Hallo zusammen,
seit Wochen, wenn nicht Monaten, regnet es. Für dieses Wochenende ist es „im Westen“ wieder so. Aber im Osten der Republik soll es besser sein. Und weil Britta schon länger den Wunsch hat, alte Kindheitserinnerungen an den Rombergpark in Dortmund aufzufrischen ist das unser Ziel. Denn wenn Dortmund nicht östlich liegt, dann weiß ich es auch nicht.
Freitag, 23. Februar 2024
Nach der Arbeit noch kurz zum Sport und dann in den Drösel. Britta hat über Tag schon alles vorbereitet, so können wir gleich los. Ich muss bloß noch ’ne Unterbuxe einpacken. In der Nähe des Rombergparks gibt es einen offiziellen Stellplatz, aber auch ein paar Parkplätze, die nicht für PKW beschränkt sind. So einen finden wir mitten in der Innenstadt, totenstill. Ziemlich genial. So ist das unser Platz für die Nacht und wir verbringen sie ungestört. Ein weiterer Camper aus Mainz gesellt sich noch zu uns, aber auch dort kehrt schnell Ruhe ein.
Samstag, 24. Februar – Rombergpark, Brauereimuseum und Solebad
Wir schlafen gut und lang, bevor es Aufbackbrötchen zum Frühstück gibt. Nicht, dass wir vermutlich mitten in der Stadt auch einen Bäcker finden würden, aber, hey, da müsste ja jemand raus 🙂 Die Brötchen sind lecker und dermaßen gestärkt fahren wir zum Rombergpark. Der hat zwei Parkplätze, unserer ist in der Nähe der Dünenlandschaft, so dass wir den Park von dort betreten.
Weiter geht es an Bienen vorbei, wo noch keine sind, an Lehrgebäuden, die noch leer sind durch diverse, hübsch angelegte Gärten bis zu den alten Baumriesen.
Dann liegt da ein alter, sehr alter Steinzeitbaumstamm. Das war sicher auch mal ein Baumriese, jetzt liegt er aber eher als Anschauungsbeispiel herum. Den kleinen Schnuller in der Lücke fand ich als Gegensatz dazu sehr fotogen.
Es gibt auch einige Teiche, Tümpel, Gewässer, auf denen Wildlife in Vogelform zu finden ist. Aber die Bäume, die einfach mitten im Wasser stehen, sind auch sehr attraktiv.
Auf dem Weg zum Café Orchidee wandeln wir durch Laubengänge und vorbei an formvollendetem Pampasgras.
Im Café landen wir gerade rechtzeitig an, denn offensichtlich sind wir nicht weit genug im Osten, so dass vielleicht doch der Regen aus Westen bis zu uns reicht. Zumindest zeugt eine schwarze Wolke, die sich entlädt, davon. Aber im Café wettern wir das bei einem leckeren Heißgetränk ab.
Zurück zum Drösel führt unser Weg durch weitere Gärten mit Pflanzen aus allen Teilen der Welt. Aber es ist noch zu früh im Jahr, so dass nur wenige Frühlingsboten unseren Weg zieren.
Insgesamt ist der Park wunderschön angelegt, liebevoll gepflegt und sehr weitläufig. Wir kommen bestimmt wieder.
Brauereimuseum
Zurück im Drösel ist der Tag noch jung und was liegt in einer Bierstadt wie Dortmund näher, als das Brauereimuseum zu besuchen? Nix. Also ist das unser nächstes Etappenziel.
Der Eintritt ist frei und entführt uns in die Welt der Braukunst und deren Industrialisierung. Der Rundgang verläuft über zwei Stockwerke und beginnt mit einem Blick auf die imposanten, kupfernen Braukessel.
Bierdeckel gehören natürlich dazu, eine bunte Zusammenstellung verschiedener Bierproduzenten ist hier versammelt. Und den einen oder anderen hat der geneigte Leser sicher schon einmal gesehen.
Wir lernen, dass Bier zunächst in den Wirtshäusern/Kneipen genossen wurde, und wer es in den eigenen vier Wänden trinken wollte, holte es in Humpen oder Kannen vom Wirt. Erst mit dem Abfüllen in Flaschen begann der Export, aber auch die zunehmende Verlagerung des Verzehrs ins eigene Zuhause.
Die Zeiten wurden schwieriger, deshalb taten sich Brauereien zusammen, gingen in Konkurs, begründeten sich neu, so dass es heute wohl nur noch zweie gibt. Aber das lässt sich alles schön im Internet recherchieren, dazu braucht es meine kleinen Reiseberichte nicht.
Als wir das Brauereimuseum verlassen, ist der Tag immer noch jung, aber wir verspüren Hunger. Seltsam, sollten wir nicht Durst verspüren? 😀
Aber da es nunmal Hunger ist, suchen wir die beste Currywurstbude in Dortmund auf, das Eat in Scharnhorst auf der Flughafenstraße. Und essen Currywurst. Standesgemäß.
Solebad Wischlingen
Nach einem Kaffee ist unser nächstes Etappenziel das Solebad Wischlingen. Hier kaufen wir ein Ticket für 4 Stunden und lassen uns im warmen Salzwasser treiben, dösen auf den Liegen, paddeln ins Außenbad, dösen auf den Liegen … und so verchillen wir den Rest des Tages.
Leider dürfen wir auf dem großen Parkplatz nicht bleiben, es steht explizit ein entsprechendes Schild. Also finden wir bei Park4Night einen Wanderparkplatz in Dortmund Rahm. Mutterseelenallein, dunkel, still. Immer auch ein bisschen spooky, so ein Ort, aber wir schließen schnell ab, machen alle Verdunklungen zu und gehen auch bald zu Bett. Wir hören, dass wohl noch jemand kommt, aber sehen können wir nichts. Ist auch egal.
Sonntag, 25. Februar 2024 – Hafen
Nach dem Aufstehen gucke ich mal raus, aber wir sind immer noch – oder wieder – allein. Während wir frühstücken, kommen die üblichen Verdächtigen: die Hundeleute. Sind immer die ersten, mit ein paar Joggern.
Britta hat gelesen, dass im Dortmunder Hafen Veränderung stattfindet. Ähnlich wie schon in Düsseldorf und Köln wird saniert, gebaut, also ist das unser Plan für heute.
Wir finden einen Parkplatz direkt am Beginn der Speicherstraße und unser Weg führt uns erstmal direkt ans Wasser. Genauer gesagt, zum Santa Monika Pier.
Von dort gehen wir am Wasser entlang, von fast überall ist das alte Hafenamt prominent zu sehen.
Dort, wo noch nicht saniert ist, stehen die Bauzäune, aber diese verhindern nicht den bunten Protest derer, denen die Veränderung nicht zusagt.
Und auch dort, wo bereits gebaut wird, ist noch, äh, Luft nach oben? Insgesamt ist mein Vergleich mit Düsseldorf und Köln aus jetziger Sicht nicht stimmig, mal sehen, was das in ein paar Jahren hier gibt.
Am Ende der Speicherstraße finden wir kunstvolle Graffiti oder aufwändig bemalte Häuser, sehr fotogen.
Zurück am Ausgangspunkt überqueren wir die Brücke in Richtung Gewerbegebiet – wieder prominent vom alten Hafenamt überragt.
Vorbei geht es an großen Krananlagen, die Container sortieren, Höfen mit diversem Schüttgut, Schrott … alles mögliche, was eben so in einem Hafen umgeschlagen wird.
Bei der Hafenkombüse kehren wir um und beenden unseren Spaziergang.
Der letzte Blick gilt den bunten Cityrädern, die hier auf den nächsten Fahrgast warten, bevor wir uns gen Wuppertal auf den Weg machen.
So geht ein schönes, entspanntes Wochenende ganz in der Nähe, ohne viel Fahrerei, zu
+++ Ende