkeit: leicht
Festes Schuhwerk wäre angemessen
Festes Schuhwerk wäre angemessen

Das Highlight der kleinen Wanderung ist ein Stück alter Römerstraße „Selciati Romani“, das gut erhalten freigelegt wurde. Teile der weiteren Strecke gehören offensichtlich auch dazu, aber verwittert und verwaschen nicht mehr immer als Weg erkennbar.

Selciati Romani - alte Römerstraße
Selciati Romani – alte Römerstraße

Für den Abend reservieren wir einen Tisch und lassen uns überraschen.

Die Überraschung gelingt vollends. Das Restaurant gibt von innen weit mehr her, als von außen, es ist hübsch renoviert und rappelvoll. Wo kommen die Leute alle her? Gut also, dass wir reserviert haben. Wir haben darüber hinaus Glück, dass die freundliche Bedienung sehr gut deutsch spricht und uns so die verschiedenen Speisen erklären kann. Wir verlassen uns auf ihre Empfehlung und essen sehr lecker. Ein gelungener Abschied.

 

Tag 21 – Donnerstag, 22. September – Como, 319 km

Camping Sergeant - Como

Da es abends schon frisch wird, packen wir alle Sachen ein und sind somit am Morgen schnell startklar. Alle Tanks leeren, Müll wegbringen, bezahlen, und wir nehmen die erste Etappe der „echten“ Rückreise in Angriff. Wir wollen bis Como, um dort auch noch einmal zu tanken. Der Stellplatz ist erwartungsgemäß schon voll, aber es gibt einen öffentlichen Parkplatz, der auch von Wohnmobilen genutzt werden darf. Hier kommen wir gut unter.

Mal wieder nur ein Parkplatz
Mal wieder nur ein Parkplatz

Da es noch früh am Tag ist, wollen wir noch nach Como rein. Wir bekommen von Nachbarn den Tipp, mit dem Schiff zu fahren und sollen FFP2 Masken mitnehmen. Was in meinem Kopf mit medizinischer Maske gleichgesetzt wird – wir laufen die Strecke also zwei Mal und sind schon halb kaputt, bevor wir überhaupt gestartet sind. Tolle Wurst. Aber dann fahren wir das kurze Stück mit dem Schiff.

Anreise per Schiff
Anreise per Schiff

Innenstadt und Dom sind wie so oft Eins, also nehmen wir diese Richtung. Der Dom ist offen und ähnlich attraktiv wie der in Siena. Die Italiener müssen eine ganze Zeit lang nicht viel mehr getan haben, als Kirchen zu bauen.

Der Dom ist zu groß für meine Kamera :)
Der Dom ist zu groß für meine Kamera 🙂

Diesmal keine Bilder von innen. Wir schlendern weiter durch die Stadt, schauen links und rechts, ob wir etwas essen, können uns aber nicht recht entscheiden. Nun, ein Eis geht natürlich immer, aber dann beschließen wir, die Pizzeria in der Nähe unseres Parkplatzes zu nehmen und verabschieden uns von Como.

Ganz typisch Comer See
Ganz typisch Comer See
Nice ;)
Nice 😉

Jo. Die ist natürlich erst wieder ab 19:00 geöffnet, langsam müssten wir es wissen 🙂 Sommit gibt es Spaghetti mit Knobi und Chili im Drösel. Sehr lecker.

Der Gotthard Tunnel soll laut Stauprognose zwischen 8 und 9 noch relativ ruhig sein, so stellen wir den Wecker für 6:15, denn bis dahin sind es rund 1,5 Stunden.

 

Tag 22 – Freitag, 23. September – Wuppertal, 845 km

Como - Wuppertal

Tatsächlich werde ich deutlich vor dem Wecker wach, so starten wir nach dem Kaffee bereits um 6:15, tanken an einer Karten-Tankstelle – immer wieder spannend – und sind um 7:45 am schön leeren Gotthardtunnel. Yes, so war der Plan 🙂

Staufrei durch den St. Gotthard-Tunnel
Staufrei durch den St. Gotthard-Tunnel

Ansonsten verläuft die Reise ohne weitere Vorkommnisse, wir genießen es, in den Morgen und damit Sonnenaufgang zu fahren, der die Bergspitzen in goldenes Licht taucht – leider auf den Fotos nicht so spektakulär – mit dem Handy durch die dreckige Scheibe. Egal.

Morgensonne auf den Bergspitzen
Morgensonne auf den Bergspitzen

Kleines Highligh – bei Luzern nullen wir die 40.000. Ganz schön rumgekommen, unser Drösel.

Genullt bei Luzern
Genullt bei Luzern

Wie aus einer anderen Zeit sieht die verfallende Grenzstation bei Weil am Rhein aus, Schengen sei Dank.

Wie aus einer anderen Zeit
Wie aus einer anderen Zeit

Bei Weil am Rhein fahren wir noch über die Grenze nach Frankreich zum Tanken (was letztlich nur ein paar Cent gegenüber den Preisen in Deutschland gespart ist, aber das wussten wir da noch nicht – aber ein paar Cent sind ja auch was wert).
Und weil wir so früh gestartet sind, entscheiden wir uns dann, bis Wuppertal durchzufahren und nicht noch irgendwo einen Zwischenstopp einzulegen.
Es dauert natürlich wieder länger, eine Stunde kostet uns ein Stau auf der A61. Als es um Köln wieder Stau gibt, fahren wir in Bonn raus und zeigen unseren Körpern, dass es nun Schluss mit italienischem Dolce Vita ist – mit einem Menü bei Macces 🙂

In Haan schnell noch das Klo geleert und dann zuhause die notwendigsten Hangriffe, Rest am Samstag. Somit geht die Reise hier zuende.

Fazit und Statistik

Die Toskanarundreise war ein voller Erfolg. Die Italiener sehr freundlich und zuvorkommend, das Essen sehr gut, das Eis um Längen besser, als hier bei uns. Und immer irgendwo ein Plätzchen, sicher der Nachsaison geschuldet. Wenngleich immer noch früh kommen hilfreich war. So konnten wir mehrmals unseren Platz noch aussuchen.

Wir fahren in Italien selbst außer auf Hin- und Rückfahrt nicht über Mautstraßen, sondern benutzen überwiegend die kleinen, abenteuerlichen Strecken, weil wir ja auch zwischen den Orten selten weit fahren. Die sind in der Toskana meist auf 50 km/h begrenzt. Manchmal gibt es kostenlose Autostradas, die sind nicht weniger abenteuerlich, erlauben aber doch ca. 90-110 km/h. Aber da bei einer Rundreise der Weg auch das Ziel ist, ist das völlig in Ordnung.

Lithium Akku

Der hat sich wunderbar bewährt, macht das Reisen sehr entspannt. Nicht nur, dass er uns in jeder Lebenslage zuverlässig über den Umweg der Kaffeemaschine mit frischem Kaffee versorgt, nein, er puffert auch die Stromversorgung am Campingplatz, wenn diese nur mit 6A abgesichert ist. Das reicht nicht für jede Kaffeemaschine und ein Nachbarfahrzeug berichtet irgendwo traurig davon, dass ihre Kaffeemaschine immer die Sicherung raushaut. Das macht unsere auch, wenn wir sie direkt anschließen. Aber über den Wechselrichter … alles im Lack 🙂

Fahrstrecke

3.093 Kilometer fügt unsere Rundreise zu Drösels Tachostand hinzu.

Kosten

Die Vignette für die Schweiz haben wir noch vom Sommerurlaub, die ist in dieser Rechnung nicht enthalten.

Wat Wieviel
Internet        69,99 €
Tanken      546,84 €
Camping      525,40 €
Einkauf/Essen      855,34 €
Maut        59,60 €
Summe   2.057,17 €

 

4 Kommentare

  1. Irene Hinderkinck Irene Hinderkinck

    ihr habt ja wieder eine grandiose Tour und die Fotos sind umwerfend schön 👍😍Weiter noch einen schönen Urlaub.
    Liebe Grüße von Irene und Wish

    • Michael Hensche Michael Hensche

      Liebe Irene, vielen Dank für deinen Kommentar, und weißt du, was das Beste ist? Der Urlaub geht noch weiter 🙂
      Lieber Grüße Britta und Michael

      • Irene Hinderkinck Irene Hinderkinck

        toll,wie lange seid ihr unterwegs?

  2. admin admin

    Noch diese Woche, Samstag wollen wir wieder zuhause sein.

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