Hallo zusammen,
noch bin ich von meiner Arbeit freigestellt, sonstige Verpflichtungen können wir delegieren 🙂
Also ziehen wir nochmal los, obwohl der Wetterbericht kein besseres Wetter erwarten ließ als beim letzten Mal. Im Gegenteil, Sturmwarnung war angesagt. Egal.
Übersicht
Leider lässt sich Google nicht überreden, alle Wegpunkte in einer Karte darzustellen, es können maximal 10 Wegpunkte eingesetzt werden, deshalb ist die Übersicht drei Übersichten.
In diesen Grafiken seht ihr die Gesamtstrecke, die wir – beginnend an der Nordsee, über die Ostsee, in den wilden Osten und wieder zurück – gefahren sind. Laut Wegstreckenzähler 2025 Kilometer. Die von Google angezeigten KM Angaben sind nicht immer präzise.
Tag 1 – 21.02.2020 – Wuppertal > Haseldorf
Die Richtung ist wieder der Norden, ein Stück Nordsee, ein Stück Ostsee, so der grobe Plan, den wir nach knapp fünfstündiger Fahrt hinter Hamburg auf einem Parkplatz in Haseldorf beginnen. Ganz offensichtlich hat die Elbe hier noch vor Kurzem sehr hoch gestanden, alles ist voll von schwarzem Schlick und auf dem Deich liegen in einer langen Reihe Schilfhalme, die den höchsten Wasserstand anzeigen.
Hinter dem Deich befindet sich ein Sanitärhäuschen. Die Toiletten sind vorbildlich, die Trinkwasseranlage (und damit die Duschen) ist leider von Legionellen befallen, also Katzenwäsche im Drösel 🙂
Tag 2 – 22.02.2020 – Haseldorf > Büsum > St. Peter Ording
Ursprünglicher Plan ist ein Besuch in der Seehundstation Friedrichskoog mit Tagesziel Büsum. Da die Station wegen Umbauten geschlossen ist, fahren wir gleich weiter nach Büsum.
Büsum,
Hier haben wir mehrere Stellplätze ausgeguckt. Allerdings sind diese entweder noch geschlossen oder unserer Meinung nach für „keine“ Leistung zu teuer. Also suchen wir uns einen Parkplatz irgendwo in einer Straße und erkunden zu Fuß das Städtchen. Dort besuchen wir den Museumshafen und essen sehr lecker in einem Restaurant in der Einkaufsmeile. Danach zieht es uns weiter nach St. Peter Ording.
St. Peter Ording
In St. Peter Ording angekommen ist die Navigation etwas schwierig … weil O2 da oben wohl nicht so dolle ausgebaut ist und somit Google Maps nicht funktionert. Wir fahren dennoch verschiedene Parkplätze an, die uns nicht überzeugen und finden mitten im Ort wieder Internet und können somit etwas planvoller weitere Stellplätze anfahren. Aber auch hier sind viele noch geschlossen und auf den Parkplätzen ist häufig keine Übernachtung erlaubt. So entscheiden wir uns letztlich für einen großen Parkplatz nördlich, relativ nahe bei den Pfahlbauten der Restaurants „Silbermöwe“ und „Strandbar 54 Grad Nord“.
Bevor es dunkel wird, spazieren wir noch Richtung Strand und sehen die ersten der berühmten Pfahlbauten in der Dämmerung.
Tag 3 – 23.02.2020 – St. Peter Ording > Husum
Nach einer sehr stürmischen Nacht und einem gemütlichen Frühstück suchen wir einen Parkplatz in der Nähe der Seebrücke. Und obgleich es ja wahrlich noch keine Saison ist, ist doch Sonntag und viele Besucher suchen ebenfalls. Wir finden dann einen Platz, den wir allerdings mit Parkscheibe nur für eine Stunde nutzen dürfen. Das reicht aber, um einmal über die Seebrücke zum Wasser zu laufen. Waagerechter Regen, zum Glück nur leicht, begleitet uns dabei.
Die Stunde ist natürlich schnell vorüber, also ziehen wir weiter zum Parkplatz „Marktplatz„. Von hier aus ist es nur ein paar Schritte ins alte Dorf, vermutlich der ursprüngliche Ortskern. Pittoreske Häuschen, teilweise richtig alt, säumen die Straße.
Zu Mittag gibt es heute mal keinen Fisch sondern eine Roulade. Sehr lecker 🙂
Da das Wetter nicht wirklich besser wird, entscheiden wir uns für die Weiterreise nach Flensburg. Der dortige Stellplatz wird wieder keine Dusche haben, also stöbert Britta im Internet und schickt mich plötzlich von der Straße runter in Richtung Husum.
Husum
Hier finden wir einen Stellplatz, der zum Fischhaus Loof gehört. Der Platz selbst ist nicht sonderlich attraktiv, aber funktionell und wir können entsorgen, versorgen, duschen. Und letztlich entpuppt sich der Schwenk als Glücksfall, denn Husum ist ein hübsches altes Dorf mit Hafen und alten Speicherhäusern. In der Dämmerung sehr schön beleuchtet schlendern wir durch die Straßen und beehren unseren Vermieter zuletzt mit unserem Besuch in seinem Restaurant, wo wir ein leckeres Fischbrötchen als Abendessen nehmen.
Tag 4 – 24.02.2020 – Husum > Flensburg
Wir verlassen den Stellplatz, nachdem wir noch Wasser getankt und Grau-/Schwarzwasser entsorgt haben und verbringen den Vormittag in Husum, da es uns hier so gut gefällt. Auch bei Licht 🙂 Das Schifffahrtsmuseum ist einen Besuch wert, anschließend essen wir wieder bei Loof’s, bevor wir in Richtung Flensburg aufbrechen.
Ein Stellplatznachbar gibt uns noch den Tipp, in Rendsburg könne man wunderbar am Nord-Ostsee-Kanal stehen und dicke Pötte betrachten. Das kommt also auf den Plan.
Flensburg
Aber nach dem Essen geht es jetzt also nach Flensburg. Dort entscheiden wir uns für den großen Parkplatz mitten in der Stadt, da er kurze Wege in die sehenswerten Ecken der Altstadt und des Hafens verspricht. Und so ist es auch. Am Abend spazieren wir in die „Rote Straße“ mit ihren Hinterhöfen, in denen Kunstgewerbe, Handwerk, Süßwaren – alles in Manufakturqualität – verkauft werden.
Die Hauptstraße wird irgendwann nach 22:00 auch ruhiger und so schlafen wir gut.
Tag 5 – 25.02.2020 – Flensburg > Rendsburg
Am Morgen erkunden wir zunächst die Hafenanlagen, wo wir auch weitere Stellplätze sehen. Gegen diese hatten wir uns jedoch entschieden, weil es in die Innenstadt dann doch rund zwei Kilometer sind. Dann spazieren wir durch ein altes Viertel um die St. Jürgen Kirche mit wunderbaren Orginialhäusern der Seefahrer und begeben uns dann auf die andere Seite des Hafens. Hier laden Museumsschiffe und eine Museumswerft zum Verweilen ein.
Durch die Norderstraße geht es zurück, wir nehmen noch einen Kaffee und bewundern die Tradition, Schuhe über Leinen zu werfen, die über die Straße gespannt sind, bevor wir nach Rendsburg aufbrechen.
Zuvor machen wir jedoch noch einen kleinen Abstecher in den Scandinavian Park, wo wir Süßigkeiten für den Rest unseres Lebens kaufen. Was es alles gibt …
Rendsburg
In Rendsburg gibt es zwei Stellplätze direkt am Nord-Ostsee-Kanal. Wir entscheiden uns für den billigeren „am Kreishafen“ in der Nähe der Eisenbahnhochbrücke. Außer uns ist noch ein Wohnmobil da, später wird noch eines kommen. Alles ruhig also. Bei einem Kaffee genießen wir den Blick auf den Kanal, das Wetter ist wechselhaft, und immer wieder kommen dicke Pötte durch. Durch die Hafenarbeit und die Hochbrücke ist es etwas laut, aber das war zu erwarten, dennoch verbringen wir wieder eine erholsame Nacht.
Tag 6 – 26.02.2020 – Rendsburg > Puttgarden
Die sanitären Anlagen sind supersauber, die Entsorgungsstation ebenfalls, also wird einmal durchgefeudelt. Außerdem ist es erstmals sonnig und trocken, so dass auch Drösel ordentlich gelüftet wird.
Ziel ist heute Fehmarn, speziell Puttgarden, aber vorher besuchen wir noch das Meereszentrum Fehmarn in Burg. Dort sind viele Aquarien mit Tieren der tropischen Meere ausgestellt und wir finden es sehr beeindruckend. So große und vielfältige Korallen habe ich zudem vorher noch nicht gesehen.
Danach fahren wir nach Puttgarden und stellen uns dort auf den großen Westmolen Parkplatz in direkter Nähe der Scandlines Fähranleger.
Tag 7 – 27.02.2020 – Puttgarden > Fehmare
In Puttgarden hält uns nichts mehr, aber wir frühstücken ohne Eile. Heute steht ein Besuch im Fehmare auf dem Programm, einem Schwimmbad mit Sauna und Meerwasser-Wellenbad. Als wir losfahren teilt uns Google freundlicherweise mit, dass das Fehmare möglicherweise noch geschlossen sei, was sich nach Überprüfung als wichtiger und korrekter Hinweis bewahrheitet. Also verbummeln wir die Zeit, indem wir auf Fehmarn noch etwas herumcruisen.
Unser erster Stopp bringt uns zur Aussichtsplattform Westermakelsdorfer Huk, was sich als Glücksgriff erweist.
Die Anfahrt ist etwas abenteuerlich, auf Safari müsste man die großen Pfützen durchwaten, um die Tiefe zu ermitteln, aber wir sind zuversichtlich, dass sich keine größeren Überraschungen einstellen. Und so kommen wir sicher durch die Untiefen 🙂
Der Aussichtspunkt ist über einen mitten in den Dünen und ausnahmsweise hinter dem Deich gelegenen Campingplatz erreichbar. Sehr hübsch.
Wir tingeln weiter und vertreiben uns die Zeit, kaufen noch ein paar Dinge ein, bevor wir dann um kurz nach 13:00 Uhr den Parkplatz vom Fehmare ansteuern. Für Wohnmobile ist ein extra Bereich ausgeschildert, der normalerweise auch tageweise bezahlt werden muss. Aber wir haben Glück, vor der Saison ist er kostenlos.
Im Fehmare ist es sehr angenehm. Sieht aus wie frisch renoviert und so genießen wir die Sauna und das Bad mit herrlichem Ostseeblick.
Tag 8 – Fehmare > Grömitz
Am Morgen spazieren wir noch ein Stück durch traumhaften Sonnenschein am Südstrand entlang. Das ist dort ganz hübsch gemacht, nicht zu aufdringlich, wenn man von den unvermeidlichen Hotels absieht.
Einstieg zur Promenade
Sehr cool, und kannte ich bis dato auch nicht: eine Fahrradreparaturstation mit komplettem Werkzeug und Luftpumpe:
Da während der Nacht unsere Duo Control die Gasflasche umgeschaltet hat, kaufen wir noch in Burg eine neue, bevor wir weiter nach Grömitz fahren.
Grömitz
In Grömitz gibt es nördlich mehrere Stellplätze in direkter Nähe zu den Campingplätzen, aber da wir ja eher das Städtchen ansehen wollen, entscheiden wir uns für den Wohnmobilstellplatz in der Gildestraße. Der hat zwar eher Parkplatzcharakter, aber das ist uns heute egal. Da die Fahrzeit nicht gereicht hat, unsere Akkus anständig zu laden, wollen wir heute auch mal den Landstrom nutzen. Wieder haben wir Glück, an der Stromanschlussstelle sind sechs Steckdosen und auf mehreren ist noch Guthaben. So sparen wir sagenhafte 50 Cent. Der Stellplatz selbst kostet in dieser Zeit nur sechs Euro, bietet aber außer Ver-/Entsorgung und Strom auch nichts weiter.
Grömitz selbst ist eher touristisch und von Bauwerken der 70er geprägt. Die Promenade ist sehr lang und bietet unterschiedliche Geschäfte, Cafés und Restaurants, von denen aber viele noch geschlossen sind. Wir stellen wieder einmal fest, so richtig ist das nix für uns, wenngleich ich ja Seebrücken liebe 🙂
Zurück am Drösel ist dieser vollständig geladen und wir beschließen, dass wir morgen gleich weiterfahren.
Tag 9 – 29.02.2020 Grömitz > Travemünde
Der Tag beginnt regnerisch, aber wir wollen ja nicht mehr bleiben. So entsorgen wir und bunkern frisches Wasser, um anschließend an der Küste entlang – soweit möglich – in Richtung Travemünde zu fahren. Auf dem Weg durchqueren wir Sierksdorf, Haffkrug, Scharbeutz und den Timmendorfer Strand. Dabei stellen wir fest, warum wir dort noch nie Urlaub verbracht haben 🙂 Diese „Meilen“ sind einfach nix für uns, wenngleich jetzt im Februar alles recht beschaulich ist.
In Travemünde angekommen wollen wir eigentlich nur ein paar Stunden bleiben, aber es gibt keine Kurzparkertickets. Na dann, kaufen wir eben den ganzen Tag und bleiben die Nacht. Ist doch egal. Der Stellplatz Travemünder Landstraße ist offensichtlich noch relativ neu, ein gepflasterter Parkplatz mit Strom, Ver- und Entsorgung, nahe der Innenstadt und des Hafens.
Wir laufen einmal komplett durch den Hafen, entlang der Meile bis zum Leuchtfeuer an der Hafenmündung, zurück geht es durch die wunderschöne Altstadt.
Wieder im Hafen entscheiden wir uns für eine Zelt-Fischbude, in der wir drinnen sitzen können und bekommen für vergleichsweise kleines Geld frischen Fisch im Überfluss. Sehr lecker.
Nach dem nun notwendigen Verdauungsnickerchen suchen wir ein Café und werden in vermutlich DEM Café des Orts – Lichtblick – fündig. „Leider“ haben die hervorragenden, selbstgemachten Kuchen, und aus dem Vorsatz „heute wird nichts mehr gegessen“ werden zwei Stück Kuchen. Hmmm. Direkt gegenüber finden wir noch ein Outlet mit dänischen Klamotten, die gerade alle mit 50% Nachlass verkauft werden. Verd… obwohl wir nichts brauchen, kommen wir mit drei Jacken raus. Sowas aber auch. Schnell zurück zum Auto, gerade rechtzeitig, bevor es wieder zu regnen beginnt. Glück gehabt, denn ansonsten haben wir den Tag bei frühlingshaften 10 Grad fast schon geschwitzt 🙂
Tag 10 – 01.03.2020 – Travemünde > Schwerin
Vor einigen Jahren hatte ich beruflich häufiger in Schwerin zu tun und erinnere mich, dass Schwerin mir sehr gut gefallen hat. Und weil wir ja schon fast da sind, ist das unser nächstes Ziel. So langsam fühlen wir uns auch mal wieder bereit für eine Dusche, so suchen wir einen Stellplatz mit entsprechendem Angebot. Die innerstädtischen Plätze bieten wenig Komfort (sind gleichwohl sehr teuer), aber an der Marina Nord, etwas außerhalb, ist alles vorhanden. Jetzt im Winter stehen viele Schiffe auf dem Platz, aber im Sommer sind die ja im Wasser, da passen dann ein paar mehr Wohnmobile hin. So sind wir das einzige und genießen die Ruhe.
Allerdings ist die Stadt nicht mehr fußläufig erreichbar, also nehmen wir den Bus, der sonntags halbstündig in die Altstadt oder zum Schloss fährt.
Unserer fährt in die Altstadt, also beginnen wir dort und bummeln durch die zumeist hübsch restaurierten Sträßchen, wenngleich immer wieder auch „bedürftige“ Häuser dazwischen sind.
Der Weg führt uns – natürlich – zum Schloss mit seinem wunderbaren alten Baumbestand und Garten.
Im alten Kartoffelhaus essen wir regional und sehr lecker, setzen Bummel fort und nehmen wieder den Bus zum Stellplatz.
Dank des fast frühlingshaften Wetters heute eine sehr schöne Tour – kaum im Auto, pladdert es wieder 🙂
Tag 11 – 02.03.2020 – Schwerin > Waren (Müritz)
Ver- und Entsorgung sind in der Marina ohne tickende Münzuhr mal sehr entspannt, wir duschen gemütlich und erledigen alles, anschließend tuckern wir durch die wunderschöne ostdeutsche Landschaft, vorbei an vielen Seen, Richtung Warne (Müritz), das das touristische „Highlight“ der Region sein soll. Aber da wir uns ja noch vor der Vorsaison befinden, schreckt uns das nicht. Wir finden einen Parkplatz direkt im Hafen, wo wir mit herrlicher Aussicht direkt auf die Müritz stehen können – außer uns ist niemand da 🙂
Da wir hungrig sind, starten wir unsere Erkundungstour in Heinos Fischerstuw mit einer reichlichen Fischplatte – sehr lecker – und flanieren anschließend durch den sehr hübschen Ort. Eine liebevoll restaurierte Altstadt mit bunten Häusern lädt zum entschleunigten Bummeln ein.
Zurück am Auto bummelt Britta weiter, ich mache mir einen Kaffee und genieße die Aussicht.
Tag 12 – 03.03.2020 – Waren (Müritz) > Rostock
Am morgen besucht uns der Parkplatz Angestellte und gibt uns ein paar Tipps zur Kurtaxe und ist entspannt ob unserer Abfahrtszeit. Also tingeln wir nochmal in die Stadt und gönnen uns ein gutes Frühstück im Altstadt-Café. Nicht ganz ohne Hintergedanken … gibt es doch kein WC am Parkplatz …
Aber dann geht es los Richtung Rostock. Weil es auch dort keinen Stellplatz mit sanitären Anlagen gibt, stellen wir uns einfach in die Nähe des Zentrums auf den Parkplatz am Stadthafen.
15 Euro wollen in Münzen eingeworfen werden, alternativ können wir per Park-App bezahlen. Aber da wir dann keinen Zettel im Fenster haben, setzen wir unsere Münzsammlung ein, die wir immer für die diversen Automaten (Wasser, Klo und eben Parkautomat) parat halten.
Anschließend spazieren wir durch die Innenstadt, die viele Gesichter zeigt. Alte und neue Bauwerke, die Uni mitten im Zentrum mit dem „Brunnen der Lebensfreude“ der wohl nicht von Anfang an begeisterte, sondern zunächst als „Pornobrunnen“ verschrien war 🙂
Wir sehen eine Kirche, deren Dachbereich drei Stockwerke hoch mit Wohngebäuden bebaut wurde, Richtung Hafen finden wir viele modern Bauten, die an den Düsseldorfer Medienhafen oder die Hamburger Hafen City erinnern.
Da das Wetter regnerisch und kalt ist, wärmen wir uns bei einem Tee wieder im Drösel auf, bevor wir abends noch einmal losziehen, um eine Pizza zu essen. An dem Tag haben wir unser Pensum also redlich erlaufen.
Tag 13 – 04.03.2020 – Rostock > Warnemünde > Hitzacker
Unser nächstes Ziel soll Lüneburg sein, irgendwie müssen wir ja mal wieder in Richtung Heimat kommen, um nicht am Ende eine langweilige Monsterstrecke fahren zu müssen. Aber zuvor wollen wir noch in Warnemünde „dicke Pötte“ gucken, auch die Stadt selbst soll sehenswert sein. Und das ist sie. Einerseits bietet sie den großen Hafen mit den Werften, wo Schiffe für Flusskreuzfahrten gebaut werden, genauso aber Teile von großen Kreuzfahrtschiffen – die sollen mal bis 9.000 Gäste transportieren. Irre. Erfahren haben wir diese Infos während einer Hafenrundfahrt, die wir uns gleich zu Beginn gönnen.
Ansonsten ist Warnemünde ein schmuckes, kleines Hafenstädtchen, natürlich ganz auf Touristen eingestellt, aber da wir ja gerade Anfang März haben, ist es doch vergleichsweise beschaulich, auch wenn schon viele außer uns unterwegs sind.
Eine Bootsfahrt macht bekanntlich hungrig, aber heute wollen wir mal keinen Fisch, eine Bratwurst auf der Hand ist gerade richtig.
Aber Achtung! Jede auf der Hand getragene Speise will beschützt werden, denn überall lauern die „Späher“, also Möwen auf der Suche nach Futter. Und gleich neben uns klauen sie ein Eis aus der Hand, gegenüber wirft jemand wutentbrannt den nicht geklauten Rest seines Brötchens hinter den Möwen her. Die sind aber trotz ihrer Größe auch erstaunlich wendig 🙂
Auf dem großen Parkplatz hätten wir für den Preis auch gleich übernachten können, aber auch hier gibt es keine sanitären Anlagen, und so langsam wollen wir mal wieder duschen. Also weiter im Text.
In der groben Richtung Lüneburg liegt irgendwo Dömitz und verspricht gleich zwei Stellplätze mit allem Komfort. Lauschig gelegen an der Elbe, also mit Hoffnung auf eine schöne Aussicht. Nachdem wir den Platz trotz Internet-Diaspora endlich finden: Pustekuchen … beide geschlossen. Das stand so nicht zu lesen. Nuja, der nächste Platz in Dannenberg … geschlossen. Hm. Also, wieder keine Dusche? Der nächste Stellplatz, wo wir wenigstens entsorgen können, liegt in Hitzacker, und da es „nur“ ein Parkplatz ist, ist er auch geöffnet. Wie Britta aber herausfindet, gibt es in 250m Entfernung doch öffentliche Duschen, also werden wir das morgen gleich probieren. Zudem soll das Dorf einen Blick wert sein.
Rostock, Warnemünde -> Hitzacker, 210 KM
Tag 14 – 05.03.2020 – Hitzacker > Lüneburg
Tatsächlich erweist sich Hitzacker als Glücksgriff. Nicht nur sind die sanitären Anlagen prima, das Dörfchen ist wunderschön. Auf einer Elbinsel gelegen bildet sich die Altstadt durch kleine Gassen mit Fachwerkhäusern, in denen viel Kunsthandwerk, alternatives in Sachen Mode oder Ernährung, aber vor allem trotz aller Beschaulichkeit lebendiges Treiben den Eindruck prägt.
Direkt daneben absolute Stille an den Elbauen. Herrlich. Wir genießen den Bummel, erwerben eine Fahrradvase und beschließen den Hitzacker-Tag bei einem Schinkenbrötchen an der Elbe.
Lüneburg
Anschließend fahren wir die restlichen Kilometer bis Lüneburg, dort gibt es einen großen Stellplatz „Sülzwiesen“ in direkter Nähe zur Altstadt. Hier machen wir erst einmal eine kleine Pause bei einem leckeren Stück Kuchen, das wir aus Hitzacker mitgebracht haben und spazieren dann in Richtung Innenstadt.
Und wenn uns Hitzacker mit seinen vielen historischen Häuschen schon beeindruckt hat, so toppt Lüneburgs Altstadt das nochmal mit seinen kleinen und großen gepflasterten Straßen, alten und neuen Backsteingebäuden und viel Fachwerk, großteils liebevoll restauriert.
Tag 15 – 06.03.2020 – Lüneburg
Heute regnet es wieder. Nach einer kurzen Beratschlagung während des Frühstücks entscheiden wir: Museumstag! Wir besuchen das Rathaus und das Salzmuseum, jedesmal mit einer Führung. Und so lernen wir etwas über Lüneburgs Geschichte, sehen das – wirklich sehenswerte – Rathaus, das mal so ganz anders als die „üblichen“ Schlösser und Burgen ist. Unbedingt machen, wer mal hier ist.
Genauso das Salzmuseum, das die Geschichte des Salzes erzählt, dem Lüneburg seinen Reichtum als Hansestadt verdankte und noch bis 1980 Salz produzierte, bis es dann unwirtschaftlich wurde.
Tag 16 – 07.03.2020 – Lüneburg -> Rinteln
Heute ist sozusagen Abschlussgammeln. Wir gehen gleich morgens um 10:00 in die Therme SaLü und lassen uns drei Aufgüsse verpassen. Gegen 17:00 Uhr beginnen wir dann die Heimfahrt, damit morgen nicht langweilige 4 Stunden Autobahn notwendig sind.
In Rinteln habe ich einen kostenlosen Stellplatz an der Weser gefunden, den finden wir auch gut, aber wir essen nur noch zu Abend und dann ins Bett.
Tag 17 – 08.03.2020 – Rinteln -> Wuppertal
Britta schaut sich im Internet Rinteln an und liest von einer historischen Altstadt. So bauen wir also vor der endgültigen Heimfahrt noch einen Spaziergang durch die Altstadt ein und sind wieder begeistert von den teils aufwändig restaurierten Fachwerkbauten. Auch diese Altstadt lässt über die Straßennamen die ursprüngliche Bedeutung ahnen und bildet einen angemessenen Abschluss unserer Urlaubsreise.
Die anschließende Heimreise verläuft ohne Zwischenfälle 🙂
+++ Ende +++