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44.444 Kilometer – ein Zwischenfazit

Hallo zusammen,

am 30.04.2019 haben wir unseren Kasten übernommen, das sind also ziemlich genau vier Jahre und zwei Monate. Und 44.444 Kilometer. Da dachte ich, es wäre ein guter Zeitpunkt, mal ein Zwischenfazit zu ziehen.

tl;dr

Wir haben die richtige Entscheidung getroffen, das Fahrzeug läuft, und läuft, und läuft, und wir verbringen unsere Reisen sehr gerne damit.

Mit etwas mehr Worten…

Wer meine Artikel hier verfolgt, weiß, dass wir vor dem Erwerb unseres Fahrzeugs keine Testfahrten mit Mietfahrzeugen unternommen haben. Wir haben uns 2017 auf der Messe Düsseldorf und anschließend auch vor Ort bei verschiedenen Anbietern die unterschiedlichen Grundrisse und auch unterschiedliche Hersteller angesehen und uns dann 2018 – wieder auf der Messe – ziemlich spontan für den Globecar Globescout mit Raumbad entschieden.

Unser Reiseprofil ist „Hopper“, wir wechseln also gerne den Standort, bleiben oft einen oder zwei Tage am selben Platz, selten mehr als fünf. Außer in den Ferienreisen mit unserer Tochter, da stehen wir auch mal länger auf bequemen und gut ausgestatteten Campingplätzen.

Was uns an unserem Kasten gefällt

Der Grundriss hat sich bewährt. Ja, in der Führungsschiene der Schiebetür sammelt sich Schmutz. Nein, wir stolpern nicht über die Kante. Um mal ein paar häufig gelesene Kritikpunkte zum Raumbad aufzugreifen. Die Dusche ist angenehm geräumig, leicht zu pflegen und wird somit gerne von uns genutzt. Zusatznutzen: die Schiebetür macht im geschlossenen Zustand aus dem Kasten eine Zweiraumwohnung auf 6,36m. Hinten kühl und dunkel, vorne warm und hell (häufiges Szenario 😉 . So können wir unterschiedliche Gewohnheiten pflegen. Ich sitze vorn am Computer, lese oder schaue Youtube Videos, Britta liegt hinten und liest oder pflegt verschiedene Kontakte und soziale Medien. Mal so grob 🙂 .

Die Motorisierung ist mit 163 PS sehr stimmig. Wir haben keine Schwierigkeiten bei Bergfahrten, können zum Überholen mal Gas geben, aber meistens cruisen wir mit 111 km/h über die Bahn oder mit der jeweils angepassten Geschwindigkeit über die Landstraßen oder durch die Städte. Wir verbrauchen dabei im Schnitt über die über 40.000 Kilometer 9,3 Liter auf 100 Kilometer. Adblue füllen wir bei Bedarf, hier kein übermäßiger Verbrauch. Und der Motor schnurrt bislang problemlos.

Die Fahrzeuglänge von 6,36m ist natürlich an der einen oder anderen Stelle mal unhandlich, aber wir haben bisher noch jede Herausforderung bewältigt – Rückfahrkamera sei Dank. Beim Supermarkt stellen wir uns etwas abseits und laufen ein paar Meter mehr, Parklücken finden wir häufig längs der Straße – Parkbuchten gehen natürlich nicht.

Dafür genießen wir den „maximalen“ Platz, den ein Kastenwagen bieten kann. In der Dinette sitzen wir bequem, die Betten sind lang. Würden wir also immer wieder so wählen.

Das Heavy-Fahrwerk mögen wir auch. Klar ist so ein Lieferwagen kein komfortabler PKW, aber da das Fahrzeug ja immer über drei Tonnen wiegt, passt das Fahrwerk gut. Es ist relativ hart, ohne unkomfortabel zu sein. Es „hoppelt“ nicht. So haben wir keine Überlegungen zu einer Ausrüstung mit einer Luftfederung. Wir haben auch die Originalbereifung auf Stahlfelge drauf. Die Bremsen sind auch angemessen dimensioniert.

Die Klimaanlage ist bei uns manuell zu bedienen und tut ihren Dienst. Wäre hier eine Klimaautomatik besser? Wir wissen es nicht. Es gibt Stimmen dafür und dagegen. Die Regler sind gut zu erreichen, und so stellen wir halt ab und zu rauf oder runter, je nach Bedarf. Empfinden wir nicht als störend.

Wasser und Abwasser sind mit 100 bzw. 80 Litern Fassungsvermögen für uns immer ausreichend. Wir finden nach ein paar Tagen immer Möglichkeiten zur Ver- und Entsorgung. Haben wir anfangs immer unseren Schlauch dabeigehabt, nutzen wir zurzeit immer einen 10l Kanister mit Einfüllstutzen. Hat sich irgendwie so ergeben und bewährt.

Die Gasanlage mit Duo Control tut ebenfalls klaglos ihren Dienst. Es ist, wie alle sagen, immer nachts, wenn eine Flasche leer ist. Und macht nix 🙂 . Auch die Tatsache, die Flaschen nicht ständig verschließen zu müssen, ist sehr angenehm.

Die Truma Heizung ist klasse. Leise, leistungsfähig … hat uns noch immer eine Warme Bude beschert. Nun sind unsere kältesten Reisen aber auch nur „um den Gefrierpunkt“, eher darüber.

Der Kompressorkühlschrank – super. Würden wir immer wieder nehmen, der arbeitet prima. Wenn nötig, macht er -18 Grad im Froster. Im Nachtmodus natürlich nicht, da geht er dann so auf -8 hoch. Wir finden das Geräusch nachts auch nicht störend, aber natürlich ist es zu hören. Der Rhytmus ist ungefähr 20 Minuten kühlen, 40 Minuten Stille. Und irgendwo habe ich mal einen Kommentar zu Geräuschen im Wohnmobil gelesen, der mir gut gefallen hat: Das Auto kümmert sich um uns 🙂 .

Die Energieversorgung habe ich ja sukzessive aufgerüstet, darüber habe ich in verschiedenen Artikeln berichtet. Und das ist ja eine sehr individuelle Kiste. Das Wichtigste ist für uns der Messshunt, der jederzeit über Ladezustände Auskunft gibt. Aber natürlich auch der LiFePo4 Akku, den ich nachgerüstet habe, genauso wie der 1.500 Watt Wechselrichter. Alles der lieben Kaffeemaschine geschuldet. Aber, hey, ist schon geil 🙂 .

Die Ladung über den Ladebooster ist für unser Reiseverhalten top. Solar auf dem Dach haben wir noch nie vermisst, und zur Not haben wir ja die Solartasche.

Was würden wir anders machen?

Nicht viel. Einzig eine Dieselheizung würden wir wählen, denn der Flaschenwechsel ist doof. Weil das Gasfach so angelegt ist, dass der Kofferraum fast leer sein muss, und dann hockt man unter den Betten und hievt die Buddeln raus. Ist allerdings auch Klagen auf hohem Niveau, denn wir haben in den gut vier Jahren vielleicht fünf oder sechs mal eine Flasche gewechselt. Insofern eigentlich echt kein Ding 🙂 .

In der Rückschau wäre die Dieselheizung auch nicht 1.000 Euro teurer gewesen, sondern „nur“ 620 Euro. Denn die DuoControl hat ja auch ca. 380 Euro gekostet. Aber wie das so ist, irgendwann ist beim Kauf Ende mit „noch einem Feature“.

Ein Abstandstempomat stünde dem Auto auch gut. Schließlich sind wir gerade für die größeren Urlaubsfahrten doch einige Kilometer langweilig geradeaus auf der Autobahn unterwegs. Aber, die Frage hat sich seinerzeit nicht gestellt, das Feature gab es nicht zur Auswahl. Auch eine Automatik wäre sicher bequem … gab es auch nicht. Ich bin auch nicht sicher, ob wir heute eine wählen würden, denn das Schalten empfinden wir nur im Stau als lästig. Ob ich bei einem neuen Fahrzeug die Mehrkosten von rund 3.000 Euro und das Mehrgewicht in Kauf nehmen würde? Keine Ahnung …

Was sonst noch?

Bequemlichkeit beim Reisen. Die Sitzbank hinten ist für zwei Mitreisende zugelassen und mit Sicherheitsgurten ausgestattet. Aber auf langen Reisen möchte niemand mehrere Stunden hinten sitzen. Wir haben uns jetzt beholfen, indem wir eine Klappkiste in den Gang neben der Dinette stellen, darauf ein Kissen packen, und sich so die hinten sitzende Person mal die Beine langmachen kann.

Vorn ist die Sitzhöhe für Britta mit ihren 160cm eine Spur zu hoch, so dass die Beine immer „baumeln“. Das ist auf Dauer auch unbequem, so hat sie sich beim großen Schweden eine Fußablage gekauft, die eigentlich für Kinder am Schreibtisch gedacht ist. Seit sie die im Fußraum hat, sitzt sie sehr bequem.

Generell finden wir die Vordersitze auch auf langen Reisen sehr bequem.

Rappelt unser Kasten? Er macht Geräusche. Hier knarzt was, dort schubbert etwas, das ist bei „Möbeln auf Rädern“ in dieser Preisklasse vermutlich normal. Wir halten es nicht für übermäßig. Wichtig ist eine sorgfältige „Dämmarbeit“ in den Schubladen und Schränken.

Fazit

Wir sind sehr zufrieden und hoffen, dass uns unser Kasten noch lange gute Dienste leistet.

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