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Drei Leute, vier Länder – Familienrundreise ’22

Hallo zusammen,

unser diesjähriger Familienurlaub geht in den Süden. So gerne wir ja den Norden mit Nord- und Ostsee bereisen – diesmal leitet uns die Hoffnung, bei sommerlichen Temperaturen auch mal zum Baden ins Wasser steigen zu können.
Österreich – Italien (mit einer Stippvisite in Venedig) – Schweiz, das ist der Plan. Da unser Drösel bekanntlich für drei Personen eher eine Notunterkunft darstellt, wollen wir an drei Standorten länger verweilen, so dass Julia ihr Zelt aufschlagen kann. Ein paar Übernachtungen auf der An- und Abreise oder in Venedig werden wir mit dem Notbett schon hinkriegen.

Freitag, 3.6.22 – 457 KM bis Nürnberg/Feucht

Wuppertal - Nürnberg/Feucht
Wuppertal – Nürnberg/Feucht

Wir starten Freitag um 17:00 Uhr gleich nach der Arbeit. Es ist Pfingstwochenende und wir wissen, die Strecke wird voll. Also nicht zu früh los, in den Abend fahren, um am nächsten Morgen recht früh wieder zu starten. So die Idee.
Es geht leidlich voran, gegen 23:00 haben wir keine Lust mehr und suchen uns einen stillen Platz zum Übernachten. In Feucht bei Nürnberg zeigt Park4Night eine Möglichkeit. Als wir dort eintreffen, begegnet uns eine größere Menschenmenge, die wie in einem schlechten Zombiefilm über die Straße verteilt, mit Getränkeflaschen bewaffnet, scheinbar unkontrolliert auf uns zu wankt, so dass wir schnellstmöglich weiterfahren. Irgendwo finden wir eine große Parklücke in einem Wohngebiet und bauen das Bett.
Als wir zur Ruhe kommen, stellen wir fest, dass wir mit schlafwandlerischer Sicherheit ganz in der Nähe einer Partylokation stehen. Lichter irren durch den Himmel, Bässe wummern und Mengen grölen. Aber egal, wir sind müde und schlafen ein, wenngleich uns die Nacht hindurch immer wieder mal Heimkehrer passieren.

Samstag, 4.6.22 – 505 KM bis Camping Arneitz

Nürnberg - Camping Arneitz
Nürnberg – Camping Arneitz

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6 Uhr. Wir frühstücken mit frischem Kaffee (Kaffeemaschine sei Dank), packen zusammen und starten zur zweiten Etappe. Google meint, wir werden unser Ziel, Camping Arneitz, gegen 12:00 erreichen. Ob das trotz anderslautender Stauprognosen passt? Natürlich nicht … Tatsächlich ist die Fahrt sogar noch deutlich ätzender als angenommen, es geht sozusagen die meiste Zeit nur im Schritttempo voran. Und dann haben wir noch das zweifelhafte Glück, dass wir kurz vor dem Tauerntunnel auf der A10 mit großen STOPP-Warnungen angehalten werden. Tunnel gesperrt. Na super.

Tunnel gesperrt - aber das Panorama passt :)
Tunnel gesperrt – aber das Panorama passt 🙂
Fröhliche Staugespräche in herrlicher Landschaft
Fröhliche Staugespräche in herrlicher Landschaft

Aber wir haben dann doch noch Glück im Unglück, Ursache ist „nur“ ein LKW mit einem Reifenplatzer, so dass die Sperrung nach einer Stunde aufgehoben wird und wir den Rest der Strecke vergleichsweise entspannt schaffen und gegen 16:15 eintreffen.

Anreisepanorama
Anreisepanorama
Bitte anmelden
Bitte anmelden

Camping Arneitz ist ein relativ großer Campingplatz. Wie schon in Kroatien bekommen wir einen Stellplatzplan und dürfen unseren Platz selbst aussuchen, was uns auch gelingt. Schön gelegen, schattig unter Kiefern, stellen wir das Zelt auf, packen die Stühle raus und um 17 Uhr haben wir es dann geschafft: Kaffee. Ankommen. Runterkommen.
Wir haben 30 Grad, das mit dem Baden könnte also klappen 🙂
Leider haben wir beim Aussuchen des Platzes nicht bemerkt, dass wir uns direkt neben zwei Familien befinden, die sich viel zu erzählen haben und dazu ihre Klimaanlage laufen lassen. So ziehen wir nochmal um auf einen besseren Platz.
Soviel sei verraten – den behalten wir 🙂

Blick von unserem Platz zum See
Blick von unserem Platz zum See

Sonntag – Montag, 5.-6.6.2022

An diesen beiden Pfingsttagen ruhen wir einfach aus. Der See ist blau, das Wasser hat Trinkwasserqualität, und so genießen wir ein Bad im kühlen Nass oder chillen einfach vor uns hin. Urlaubsziel Müßiggang: Check!

Badespaß
Badespaß

Ein kleiner Spaziergang entlang der Straße ist nicht besonders reizvoll, führt uns aber zu einer Eisdiele mit herrlichem Eis. Sonst ist da nichts, was (in fußläufiger Entfernung) lohnt.

Yammi
Yammi

Neben dem Nichtstun beginnen wir mit der Planung der weiteren Reiseroute. Wann wollen wir in Venedig sein? Welcher Campingplatz wird es danach? Wir werden sehen.

Dienstag – Mittwoch, 7.6.-8.6. – 261 KM bis Venedig

Camping Arneitz - Venedig
Camping Arneitz – Venedig

Wir stehen um 7:00 auf, weil für den Morgen Regen angesagt ist. Zwar erst für 11:00 Uhr, aber wir wollen auf Nummer sicher gehen, um das Zelt trocken packen zu können. Und so geschieht es. Wir frühstücken in Ruhe, entsorgen, bezahlen und verabschieden uns von den wirklich freundlichen Campingplatzbetreibern, die uns noch ein paar Schogis mit auf die Reise geben.

Im Hofer (so heißt Aldi in Österreich) stocken wir den Proviant auf, an der nahegelegenen Tankstelle tanken wir neben Diesel das erste Mal auch AdBlue von der Zapfsäule. Auch ganz schön teuer geworden, das Zeug. Unterwegs beginnt es pünktlich um 10:55 zu regnen, aber wir kommen weitgehend staufrei gegen 13:30 am Camping Venezia Village an.

Es gibt rund um Venedig mehrere Stell- und Campingplätze. Der für uns wichtigste Tipp kam von einem lieben Arbeitskollegen, denn der machte uns darauf aufmerksam, dass wir aus der Ecke (wo eben besagter Campingplatz liegt) mit Bus und Bahn sehr günstig nach Venedig kommen. Von den anderen Plätzen müsse man teuer per Schiff reinfahren. Also fiel unsere Wahl eben auf Venezia Village und das ist echt eine Empfehlung wert. Die Anlage ist sehr gepflegt, die Sanitäranlagen so ziemlich die besten, die wir in unseren drei Jahren gesehen haben und die Parzellen sind häufig von Hecken umgeben, so dass man trotz relativer Nähe recht privat steht. Mit 36 Euro für 3 Personen in direkter Nähe zur Altstadt ist der Platz auch nicht zu teuer.

Freie Platzwahl im hinteren Teil des Campingplatzes
Freie Platzwahl im hinteren Teil des Campingplatzes

Wir checken und richten uns also ein und weil es noch so früh ist empfehlen unsere Nachbarn, wir sollten doch einfach schon heute reinfahren, Venedig am Abend sei auch wunderschön. Gesagt – getan. Es ist sehr schwül, für ca. 18:00 ist ein Schauer angesagt, so nehmen wir die Regenjacken mit. Unsere Bustickets kosten 3 Euro pro Person für Hin- und Rückfahrt, und ohne Suche finden wir die Bushaltestelle. Von dort sind wir wenige Minuten später im Getümmel.

Nr. 5 und Nr. 19 brauchen 10 Minuten
Nr. 5 und Nr. 19 brauchen 10 Minuten

Wir haben die „üblichen“ Ziele in Venedig, die wohl jeder Tourist beim ersten Besuch sehen möchte: die Seufzerbrücke, Rialtobrücke, den Markusplatz mit Campanile, Markusdom und Dogenpalast.

Und was soll ich sagen? Wir sind restlos begeistert von dem Flair dieser Stadt. Sicher haben wir Glück, dass aufgrund des angesagten Wetters und vermutlich auch, weil Pfingsten gerade vorbei ist, nicht so viele Menschen wie befürchtet in der Stadt sind. Wir schlängeln uns den Hinweisschildern (und Google Maps) folgend durch die Gassen und sind fasziniert, dass es überhaupt keine „Hauptstraße“ gibt, sondern alle Menschen diesen verwinkelten Weg gehen. Wie mag das gehen, wenn es voll ist?

Wir bewundern die allgegenwärtigen Souvenierläden mit ihren immer gleichen Massenprodukten.

Erste Begegnung mit den allgegenwärtigen Kaufmichs
Erste Begegnung mit den allgegenwärtigen Kaufmichs
Für zum Mitnehmen gegen kleines Geld
Für zum Mitnehmen gegen kleines Geld

Aber genauso finden wir die verstreut vorhandenen Geschäfte, die die für Venedig so typischen Masken von Hand fertigen, was teilweise sogar direkt im Laden geschieht.

Masken verleihen dem Träger Charme, Mystik und Gleichberechtigung
Masken verleihen dem Träger Charme, Mystik und Gleichberechtigung

Weiter geht es durch teils sehr enge Gassen und wir können ein paar schöne Aufnahmen vom regennassen Venedig machen.

Einige Gassen sind spooky
Einige Gassen sind spooky
Farbklecks im Regen
Farbklecks im Regen
Eine wartet draußen
Eine wartet draußen

Diese beiden fallen mir gleich ins Auge, die müssen einfach auf’s Bild:

Diese Schuhe!
Diese Schuhe!

Immer wieder finden sich auch „ganz normale“ Geschäfte für den täglichen Bedarf oder ein von außen kaum als solcher zu erkennender Supermarkt. Ein Gewürzladen macht aus seiner Ware kleine Kunstwerke.

Gewürze nicht einfach nur auf einem Haufen
Gewürze nicht einfach nur auf einem Haufen

Dann liegt die Rialtobrücke vor uns und wir reihen uns in die Warteschlange derer ein, die den typischen Blick auf den Canale Grande fotografieren möchten, am liebsten mit sich selbst davor. Wir machen da keine Ausnahme.

Rialtobrücke im Regen
Rialtobrücke im Regen

Etwas später öffnet sich der Markusplatz vor uns und nimmt uns mit seinen mächtigen Gebäuden gefangen. Hier verweilen wir etwas länger.

Markusplatz und ein paar "must haves"
Markusplatz und ein paar „must haves“
Wer kennt diesen Anblick nicht...
Wer kennt diesen Anblick nicht…

Am Wasser entlang entpuppt sich der Regen aus fotografischer Sicht als absoluter Glücksfall. Die Wolken und die Abendsonne tauchen alles in weiches Licht, und blauer Himmel ist doch eher langweilig 🙂

Bestes Fotolicht
Bestes Fotolicht

Überall finden wir Kunstobjekte von der diesjährigen Biennale die es erlauben, die wohl teuerste Yacht, die wir je gesehen haben zum Hintergrund werden zu lassen.

Vorn Kunst - hinten Reichtum
Vorn Kunst – hinten Reichtum

Fasziniert sind wir von den „unfertigen“ Voyageurs, Figuren von Bruno Catalano. Als wir uns dieser Skulptur von der Seite näherten, dachte ich zunächst, dass sie im richtigen Abstand durch Überlagerung als vollständige Person sichtbar würde. Tut sie aber nicht. Die soll so 🙂

Sie stellen Emigranten dar, die auf ihrer Reise einen Teil von sich zurücklassen. Wikipedia „The Travellers“.

Bruno Catalnos "unfertige" Figuren
Bruno Catalanos Voyageurs – „unfertige“ Figuren

Auf dem Rückweg suchen wir eine Toilette, finden aber nur eine, die um 18:00 schon geschlossen hat. Da wir auch Hunger verspüren versuchen wir eine Gaststätte zu finden, die keine völlige Touristenfalle ist. Aber woran wollen wir das festmachen? Wir finden ein Preisschild mit halbwegs humanen Preisen für Pizza und Pasta, und weil das Restaurant sehr pittoresk direkt an einem kleinen Kanal liegt, zudem der Anquatscher wirklich gut, äh, freundlich ist, gehen wir hinein. Noch ist kein Platz frei, so sollen wir zunächst drin warten und bekommen zur Überbrückung jeder ein kleines Glas Wein kredenzt. Das ist doch wirklich freundlich. Natürlich fragen wir uns, ob das später auf der Rechnung auftaucht (tut es nicht).

Als wir unseren Platz bekommen, wählen wir Pizza und Lasagne. Preis/Leistung ist, sagen wir mal, so, dass wir lernen, wie verhältnismäßig günstige Preise durch minimalen Wareneinsatz doch wieder eine Gewinnmaximierung darstellen. Wir nehmen das Ganze mit Humor, auf den „besten Café in Venedig“ verzichten wir jedoch dankend.

Wer nach Venedig kommt, sich nicht auskennt und glaubt, er sei schlau und könne irgendwie drumherum kommen … na, der muss zumindest früher aufstehen als wir 😀

Die Lichter gehen an, es wird ruhiger und wir genießen diese besondere Stimmung.

Still ruht der Kanal
Still ruht der Kanal
1001 mal fotografiert, nur noch nicht von jedem
1001 mal fotografiert, nur noch nicht von jedem

Mit diesem Bild vom Canale Grande kehren wir gegen 22:20 zurück zum Drösel. Wir sind in gut 4 Stunden etwas über 10 KM gelaufen und jetzt rechtschaffen platt.

Am nächsten Morgen …

… schlafen wir aus. Wir haben kein Ziel, müssen nichts „schaffen“, sondern wollen diesmal einfach das Leben tagsüber „atmen“ und so die Stadt auf uns wirken lassen. So passiert, was passieren muss … das eine oder andere mehr oder weniger sinnvolle Mitbringsel kaufen wir ein. Es ist wie erwartet voller als am Vorabend, aber zum Glück noch sehr erträglich. Überall wuseln die Wassertaxis, die Gondoliere bewegen ihre Kundschaft gemächlich über das Wasser, geschäftige Menschen wechseln sich mit orientierungslosen Touris ab und unser Essen ist diesmal wirklich schmackhaft.

Die Temperatur in den schattigen Gassen ist sehr erträglich, ein leichter Wind weht, und auch wenn wir am Ende wieder 10 km geschlendert sind, wieder kaputt sind, ist es ein rundum gelungener, toller Tag.

Somit ist unsere Venedig Stippvisite ein voller Erfolg.

Donnerstag, 9.6. – 112 km bis Holiday Village Florenz

Venedig - Camping Florenz
Venedig – Camping Florenz

Holiday Village Florenz ist der Campingplatz, den ich während der Reiseplanung ausgeguckt hatte. Wir haben keine Ahnung von italienischen Campingplätzen: Julia liebt es etwas komfortabler, ein Restaurant sollte er haben und am Wasser liegen. Das Ganze so weit im Süden, dass es möglichst schon warm ist … die Papierform des Platzes liest sich eigentlich ganz gut. Per E-Mail versuchen wir herauszufinden, ob noch Plätze frei sind. Dafür haben wir uns auch den Plan heruntergeladen.
Die uns passend scheinenden sind nicht mehr verfügbar, aber die preisgünstigen gibt es reichlich. „Marie“, mit der wir schreiben, ist unsicher, ob die ca. 50 qm großen Plätze für unseren Kasten und ein Zelt reichen. Also fahren wir einfach früh los und schauen selbst vor Ort.

Nach zwei Stunden lustiger Fahrerei über mautfreie Straßen, auf denen wir die einzig Doofen sind, die sich an Geschwindigkeitsvorgaben halten, treffen wir am Platz ein.

Camping Hotel Village Florenz
Camping Hotel Village Florenz

Wir dürfen uns wieder einen Platz suchen und parken auf Sandboden im Pinienwald, bevor wir den Platz ausführlicher erkunden. Es ist regnerisch, 20 Grad „kühl“, und so ist alles etwas trist. Macht aber einen vernünftigen Eindruck. Wir nutzen das trübe Wetter einfach zum Ausruhen. Venedig war doch anstrengend.

Die Nachbarn sind unterschiedlich lebhaft und wir gewöhnen uns an die neuen Geräusche. Aber irgendwann zwischen 22:00 und 23:00 Uhr wird es ruhig.

Freitag, 10.6. – Ravenna und zurück

Camping Florenz - Ravenna
Camping Florenz – Ravenna

Die Tauben wecken mich am frühen Morgen. Sie balzen lautstark. Und die ganze Nacht haben sie laut und vernehmlich fette Haufen auf unser Dach gek… Nach dem zweiten Kaffee schauen wir, was der Markt an Brötchen anzubieten hat und sind mit unserer Wahl ganz zufrieden. Entgegen der Vorhersage ist das Wetter immer noch trüb, ab und zu regnet es ein wenig. So spazieren wir erstmal raus in und durch den kleinen „Ort“. Auch der sieht bei trübem Wetter noch nicht sehr einladend aus, und dank der Vorsaison sind noch nicht alle Belustigungsgeschäfte in Betrieb.

Pat und Patachon
Pat und Patachon
Vergnügen eingemottet
Vergnügen eingemottet

Zurück im Drösel überlegen wir, dass trübes Wetter doch ideal für Städtebesuche sind, zumal Britta und Julia bereits recherchiert haben, dass Ravenna für Mosaike berühmt sei und über eine stattliche Anzahl alter Trümmer verfüge, die damit verziert seien. Also Kaffeemaschine verpackt, Markise eingerollt, Kabel abgesteckt und los.

Der erste Parkplatz ist voll, aber der nächste passt: Parcheggio della Resistenza. Camper dürfen für 2,25 Euro 24 Stunden dort stehen. Aber, wichtig: in Ravenna ist Übernachten und Essen in WoMos bei Strafe verboten!.

Der Platz liegt ideal, ist 10 Minuten von der ersten Sehenswürdigkeit entfernt – der Basilica di San Vitale.

Erster Eindruck und Tickets kaufen
Erster Eindruck und Tickets kaufen

Die vielen Touristen deuten an, dass wir richtig sind. Wir haben gelesen, dass es ein Ticket gibt, mit dem wir mehrere der Sehenswürdigkeiten ansehen können. Und so machen wir das. Spannend ist, dass wir einen Zeitplan bekommen. Hier in die Basilica di San Vitale dürfen wir 5 Minuten rein, und zwar genau JETZT. Dann würden wir es schaffen, gegen 15:00 am Battistero Neoniano zu sein, wo wir dann wieder 5 Minuten verbringen dürfen. An den anderen gibt es (heute) innerhalb der Öffnungszeiten keine zeitliche Beschränkung. Aha.

Ticket mit Zeitplan
Ticket mit Zeitplan

Aber gut. Mit nicht zu vielen Freiheitsgraden und einem Stadtplan ausgestattet ist unser Weg klar und wir klappern die Stationen ab. Wir verstehen dann auch, warum uns teils nur 5 Minuten zugestanden werden. Die reichen schließlich aus und jetzt, wo es nicht sehr voll ist, müssen wir auch wenig anstehen. Aber wie das in der Saison aussieht, malen wir uns lieber nicht aus.

Ich verschone euch hier weitgehend mit Handybildern von Mosaiken und alten Gemäuern, bei Interesse schaut euch die Orte in der Wikipedia an, da sind sicher bessere Bilder zu finden. Aber ein paar Eindrücke von den Straßenzügen bekommt ihr. Na gut, und ein Mosaik muss sein. Da es am Boden eingebracht ist, kam ich nah genug, so dass auch das Handybild die Details sichtbar macht.

Fußbodenmosaik - Basilica di San Vitale
Fußbodenmosaik – Basilica di San Vitale

Da gugscht
Da gugscht

Werben auf dem Hinweg noch überall Restaurants um uns, als wir noch keinen Hunger haben …

La dolce Vita
La dolce Vita

… so sind sie auf dem Rückweg plötzlich alle geschlossen. Wieder was gelernt.

Gibt nix mehr zu Essen
Gibt nix mehr zu Essen

Zum Glück ist die unscheinbare Bude, die uns direkt an unserem Parkplatz schon aufgefallen ist, geöffnet. Und laut Google gibt es dort im „Lo Spuntino“ die besten Piadina der Stadt. Piadina sind regionale Fladenbrote aus Weißmehl, Olivenöl und Salz, die auf der Platte gebacken werden. Dann kommt ein Belag drauf, Schinken oder Salami und Käse, beispielsweise, um dann nochmal gemeinsam kurz weitergebacken zu werden.

Und sie sind wirklich lecker. Dazu kommt, dass wir 12,50 Euro für drei Stück plus drei Getränke bezahlen. Also so viel wie für eine dünn belegte Pizza in Venedig 🙂

Best Piadina in Town
Best Piadina in Town

Inzwischen ist es – wie vorhergesagt – auch um 28 Grad warm, so dass wir uns wieder in Richtung Campinplatz begeben, um dort das erste Mal in die Adria zu hüpfen.

Und … was wir noch bemerken: nach der Arbeit kommen reichlich Einheimische für das Wochenende, dazu verschiedene Camper aus aller Herren Länder. So wird es voll. Und laut. Sehr laut. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist es 23:40 und der eine oder die andere dämpft dann doch mal seine/ihre Stimme. Aber wirklich Ruhe … mal gucken, ob/wann die einkehrt :/

Samstag, 10.6. – Chilltime

Hach ja. Wie war das nochmal? Italienisches Flair? Das ist unsere Erinnerung an einen lange zurück liegenden Urlaub auf Formentera, der im Prospekt mit diesen Worten beworben wurde. Was wir seinerzeit mit Terrakotta und mediterranem Klima assoziierten, erwies sich als „90% Italiener“ mit entsprechendem Animationsprogramm. Für die wenigen deutschsprachigen Gäste gab es ein eigenes Eck. An unserem Bungalow kreuzten sich zwei Wege vom/zum Strand, an dem sich die Gäste laut palavernd verabschiedeten. Daran erinnern wir uns, als die Dauercamper ihre Zelte öffnen und sich sehr laut sehr viel zu erzählen haben. So geht das den ganzen Samstag auch wieder bis spät in die Nacht. Aber das ist wohl normal und nur für uns ungewohnt.

Ich werde auf alle Fälle von meinem vergessenen Wecker um 6:00 geweckt und nutze die Gelegenheit, ein paar Fotos vom Strand im Morgenlicht zu machen.

Die Bar am Strand
Die Bar am Strand
Die ganze Pracht
Die ganze Pracht
Beliebte Hochzeitslokation?
Beliebte Hochzeitslokation?

Am Abend zuvor war hier eine Hochzeit mit Livemusik, eine tolle Sängerin, die den Gästen ordentlich einheizte. Schöne Stimmung, gute Musik.

Noch nix los
Noch nix los
Ruhe vor dem Sturm
Ruhe vor dem Sturm

Ansonsten verbringen wir den Tag am Pool, am Strand und machen wieder einen kleinen Spaziergang ins Örtchen, um die Gelateria auszuprobieren. Sehr lecker!

Am Abend nehmen wir noch einen Drink und Snack an der Bar, wieder ist eine Hochzeitsgesellschaft zugegen, und wieder gibt es tollen Live-Gesang dazu. Allein die Mücken sind etwas lästig und ein riesiger Käfer landet neben Julias Snack und jagt ihr einen gehörigen Schrecken ein.

Zurück am Drösel verarzten wir meine Stiche, offensichtlich habe ich die für alle eingesammelt.

Sonntag, 12.6. – Brittas 60. Geburtstag

Zu diesem Anlass gibt es statt schnöder Brötchen Rührei mit Speck. Wenn das kein Auftakt für einen runden Geburtstag ist 🙂

Ansonsten ist Britta den Tag über mit Glückwünschen aller Art beschäftigt, abends gibt’s die Pizza am Platz – sehr lecker! – und ansonsten ist der Tag chillig.

Montag, 13.6. – Nix los und ein Eis

Damit ist für den Tag alles gesagt.

Allerdings entscheiden wir, dass wir die Strecke bis in die Schweiz nach Luzern halbieren möchten. Die Entscheidung fällt auf den Comer See und ich verbringe geraume Zeit damit, Campingplätze zu recherchieren. Die scheinen überwiegend, sagen wir mal, schon lange zu existieren. So lange, dass sie häufig noch Stehklos haben. Nur die Älteren mögen wissen, was das ist. Ich selbst habe die beim Schüleraustausch in Frankreich kennengelernt. Was gut 40 Jahre her ist.

Wir essen noch ein wunderbares Eis in der Gelateria und beschließen damit den letzten Abend.

Dienstag, 14.6. – 333 km bis zum Comer See, Camping Green Village

Halber Weg in die Schweiz - Lago di Como
Halber Weg in die Schweiz – Lago di Como
Letztes Frühstück
Letztes Frühstück

Beim Frühstück telefoniere ich verschiedene Campingplätze am Comer See durch, die laut Beschreibung nicht nur Stehklos haben sollen. Gar nicht so einfach. Einige gehen gar nicht erst dran, legen wieder auf oder sind schlicht belegt. Aber Camping & Residence Green Village im Norden hat noch ein Plätzchen für zwei Nächte. Und während ich meinte, wir hätten nur einen kleinen Campervan von 6,40 m meint die Dame an der Rezeption, oh, das sei aber groß. Oops? 🙂

Wir entsorgen die diversen Tanks, bezahlen und suchen uns noch einen Supermarkt, um unsere Vorräte aufzuforsten, bevor wir gen Norden starten. Die Anreise finde ich etwas stressig, weil Maps nicht immer eindeutig ist, und bei den Mautstrecken habe ich wenig Lust, falsch abzubiegen. Zudem kriege ich Android Auto nicht überredet, trotz eingeschalteter Scheinwerfer den hellen Tagmodus zu nutzen, so dass ich mit Sonnenbrille fast nichts auf dem Display erkennen kann. Aber mit Julias Unterstützung kommen wir glücklich an.

Sogleich stellen wir fest, warum unser Fahrzeug „groß“ ist: die Sträßchen und Wege sind echt schmal.

Da kommen wir runter
Da kommen wir runter
Alte Anlage mit vielen Dauercampern und engen Straßen
Alte Anlage mit vielen Dauercampern und engen Straßen

Wir dürfen zwischen zwei Plätzen wählen und Julia entscheidet sich schnell für den Platz in zweiter Reihe zum See; der andere ist in der Nähe des Waschhauses, wo wir Geschirrgeklapper erwarten. Ich brauche ein paar Züge, um Drösel passend zu stellen, so dass wir auf dem Fleckchen Auto, Markise und Zelt unterbringen, aber wir haben gutes Wetter und der schöne See lockt, so dass wir uns auch gleich in die Fluten stürzen.

Reingezirkelt
Reingezirkelt

Die Wasserqualität ist nicht so edel wie im Faaker See, es ist etwas grün, aber die Duschen am Ufer sorgen für Ausgleich.

Ausgang vom Campingplatz
Ausgang vom Campingplatz

Wir machen uns mit dem ortsansässigen Getier bekannt und genießen die letzten Sonnenstrahlen.

Hallo Ente - Hallo Julia
Hallo Ente – Hallo Julia
Trau schau wem
Trau schau wem
Ja wenn noch einer muss
Ja wenn noch einer muss

Auf den Klos gibt es dann doch eine Überraschung: bei den Herren ein Sitzklo und 4 Stehklos, bei den Damen 2 Sitzklos und 3 Stehklos. OK … 🙂 wird schon gehen. Strom ist mit 5 Euro die Nacht sehr teuer und wer schon mehr hier mitgelesen hat weiß, dass ich das völlig unangemessen finde (für den geringen Verbrauch, den wir haben). Und so sparen wir uns das für die erste Nacht und stellen das Solarpanel auf.

Insgesamt ist der Platz aber angenehm ruhig, viele Dauercamper, die sich zum Glück nicht so anbrüllen wie die am vorigen Platz.

Mittwoch, 15.6. – Camping Green Village

Am Morgen gehe ich mit dem ersten Kaffee an den See und mache ein paar Bilder.

Die eine ...
Die eine …
... und die andere Seite
… und die andere Seite

Anschließend frühstücken wir in dem kleinen Restaurant am Platz Croissants, Kaffee und Capuccino und jeder ein Glas O-Saft. Julias Kakao wollte wohl mal ein Pudding werden, so dickflüssig ist er, aber sehr lecker. Anschließend marschieren wir zum Bäcker am Platz, weil wir nachmittags die letzten Würstchen auf den Grill legen möchten.

Es ist ein uriger kleiner Laden mit Backwaren, Wurst und Käse, und offensichtlich sind wir doch so spät und so lange unterwegs, dass Julia und ich – nicht eingecremt – unseren ersten leichten Sonnenbrand mitnehmen.

Brot - Käse - Wurst
Brot – Käse – Wurst
Aussicht vom Bäcker aus
Aussicht vom Bäcker aus

Dafür ist es ab mittags leider bewölkt, so dass wir doch in den sauren Apfel beißen und Strom anschließen (das Projekt Lithiumbatterie ist schon in der Entstehungsphase, aber noch reicht die Kapazität der jetzigen Akkus bei der Hitze nur für einen Tag Kühlschrank und vier Kaffee).

Zwischenzeitlich steht auch die Planung mit den Schweizern, wir sind schon sehr gespannt, was sie sich für uns überlegt haben. Wir verbringen einen ruhigen Tag.

Donnerstag, 16.6. – 270 km nach Lieli, Schweiz

Pünktlich um 8 ist Drösel gestiefelt und gespornt, der Kakao beim Frühstück ist noch ein bisschen dicker als gestern, und nachdem wir bezahlt haben, machen wir uns auf den Weg zu den Schweizern. Wer sind nun die Schweizer, von denen jetzt schon mehrfach die Rede ist?

4 Katzen, 3 Störche, 2 Hunde und 1 Igel

Diese Geschichte beginnt eigentlich vor drei Jahren an der Elbe, als Britta, angelockt von zwei Hunden oder von Kaffeeduft, das müsste ich eigentlich mal erfragen, die Bekanntschaft eines schweizer Pärchens machte. Wir nennen wie mal Mary und Bruno und sie residierten mit ihrem Womo auf dem selben Stellplatz wie wir. Britta tauschte Kontaktdaten aus und hielt den Kontakt über die Jahre aufrecht. Als wir nun in die Planung dieser hier erzählten Reise gingen, hatte ich den Vierwaldstätter See als mögliches Ziel in der Schweiz ausgemacht, und als Britta Mary das erzählte sagte die nur „da wohnen wir“ und bot uns spontan an, bei ihnen auf dem Hof zu übernachten. Zack, wurde daraus ein Plan, der sich verdichtete und jetzt umgesetzt wird.

Wir beginnen unseren bis dahin abwechslungsreichsten Streckenabschnitt und fahren um den nördlichen Zipfel des Comer Sees, entlang der engen Küstenstraße durch alte, hübsch anzusehende Dörfer. Hier hatte ich leider keinen freien Campingplatz gefunden, es wäre mehr los gewesen als auf unserer Seite. Aber bestimmt hätte es nur Stehklos gegeben, also trauern wir nicht und erreichen Lugano, wo wir an der Grenze unsere Vignette kaufen.

Mary hat uns empfohlen, über den Gotthardpass zu fahren und nachdem wir entschieden haben, dass Britta die „nur“ 7 Kehren der ausgebauten Strecke auch auf der Sünderbank überleben wird, verlassen wir die Autobahn bei Airolo und beginnen mit dem Aufstieg. An dieser Stelle sei verraten, dass das für Britta und Julia die erste Passstrecke oder ein Berg höher als 950m überhaupt wird, und so ist die freudige Aufregung groß. Julia filmt eine Timelapse der Strecke, uns allen wird mulmig, als wir über die überhängenden Kurven „ins Nichts“ fahren, und nach vielen „Aaah“ und „Oooh“ erreichen wir den Panoramaaussichtspunkt, von dem aus wir herunter ins Tal sehen können.

Die Kupplung stinkt, wir steigen aus und staunen.

Staunen
Staunen

Etwas weiter finden wir dann die Passstation, wo reichlich Kaufangebote locken und auch reichlich weitere Touris verweilen, aber die meisten fahren wohl doch eher durch den Tunnel als über den Berg und so hält sich das alles in gut erträglichen Grenzen.

Schwer was los
Immer was los

Wo man rauf muss, muss man auch wieder runter, und wir sind froh, dass wir uns bei Drösels Kauf für das Heavy-Fahrwerk mit den stärkeren Bremsen entschieden haben. Dennoch ist das eine ganz schöne Herausforderung und ich merke, wie die Bremsen weich werden, also mache ich eine kurze Pause in einer Haltebucht, damit sie wieder abkühlen können. Der Rest der Strecke führt uns durch die schöne schweizerische Landschaft und ohne Zwischenfälle erreichen wir Lieli, das ca. eine halbe Stunde nördlich von Luzern liegt.

Mary und Bruno bereiten uns einen überaus herzlichen Empfang, wir haben viel zu erzählen, und bei leckerem Essen und Trinken kommen wir auf die Klischees zu sprechen die wir gegenseitig über „die anderen“ kennen. Uns fällt nicht viel über die Schweiz ein, außer dass sie teuer sei. Dafür hat Bruno eine herrliche Bezeichnung für uns Deutsche: Wir sind Störche. Warum? Großer Schnabel, kleines Gehirn und einen Drang nach Süden, da müssen wir alle lachen. Das lässt uns nun nicht mehr los, wir haben viel Spaß und weil unsere Gastgeber 4 Katzen und 2 Hunde haben und Julia beim Zeltaufschlagen fast über einen Igel stolpert, finde ich den Titel für diese Episode 🙂

 Freitag, 17.6. – Rauf auf den Pilatus

Mary und Bruno haben lange überlegt, welche der vielen schönen Seiten ihrer Heimat sie uns zeigen möchten. Und weil Britta ja gerade Geburtstag hatte, haben sie sich für ein ganz besonderes Highlight entschieden: mit der Zahnradbahn auf den Pilatus.

Wir frühstücken zeitig, müssen noch ein Stück fahren und bekommen ein Ticket für die Bahn um 10:40.

48% Steigungn ist schon krass
48% Steigung ist schon krass

Während der rund halbstündigen Fahrt knacksen uns aufgrund des abnehmenden Luftdrucks mehrfach die Ohren, wir machen Fotos in jeder Lebenslage, aber wie so oft lässt sich die erlebte Faszination nur schwer in Bilder fassen. Ein paar Eindrücke gibt es trotzdem:

Alle in eine Richtung
Alle in eine Richtung

Es fahren immer mehrere Bahnen hintereinander den Berg hinauf, gleichzeitig kommen von oben auch Bahnen zurück und in der Mitte gibt es ein Ausweichgleis.

Ausweichstück
Ausweichstück

Oben angekommen sind wir von der klaren Luft und dem Ausblick einfach nur begeistert. Wir halten uns zunächst auf der Plattform auf, um dann alle zugänglichen Wege zu erklimmen: zur Wetterstation, auf den höchsten Punkt des Berges und am Berg entlang den „Drachenweg“ zu dem es eine Sage vom Luzerner Drachenstein gibt, die dort als Erlebnistour für Kinder (und uns natürlich) aufbereitet ist.

Bergstation mit Hotel, Snackbude und viel Touristenangeboten
Bergstation mit Hotels, Snackbude und viel Touristenangeboten
Der Drachenpfad - spektakulär
Der Drachenweg – spektakulär
Sieht aus wir aus der Spielzeugeisenbahn
Sieht aus wir aus der Spielzeugeisenbahn
Vierwaldstätter See
Vierwaldstätter See

„Vordergrund macht Bild gesund“ 🙂

Instagramshooting
Instagramshooting

Nach einigen Stunden haben wir alles erkundet und fahren mit der Bahn wieder zurück ins Tal und suchen ein Restaurant, denn inzwischen ist das Frühstück lange vorbei. Leider ist die Küche schon kalt, aber man bietet uns eine kalte Jausenplatte an, die wir dann auch nehmen. Und auch wenn diese wirklich lecker ist, bedient sie auf besondere Weise das Klischee der „teuren“ Schweiz. Sie ist einfach – selbst für Schweizer Verhältnisse – unverhältnismäßig teuer. Aber wir nehmen es wie in Venedig mit Humor, sie stillt den Hunger und am Abend gehen wir in eine Wirtschaft „richtig“ essen, wo das Verhältnis passt, das Essen sehr lecker ist und die freundliche Bedienung uns den Abend mit humorvollen Sprüchen abrundet.

Wir lassen den Abend bei Mary und Bruno ausklingen, verabschieden Mary, die am nächsten Tag früh raus muss und nehmen uns fest vor, dass die beiden uns in Wuppertal besuchen.

Samstag, 18.6. – 650 km nach Hause

Am Samstag wollen wir unterwegs noch einen Besuch bei Freunden in der Nähe von Frankfurt einbauen. So frühstücken wir wieder früh und haben noch die Gelegenheit, Drösel von oben von der Terrasse mit dem Wasserschlauch abzuspritzen, um so den Taubendreck aus Italien herunterzuspülen. Beim herzlichen Abschied bedanken wir uns nochmal für die tolle Zeit, ahnen ein Wiedersehen und machen uns auf den Heimweg.

Die Fahrt läuft gut, der befürchtete Rückreiseverkehr ist nicht schlimm, und gestärkt von Kaffee und Kuchen in Eschborn nehmen wir die letzte Etappe.

Planung heißt, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen

Wir hatten ja im Vorfeld „nur“ drei Stopps geplant und uns viele Gedanken um das Notbett gemacht. Inzwischen sind wir aber so flott beim Aufstellen und Einpacken von Julias Zelt, dass uns das nicht mehr gestört hat. So ist das Notbett nur bei der ersten Übernachtung in Nürnberg zum Einsatz gekommen. Wenn die Parzelle so groß ist, dass Drösel mit ausgefahrener Markise draufpasst, passt auch Julias Zelt. Und wenn wir nicht gerade auf einem besseren Parkplatz stehen (oder eben am Straßenrand), sind die Parzellen immer groß genug.

Für die nächste Reise sollten wir eine feste Plane unter das Zelt legen, der Zeltboden hat doch durch die teils festen oder etwas steinigen Untergründe gelitten.

Statistik

  • Internet

Da wir durch 4 Länder fahren, ist mir die landesspezifische Suche nach der günstigsten Daten-SIM zu lästig, so kaufe ich bei O2 eine SIM mit 999 GB für 28 Tage zu 70,- Euro. Etwas Günstigeres habe ich nicht gefunden. Dummerweise EU Roaming ohne Schweiz, wie ich dann lernen musste. Aber da wir bei den Schweizern stehen, bekommen wir deren WLAN.

Der Gesamtverbrauch auf der Reise betrug auf der O2 SIM 125 GB.

  • Strecke

Die Gesamtstrecke laut Armaturenbrett beläuft sich auf 2662 Kilometer.

  • Kosten

Ich bin kein Buchhalter, deshalb ist die Rechnung hier etwas unscharf. Alles, was ich über Kreditkarten bezahlt habe, passt, aber was ich in bar zugesteuert habe, sind vielleicht nochmal 300,- Euro, in Summe also rund 2.000,- Euro für 3 Personen und zwei Wochen. Die Autokosten natürlich nicht gerechnet.

 

*** Ende ***

6 Kommentare

  1. Yvonne Köhler Yvonne Köhler

    Die Gespräche mit Ihnen waren sehr hilfreich🤗

    • admin admin

      Hallo Yvonne, das freut uns.

  2. Irene Hinderkinck Irene Hinderkinck

    Schöne stressfreie Rückreise.Berichte sind wirklich Klasse 👍

    • admin admin

      Hallo Irene, vielen Dank, die hatten wir und danke für dein Lob 🙂

  3. Schneider Bruno und Mary Schneider Bruno und Mary

    Eure Berichte zu Lesen macht wirklich Spass. Noch schöner war natürlich, Euch „Störche“ bei uns zu haben. Freuen uns jetzt schon auf das nächste Treffen mit Euch. Liebi Grüessli us Lieli

    • admin admin

      Hallo Mary und Bruno, vielen Dank für den netten Kommentar, wir waren gern bei Euch, das hat viel Spaß gemacht 🙂
      Wir kommen sicher wieder, sonst eben in Wuppertal;)
      LG Britta und Michael

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